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,My sleep is my break‘: Ausländische Hausangestellte werden in Katar oft ausgebeutet und misshandelt

hausangestellte katarAmnesty International (AI) hat in einem neuen Bericht die Situation von Hausangestellten in Katar untersucht und kommt zu einem niederschmetternden Resultat. Mit falschen Versprechungen punkto Gehältern und Arbeitsbedingungen würden asiatische Migrantinnen ins Land gelockt, um sich dort der Willkür ihrer Arbeitgeber ausgeliefert zu finden. «Ausländische Hausangestellte werden in Katar gnadenlos ausgebeutet, leisten Zwangsarbeit und haben keine rechtlichen Möglichkeiten, um sich gegen körperliche und sexuelle Gewalt zu wehren», schreibt die Menschenrechtsorganisation. Die Frauen dürften das Haus nicht verlassen, manche von ihnen arbeiteten bis zu 100 Stunden pro Woche, ohne einen freien Tag. Gehälter würden oft zu spät oder gar nicht bezahlt…“ Artikel von Julia Joerin in der NZZ online vom 23. April 2014 externer Link, siehe dazu den AI-Bericht:

  • Ausländische Hausangestellte werden oft ausgebeutet und misshandelt
    „In Katar arbeiten ausländische Hausangestellte sehr häufig unter ausbeuterischen Bedingungen und haben keine rechtlichen Möglichkeiten sich zu wehren. Dies belegt ein neuer Amnesty-Bericht, der schockierende Fälle von sexuellen Übergriffen und Gewalt beschreibt…“ Meldung bei Amnesty International vom 23. April 2014 externer Link
  • ,My sleep is my break‘: Exploitation of domestic workers in Qatar
    Der vollständige englischsprachige Amnesty-Bericht externer Link
  • Hausmädchen in Katar – Pause nur im Schlaf – Geringer Lohn, kaum freie Tage, sexuelle Übergriffe und Schläge…“
    „Tödliche Unfälle und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen auf den Baustellen der Fußball-WM in Katar – das hat im vergangenen Jahr für einen internationalen Aufschrei gesorgt. Doch auch andere ausländische Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen werden in dem Golfstaat gequält, so Amnesty International (ai). Die Menschenrechtsorganisation beleuchtet in einer Studie die Situation von Hausangestellten. Was die Betroffenen den Autoren erzählten, zeichnet ein erschreckendes Bild: Extrem niedrige Löhne, 100-Stunden-Wochen, kaum Pausen oder freie Tage, wenig Schlaf, Demütigungen und Gewalt durch den Arbeitgeber. „Die Arbeitsbedingungen sind sehr harsch für die Hausangestellten“, fasst Amnestys Katar-Expertin Regina Spöttl im DW-Gespräch zusammen. Mehr als 130.000 Ausländer sind in Katar als Reinigungskräfte, Köche, Kinderbetreuer, Fahrer und Gärtner beschäftigt – rund 84.000 Frauen und rund 48.000 Männer. Sie arbeiten bei Katarern, Europäern, Amerikanern, Asiaten und Afrikanern. Die meisten kommen aus Süd- und Südostasien. (…) Für den Bericht mit dem Titel „My Sleep Is My Break“ („Mein Schlaf ist meine Pause“) hat Amnesty zwischen Oktober 2012 und März 2013 mit 52 weiblichen Hausangestellten gesprochen. Nachgefragt hat die Organisation auch bei offiziellen Stellen, unter anderem im Innen- und im Arbeitsministerium und bei den Botschaften der Herkunftsländer der Arbeiterinnen. Die Berichte der Frauen schockieren: Sie erzählten, wie sie geschlagen, an den Haaren gezogen und die Treppe hinunter gestoßen wurden. Eine Indonesierin habe Schnittwunden von einem Messer gehabt und eine Wunde von einem Bügeleisen, das ihr auf die Brust gedrückt worden sei. Drei Frauen sagten, sie seien vergewaltigt worden. „Vergewaltigungen werden selten angezeigt, weil die Frauen Angst haben, vom Opfer zur Täterin gemacht zu werden. Oft wird ihnen vorgeworfen, sich unzüchtig verhalten zu haben“, erklärt Spöttl. (…) Den aktuellen Amnesty-Bericht über die Hausangestellten habe die katarische Regierung „wohlwollend zur Kenntnis genommen und versprochen, dass Abhilfe geschaffen wird“, weiß Spöttl. Aber bis jetzt sei noch nichts passiert.“ Beitrag von Jennifer Fraczek vom 23. April 2014 bei DW.com externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=57462
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