»
Kolumbien »
»

Massenproteste in Kolumbien: Natürlich, selbstverständlich, sowieso – “unterwandert”

Massenproteste in Kolumbien am 29.8.2013Eigentlich ein Begriff – damals speziell im nicht so ganz nachfaschistischen Teutschland gebräuchlich – aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts: Unterwanderung. Durch Kommunisten, versteht sich: Böse, ganz böse. Daran hat sich jetzt der kolumbianische Innenminister erinnert – und meinte, die Massendemonstrationen der letzten Woche seien von der FARC unterwandert worden, deswegen die Gewalt, die nichts mit den Anliegen der Bauern zu tun hätte. Nun sind es längst nicht mehr nur Bauern und Landarbeiter, die da protestieren, blockieren – und, naheliegend, auch mal eine Bank besuchen gehen – aber das ist solchen Herren ohnehin eher egal. Dass die Gewalt im wesentlichen aus Polizierepression besteht, wird auch in dem Artikel Tote und Verletzte bei Agrarstreik in Kolumbien externer Link von Magdalena Kuehne am 02. September 2013 bei amerika21.de deutlich. Siehe dazu auch:

  • Agrarstreik in Kolumbien spitzt sich zu, immer brutalere Repression externer Link von Stephan Suhner am 03. September 2013 im kolumbien-aktuell newsletter der ask (Arbeitsgruppe Schweiz Kolumbien) – ein Überblicksartikel, indem es unter anderem heisst: “Dabei entstand der Nationale Agrarstreik alles andere als aus dem Nichts, sondern hat eine lange Vorgeschichte: in der ersten Jahreshälfte 2013 legte der Streik der Kaffeebauern und -bäuerinnen Teil des Landes lahm, im Juni gingen die Campesinos im Catatumbo auf die Strasse, um gegen die Zerstörung der Cocafelder, gegen die Kriminalisierung der Campesinos und gegen die fehlende Unterstützung für die kleinbäuerliche Landwirtschaft zu protestieren. Praktisch gleichzeitig begann ein Streik der informellen Bergmänner und Minenarbeiterinnen, v.a. Goldschürfer, die gegen die Kriminalisierung ihrer Tätigkeit, für den Respekt ihrer Arbeit und Einkommensquelle und gegen die Vertreibung zu Gunsten von Bergbaukonzessionen an Multis demonstrieren. Der Agrarstreik hat auch nicht nur spezifische oder konjunkturell bedingte Forderungen, sondern ist Ausdruck der generellen Krise des ländlichen Raumes, der zunehmenden Marginalisierung und Verarmung der Landbevölkerung”
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=43596
nach oben