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Kenias Krankenhäuser werden bestreikt: Gegen die Politik einer Regierung, die sich nun plötzlich als Anwalt der Patienten darstellt…

Verkehr vor bestreiktem Krankenhaus in Nairobi 6.12.2016Wie man Anti-Streik Propaganda macht? So beispielsweise, was den Streik in Kenias Krankenhäusern seit dem 5. Dezember 2016 betrifft (und der keineswegs nur ein Streik der Ärzte ist, wie im Titel behauptet): „Während die Ärzte streiken, gibt es offenbar immer mehr Tote. Etwa 20 Menschen seien schon gestorben, weil sie nicht behandelt worden sein, bestätigte jetzt Präsident Kenyatta. Kranke werden nach Hause geschickt oder an private Kliniken verwiesen. Doch deren Behandlungskosten können sich viele Kenianer nicht leisten. Kenianische Medien berichten über Mütter, die ihre Kinder auf Parkplätzen zur Welt bringen mussten oder Brandopfer, denen niemand hilft. Am Montag waren außerdem etwa 100 Patienten aus psychiatrischen Einrichtungen in Nairobi ausgebrochen“ – so wird zunächst einmal die Position der kenianischen Regierung umstandslos wiedergegeben. In dem Bericht „Tote durch Ärzte-Streiks in Kenia“ von Julia Hahn am 07. Dezember 2016 bei der Deutschen Welle externer Link, worin man in späteren Absätzen lesen kann: „Der Streik hat eine lange Vorgeschichte. Derzeit liege das Einstiegsgehalt für einen Arzt bei umgerechnet 365 Euro im Monat, schreibt die kenianische Zeitung Daily Nation. Bereits 2013 wurde ein Tarifvertrag unterzeichnet, der Ärzten und Pflegern in staatlichen Krankenhäusern Gehaltserhöhungen von bis zu 300 Prozent zugesteht. Umgesetzt wurde die Vereinbarung allerdings immer noch nicht. Am Wochenende kündigte die KMPDU einen Streik ab dem 5. Dezember an. Ein Gericht hatte die Proteste zwar per Anordnung verboten, doch in Nairobi zogen die Ärzte trotzdem auf die Straße, an einigen Orten brachten sie zeitweise den Verkehr zum Erliegen“. Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge:

  • „KENYA DOCTORS’ STRIKE AND THE PEOPLE’S REVOLUTION“ von Henry Makori am 08. Dezember 2016 bei Afriques en luttes externer Link ist eine linke Stellungnahme zu diesem aktuellen Kampf, von dem einleitend unterstrichen wird, dass es eben keineswegs nur ein Ärztestreik ist. Und der die vorne genannte Regierungspropaganda einer kritischen Würdigung unterzieht, in dem vor allem darauf verwiesen wird, wie die Politik gebrochener Zusagen dem Personal in den Krankenhäusern gegenüber zur gesamten Politik dieser Regierung, sowohl im Gesundheitsbereich, als auch in allen anderen Bereichen der Gesellschaft passt. Und wozu gehört, dass sich die Menschen immer lauter fragen, wo das ganze Geld bleibt, das im „Wirtschaftsmotor Ostafrikas“ verdient beziehungsweise eingenommen wird. Für den Autor ein weiterer Hinweis darauf, dass der Kampf gegen die korrupten Eliten des Landes dringender denn je ist, mehr als sterben könne man dabei auch nicht
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=108388
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