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Kolumbien

Friedensprozeß – was muss das heissen?

In Oslo (und Havanna) – die Regierung Kolumbiens und die Guerilla der FARC verhandeln um einen Friedensprozeß. Vor vielen Jahren endete ein ähnlicher Versuch in einem Massaker an jeglicher Opposition. Einer der Gründe, weshalb alle progressiven Strömungen in Kolumbien mit Vorsicht an die Problematik herangehen. Ein anderer: Es wird keinen Frieden geben, wenn nicht zumindest die brennendsten sozialen Fragen gelöst werden. „Es handelt sich bei den Verhandlungen um den dritten Versuch offizieller Friedensverhandlungen zwischen FARC und kolumbianischer Regierung. Die letzten Verhandlungen mit der Regierung von Belisario Betancur zwischen 1983 und 1987 sowie die Verhandlungen von 1998 bis 2002 unter dem Präsidenten Andrés Pastrana scheiterten jeweils am gegenseitigen Misstrauen und einem eher strategisch-militärischen Interesse an einer Kampfespause als einem wirklichen Interesse an den Friedensverhandlungen“ – aus „Friedensverhandlungen in Oslo haben begonnen“ externer Link von Florian Warweg am 17. Oktober 2012 bei amerika21.de.

Siehe dazu auch: „La paz y la crisis de la salud“ externer Link von Camilo Romero am 27. September 2012 bei kaosenlared, als ein Beispiel dafür, wie verschiedene soziale Bewegungen den Zusammenhang zwischen Friedensverhandlungen und sozialen Problemen sehen.

Und: „Que no se repita la historia de negociación seguida de represión contra el pueblo“ externer Link bezieht sich die Sprecherin Maricén Serna Salinas vom „Congreso de los Pueblos“ (dem beispielsweise auch der Gewerkschaftsverband CUT angehört) direkt auf das an Verhandlungen anschliessende Massaker der 80er Jahre – im Interview mit Sergio Ferrari am 28. Oktober 2012 bei kaosenlared. In dem Interview werden zwei Dinge deutlich: Erstens die Breite der am Friedensprozeß interessierten sozialen Bewegungen (erst recht nach der jüngst sehr erfolgreich durchgeführten „Woche der Entrüstung“ die diese Bewegungen landesweit als politischen Faktor gezeigt hat) und zweitens, dass nach den ersten Gesprächen die Erwartungen steigen…

Schliesslich: „Landfrage als zentrales Thema“ externer Link vom Kolumbieninfo am 29. Oktober 2012 auf de.indymedia, als ein ganz wesentliches Beispiel dafür, wie soziale Frage und Friedensfrage verknüpft sind.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=13666
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