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Sprengstoff gegen indigene Proteste in Kolumbien: Neun Menschen sterben

Straßemblockaden indigener Organisationen im Südwesten Kolumbiens wurden am 19.3.2019 von der ESMAD überfallenAm Donnerstag sind im Rahmen der indigenen Proteste in Kolumbien acht Demonstranten getötet worden. Indigene Organisationen der Autoniomiegebiete im Department Valle del Cauca wollten sich dem Protest anschließen. Um die Ankunft von über 5.000 Menschen am 24. März vorzubereiten, war eine Gruppe in das Dorf Dagua aufgebrochen, um ein Brachgelände mit Infrastruktur für ein Protestlager auszustatten. Als die rund 20 Personen in einer einfachen Holzhütte eine Pause einlegten, wurde dort ein Sprengkörper gezündet. Acht Menschen starben vor Ort, weitere sind schwerverletzt, einige wenige kamen mit leichten Verletzungen davon, berichtet der regionale Rat der Indigenen (CRIC). Am Freitag wurden bereits neun Todesopfer gemeldet. (…) Die ersten heftigen Auseinandersetzungen fanden vor acht Tagen kurz nach der Blockade der Hauptverbindung zwischen dem Norden und Süden des Landes statt. Militär und Polizeieinheiten zur Aufstandsbekämpfung (ESMAD) griffen mit Gasgranaten und manipulierten Geschossen die Blockaden an. Ein kleines dezentrales Protestcamp wurde unter Tränengaseinsatz geräumt und zerstört. Die Zelte und zurückgelassenen Gegenstände wurden von Polizisten verbrannt, darunter auch Computer und Kameras. Von den Blockadeposten wird immer wieder berichtet, dass das Militär scharf schießt. Bisher wurden sechs Indigene mit Schussverletzungen behandelt…“ – aus dem Beitrag „Neun Indigene sterben bei Protest im Süden von Kolumbien“ von Ani Dießelmann am 23. März 2019 bei amerika21.de externer Link über das Verbrechen, das auch einmal mehr zeigt, wie gefährlich es in Kolumbien ist, sich sozial zu engagieren – und keine Regierung sah sich bisher „genötigt“, dagegen etwas zu unternehmen… Siehe zu den aktuellen Protesten in Kolumbien und den Versuchen, sie mit blutiger Repression zu ersticken, drei weitere Beiträge und den Hinweis auf unseren letzten Beitrag zu den Protesten in Cauca seit dem 10. März:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=146340
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