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Katar

Skandal-Leichtathletik WM 2019 in Katar

IGB-Sonderbericht zu Katar: Weiterhin Ausbeutung auf den WM-Baustellen“Bis zum kommenden Sonntag kämpfen mehr als 2000 Athleten aus über 200 Ländern in Katar um die Medaillen der Leichtathletik-WM 2019 externer Link. Die ersten Tage zeigen: Bei den unerbittlichen Temperaturen im Wüstenstaat am Persischen Golf geht es für manchen von ihnen nicht um Bronze, Silber oder Gold, sondern eher um’s pure Überleben. Horrornachrichten externer Link dämpfen die gute Laune – und machen dem Emirat einen Strich durch eine sorgfältig aufgestellte Rechnung. (…) Zusätzlich kräftezehrend: Das Wechselbad zwischen Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit und künstlicher Kühle, wie etwa in den Hotels oder im Innern des Stadions von Doha, der Hauptstadt von Katar. Im Stadion können die Außentemperaturen mittels Maschinen auf bis zu 21 Grad Celsius heruntergefahren werden. (…) Betroffen sind vor allem die Athleten, die ihre Wettkämpfe außerhalb des Stadions austragen – Marathon-Läufer und Geher. Hier wird der Aberwitz der Doha-Spiele am deutlichsten: Die jeweiligen Läufe werden um 23.30 Uhr (Gehen) bzw. Mitternacht (Marathon) ausgetragen, um zumindest halbwegs erträgliche Temperaturen zu bieten. Der Weltverband International Association of Athletics Federations (IAAF) testet in Doha derweil eine „Hitzepille“. Ein Sensor wird geschluckt oder wie ein Zäpfchen eingeführt, übermittelt dann die exakte Körpertemperatur an ein Handy. So sollen die Sportler bei der Gluthitze besser kontrolliert werden. Einer der Ärzte hat eine Wüstenmütze entworfen, die oben offen und im Nacken ein Fach hat, in das man Eis füllen kann („Wüstenmütze mit Eisfach“)…“ Artikel von Arno Kleinebeckel vom 30.September 2019 bei telepolis externer Link, siehe dazu speziell für die Sprinterinnen: Kameras in den Startblöcken:

  • Intime Bilder: Sprinterinnen wehren sich gegen neue Kamera
    Sie hielten das tatsächlich für eine grosse Idee beim Leichtathletik-Weltverband: Sportler von unten durch die Beine hindurch ins Gesicht zu filmen. Anfang September verkündete man, dass rechtzeitig zur WM in Doha die neue Technik («bahnbrechend!») zum Einsatz kommt: Kameras in den Startblöcken. So versprach man Bilder, «die das Publikum noch nie zuvor gesehen hat». Die Verantwortlichen hätten ein Jahr daran gearbeitet, dass die Übertragung der WM «fresh and dynamic» werde. Das Ergebnis ist, wenig überraschend, nicht viel besser als die Idee eben klingt. Wie viele Sportler in die Sache mit einbezogen wurden, ist nicht überliefert, aber die Vermutung liegt nahe: eher nicht so viele. (…) Die Bilder, die die Zuschauer zu sehen bekommen, sind ziemlich verzichtbar: Sie zeigen konzentrierte Gesichter, die eben auf den Startschuss warten. (…) Auch Landesfrau Tatjana Pinto findet es «sehr fragwürdig, die Kamera da zu platzieren». Die Beschwerde der beiden Deutschen, die im Halbfinal gescheitert waren, führte zu einem Teilerfolg. Wie der Deutsche Leichtathletik-Verband am Sonntag mitteilte, habe man mit dem Weltverband IAAF einen Kompromiss gefunden….“ Agenturmeldung in der Basler Zeitung online vom 30.09.2019 externer Link
  • Zu den skandalösen Arbeitsbedingungen in Katar siehe unsere Rubrik Fußball-WM 2022
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=155190
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