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Jetzt anders? In Kolumbien wird für den Frieden mobilisiert…

Kolumbien: Friedensdemonstration in Bogota am 5.10.2016 - Zehntausende machen weiter„Mit der Verlängerung des Waffenstillstands reagierte der Staatschef ausdrücklich auf die Großdemonstrationen der Befürworter des Friedensvertrages in den vergangenen Tagen. Allein am Mittwoch hatten Zehntausende Menschen in Bogotá an einem »Marsch der Blumen« teilgenommen – die Veranstalter sprachen von mehr als 200.000 Teilnehmern. Santos kam am Donnerstag mit einigen der jungen Aktivisten zusammen, die Anfang Oktober in der Hauptstadt ein Friedenscamp errichtet hatten, und zeigte sich anschließend beeindruckt. Ein Student habe ihn daran erinnert, »dass in diesem Augenblick junge Leute in der Armee und in der Guerilla warten, was passiert – und hoffen, dass sie nie wieder schießen müssen«“ – aus dem Beitrag „Für den Frieden kämpfen“ von André Scheer am 15. Oktober 2016 in der jungen Welt externer Link – einer der aktuellen Beiträge, die deutlich machen, dass offensichtlich die Kräfte des Friedens in Kolumbien aus der knappen Abstimmungsniederlage gelernt haben, dass Verhandlungen ohne Massenmobilisierung und ohne Massenbeteiligung kein guter Weg zum Fortschritt sind, zumindest: Kein sicherer. Siehe dazu einen Hintergrundbeitrag und eine Stellungnahme der FARC:

  • „Die Macht der Oligarchie“ von Jan Ronahi ebenfalls am 15. Oktober 2016 in der jungen Welt externer Link, worin unter anderem berichtet wird: „Die kolumbianischen Eliten sind in der Frage des Friedens mit der linken Guerilla gespalten. Der eine Teil sieht im Frieden mit den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) eine Möglichkeit, die bislang für die Regierung unzugänglichen Aufstandsgebiete ökonomisch erschließen zu können und damit internationale Investoren, die Kolumbien aufgrund der kritischen Sicherheitslage bislang gemieden haben, zur Zusammenarbeit zu gewinnen. Der andere Teil, der sich mehrheitlich hinter Uribe versammelt, fürchtet sich davor, dass aus den FARC eine legale Linkskraft entsteht. Zudem lehnt diese Fraktion die mit der Guerilla vereinbarte Landreform ab, die auch partielle Enteignungen des hochkonzentrierten Großgrundbesitzes vorsieht
  • „Der Frieden ist nicht zu stoppen“  vom 15. Oktober 2016 ist die Erklärung der FARC externer Link zur Stellungnahme des Präsidenten, den Waffenstillstand mindestens bis Jahresende zu verlängern, in der es unter anderem heißt: „Wir sind auch bereit und stellen uns mit voller Bereitschaft von Dienstag an unsere Aufmerksamkeit in der Diskussionsrunde zu den jüngsten Vorschläge des Präsidenten, die er vorgelegt hat. Mit patriotischem Geist werden wir alle Vorschläge bewerten, wobei wir uns vor allem der Verteidigung der innigsten Interessen und der Würde des kolumbianischen Volkes verschrieben haben. Wir sind zutiefst dem Frieden verpflichtet und von allen Demonstrationen in Kolumbien und im Ausland berührt, die den Friedensprozess in den letzten Wochen weiter unterstützten
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=105757
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