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Die neue südkoreanische Regierung erfüllt eine Grundforderung der Gewerkschaftsbewegung: Kein „Leistungslohn“ mehr im öffentlichen Dienst

Südkorea: Streiktag 24. April 2016 in SeoulDie wegen Korruption zurück getreten wordene Präsidentin Park und die mit ihr engstens verbundenen globalen Konzerne hatten eine ganze Reihe der in solchen Kreisen weltweit beliebten Änderungen eingeführt – unter anderem den Leistungslohn im öffentlichen Dienst. Gegen den massiven Widerstand der koreanischen Gewerkschaftsbewegung, in erster Linie der KPTU. Denn für manche, die das mehr als seltsame Prinzip Leistung in die Persönlichkeit eingehämmert bekommen haben, mag der Begriff positiv klingen. Was er aber real bedeutet ist auch klar: Zahlen und Steigerung. Beispielsweise: Wer versorgt mehr Patienten in derselben Zeit, wenn es um öffentliche Krankenhäuser geht. Oder: Bearbeitet mehr Fälle in derselben Zeit bei Kommunalbeamten. Mit anderen Worten: Wer am schnellsten und rücksichtslosesten nach „Schema F“ verfährt, gewinnt. Weswegen die Gewerkschaften bei ihrem Widerstand durchaus wesentliche öffentliche Unterstützung erhielten. Was nun wiederum dazu führte, dass die Regierung des neu gewählten Präsidenten Moon diesen „Leistungslohn“ wieder abgeschafft hat. Ein weiterer Erfolg der koreanischen Gewerkschaftsbewegung, nicht der erste der jüngsten Zeit. Siehe dazu drei aktuelle Beiträge:

  • „Performance-based pay system in public institutions to be revoked by late July“ am 15. Juni 2017 bei Labor News Korea externer Link ist die Meldung darüber, dass die Regierung beschlossen hat, bis Ende Juli die Übernahme des „Leistungslohn-Systems“ in allen öffentlichen und halböffentlichen Einrichtungen, in denen dies ohne Zustimmung der Gewerkschaften geschah wieder abzuschaffen. Da dies in den meisten Einrichtungen der Fall war, weil das Diktat der Vorgänger Regierung umgesetzt werden musste, ist dies ein bedeutender Erfolg für die Gewerkschaftsbewegung – vor allem aber eine deutliche Verbesserung für die Beschäftigten und für die Öffentlichkeit.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=117774
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