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In Kolumbien wird weiter mobilisiert – nicht nur auf dem Land…

Aufruf „Streike hart! der Kolumbienkampagne: Landwirtschaftsstreik in Kolumbien. Soli-Aktion in Berlin am 3. Juni 2016Der Paro Nacional, nunmehr seit über einer Woche organisiert, bewegt das Land – und nicht nur seine ländlichen Gebiete. In mehreren Städten fanden Demonstrationen und Kundgebungen statt mit dem Ziel, diesen Streik zu unterstützen. Trotz der Bilanz von 3 Toten, über 100 Verletzten und Hunderten Festgenommenen, trotz der weiterbestehenden und wiederholten Drohungen paramilitärischer Banditen wird dieser Streik zu einem gesellschaftlichen Pol, an dem sich viele Menschen sammeln. Massive Solidaritätsbekundungen kommen auch aus anderen südamerikanischen Ländern wie Chile und Venezuela. Der Friedensprozess muss soziale Reformen bedeuten, das ist der gemeinsame politische Kern all dieser Aktivitäten… Siehe dazu einige aktuelle Beiträge:

  • „Protestas en las ciudades, pan de cada día en el Paro Nacional“ am 07. Juni 2016 bei Colombia Informa externer Link ist ein Überblick über die zahlreichen Aktionen und Proteste, die seit Beginn des Agrarstreiks in den Städten stattgefunden haben und weiterhin stattfinden. Dabei wird hervorgehoben, dass es sich nicht „nur“ um Solidaritätsaktionen mit dem agrarstreik handelt, sondern dass zahlreiche Organisationen und Netzwerke im Zusammenhang mit dem Streik auch eigene Forderungen erheben und Ziele verfolgen – ganz so, wie es 2014 in einer gemeinsamen Konferenz vieler unterschiedlicher Gruppierungen im Grundsatz beschlossen worden war
  • „Zehn Tage landesweiter Streik in Kolumbien“ von Frederic Schnatterer und Hans Weber am 09. Juni 2016 bei amerika21.de externer Link, worin es zum aktuellen Stand der Dinge unter anderem heißt: „Die Verhandlungen, die seit Sonntag zwischen Regierungsvertretern und den Sprechern des Streiks laufen, sind bisher nicht weit gekommen. Die Regierung von Präsident Juan Manuel Santos verlangt die Straßensperren aufzuheben, bevor offizielle Gespräche aufgenommenen werden. Die Indigenen und Kleinbauern befürchten, dass die Sicherheitskräfte bei Beendigung der Blockaden noch stärker in ihre Territorien vordringen und dass ohne Druckmittel überhaupt keine verbindlichen Gespräche beginnen. „Die Regierung hat mehrmals ihr Wort gebrochen und Vereinbarungen nicht eingehalten“, sagt der Reporter eines Basis-Radios, Luis Alberto Castaño Martínez, gegenüber amerika21. Dennoch sollen die Streikenden die Blockade der Panamericana im Südwesten des Landes vorübergehend unterbrochen haben, um den Zugang humanitärer Hilfe ins Departamento Cauca zu gewährleisten
  • Aufruf zur Minga Nacional 2016
    Die ONIC (Nationale Organisation der Indígenas in Kolumbien) ruft zum landesweiten Generalstreik „Minga Nacional, Agraria, Campesina, Étnica y Popular“ auf. Die Protestierenden fordern die Einhaltung der Abkommen, die das Ergebnis der letzten Minga im Jahr 2013 waren. In dem Abkommen ging es um eine Bodenreform, Bildung und Gesundheitsversorgung und um ein Ende der Politik des Extraktivismus. Seit Beginn der Minga am 30. Mai 2016 wurden drei Aktivisten vom Militär und der Aufstandsbekämpfungspolizei ESMAD ermordet und 200 verletzt. Video bei labournet.tv externer Link (spanisch mit dt. UT | 3 min | 2016)
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=99529
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