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Ein Wegbereiter der katarischen Fußball-Propagandashow: FC Bayern München

Katar Das Richtige tunDas Trainingslager der Bayern im katarischen Doha ist seit Jahren ein gern gesehener Winterpausen-Aufreger. Die alljährliche Gelegenheit, noch mal den Finger in die Wüstenwunde zu legen, wo Regen und Menschenrechte für die Millionen von Gastarbeiter traditionell knapp sind. Neuen Stoff in dieser merklich moralbefreiten Geschichte bietet die neue Ausgabe des norwegischen Fußballmagazins Josimar. »Wir werden behandelt wie Tiere«, prangert es dort auf der Titelseite. Die Norweger haben sich unter den Mitarbeitern am Hamad International Airport umgehört und Arbeitsbedingungen vorgefunden, die – immer noch – nach moderner Sklaverei klingen. (…) Gehalt? Weniger als versprochen. Neu eingeführter Mindestlohn? Bei den Arbeitern nicht angekommen. 44-Stunden-Woche? Für manche vergehen Monate ohne freien Tag. Was der FC Bayern damit zu tun hat? Der Hamad International Airport, bereits heute Sponsor in München, gehört Qatar Airways. Die wiederum ziert ab der kommenden Saison für fünf Jahre den Trikotärmel des Rekordmeisters, der sich den attraktiven Werbeplatz jährlich mit einem zweistelligen Millionenbetrag vergüten lässt“ – aus dem Beitrag „Katar doch was?“ von Niklas Levinsohn am 11. April 2018 bei 11 Freunde externer Link, worin auch auf ein nicht beachtetes Gutachten von Human Rights Watch eingegangen wird. (Und, um protestwilligen Bayern-Fans die Abschreckung zu nehmen: Auch bei einem früheren Konkurrenten des FCB war die echte Liebe zum Geld so groß, dass der Sponsoren-Vertrag mit einer nicht unbekannten Fluggesellschaft aus Türkei in Kraft blieb, trotz deren antigewerkschaftlicher Repression gegen die Beschäftigten, ein Klub aus einer Möchtegern-Hauptstadt des noch bestehenden Königreichs Spanien änderte sogar seine Vereinssatzung wegen der Kohle der Katar-Foundation, in beiden Fällen gab es zumindest größere Proteste).

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=130519
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