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Massenaufgebote an Polizei: Mexikanische LehrerInnen weiter gegen profitable Schulreform

Demonstration (trotz Verbot mit etwa 10.000 TeilnehmerInnen) in Oaxaca - die Opposition der Lehrergewerkschaft lässt sich am 24.5.2016 ihr Demonstrationsrecht nicht nehmenTausende von Polizisten, die eine Demonstration daran hindern, zum Flughafen der Hauptstadt zu ziehen. Zahlreiche Zivilpolizisten, die bei Aktionen der Lehrergewerkschaftsopposition CNTE enttarnt werden. Eine breite Schmutzkampagne in den Medien („CNTE Führung – alle erhalten doppeltes Gehalt“) und eine Regierung, die nach wie vor jeden Dialog über ihre Art der Bildungsreform verweigert – das sind Eckpfeiler der aktuellen Auseinandersetzung in einer Streikbewegung, die weiter erstarkt und wachsenden Zuspruch sozialer Bewegungen aus verschiedensten Bereichen der Gesellschaft erhält. Siehe dazu vier aktuelle Beiträge:

  • „Konflikt um Bildungsreform in Mexiko spitzt sich zu“ von Christina Bell am 05. Juni 2016 bei amerika21.de externer Link, worin berichtet wird: „Währenddessen werden in der mexikanischen Gesellschaft die Rechtmäßigkeit und Ausdrucksformen des Protests heftig diskutiert. Vielerorts gibt es Kritik am wochenlangen Unterrichtsausfall infolge des Streiks sowie an den Behinderungen im öffentlichen Verkehr. Gleichzeitig erhalten die streikenden Lehrer zunehmend Solidaritätsbekundungen, etwa durch soziale Organisationen, berichtete die Tageszeitung Jornada. Zuletzt sprachen sich 200 Intellektuelle in einem offenen Brief an das Bildungsministerium für mehr Respekt gegenüber den Lehrern aus
  • „Lehrer in Mexiko gehen gegen Privatisierung der Bildung auf die Barrikaden“ von Leticia Hillenbrand bereits am 28. Mai 2016 bei amerika21.de externer Link, worin die politische Haltung der CNTE so skizziert wird: „Die unabhängige Gewerkschaft fordert einen runden Tisch mit dem Bildungsminister und weiteren Vertretern der Regierung, um über die 2013 initiierte Bildungsreform zu diskutieren. Die Dozenten kritisieren, dass die Reform die Privatisierung des Bildungssystems vorantreibt und sich damit die Arbeitsbedingungen der Lehrer und Professoren verschlechtern. Sie beinhaltet Leistungskontrollen, darunter eine standardisierte Prüfung aller Lehrer, die weder dem sozialen und alltäglichen Arbeitsumfeld der Pädagogen noch der kulturellen und sprachlichen Vielfalt der Schüler Rechnung trägt. Die Mitglieder der CNTE sind nicht per se gegen eine Bildungsreform, die das prekäre Bildungsniveau im Land verbessert, wollen aber mitbestimmen können. Den unbefristeten Streik gebe es auch wegen der 25.000 Entlassungen im Bildungssektor, die einen gravierenden Rückschritt für das Bildungswesen des Landes bedeuten, erklärte CNTE-Mitglied José Rangel. Die Initiative sei ein „Zwangsgesetz“, das nur „den Kampf im ganzen Land intensiviert und das Bildungssystem Mexikos destabilisiert“, stellte Rangel fest
  • „Nuño y la CNTE: hoy más que nunca todo se sabe“ von Miguel Ángel Ferrer am 04. Juni 2016 bei rebelion.org externer Link ist ein Beitrag der die seit langem verfolgte Politik des Kultusministers Nuno ausführlich kritisiert, der immer wieder mit Provokateuren versuche, den Kampf der LehrerInnen zu diskreditieren – jetzt anhand der entsprechenden Beweise die im Falle des breit getretenen „Scherens“ aufgetaucht sind, dass es sich auch hierbei um eine Provokation handele (dabei waren Streikbrecher festgehalten und kahlgeschoren worden, was zu massiven Anklagen gegen die Streikenden führte). Wobei der Autor nicht vergisst darauf hinzuweisen, dass dieses Manöver aufgeflogen ist, unter anderem durch den Einsatz sozialer Medien, die die entsprechenden regierungsamtlichen Mitteilungen mit eigenen Berichten und Fotos konterkarierten
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=99261
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