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Bomben auf Marktplatz – Medienpropaganda beschönigt erneut ein saudisches Verbrechen an jemenitischer Zivilbevölkerung

Die größte Demo der jemenitischen Geschichte 7.7.2017 in Aden für UnabhängigkeitDas Bombardement am Dienstag habe zudem mindestens 59 Menschen verletzt, sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörden. Die Kampfjets nahmen mehreren Augenzeugen zufolge einen belebten Marktplatz in der umkämpften Provinz Tais im Süden des Jemens ins Visier. Dem Behördensprecher zufolge waren unter den Opfern Zivilisten und Mitglieder der Huthi-Rebellen. Im bitterarmen Jemen auf der arabischen Halbinsel tobt seit fast drei Jahren ein verheerender Bürgerkrieg. Die Huthi-Rebellen haben weite Teile vor allem im Norden des Jemens von der international anerkannten Regierung des Landes erobert. Das von Saudi-Arabien geführte Militärbündnis unterstützt die Regierung und fliegt Angriffe auf Huthi-Stellungen. Als Folge werden auch immer wieder viele Zivilisten getroffen. Erst am Montag waren 17 Menschen bei mehreren Luftangriffen der Allianz getötet worden“ – aus der dpa-Meldung „Luftangriff auf Markt im Jemen tötet 15 Menschen“ vom 26. Dezember 2017 externer Link (hier bei der HNA). Im Unterschied zu den Meldungen anderer Nachrichtenagenturen wird hier von 15 Todesopfern berichtet (afp meldete beispielsweise 14 tote Zivilisten und 11 tote Rebellen). Jetzt soll dpa nicht unterstellt werden, sie zähle die Rebellen gleich gar nicht mehr zu den Menschen, wenden sie sich doch gegen die zwar nicht von ihnen, wohl aber international (USA, EU und Konsorten) anerkannte Regierung. Und dass es gerade im Süden des Jemen auch noch andere Rebellionen als ethnisch oder religiös begründete gibt, fällt bei allen Meldungen „flach“. Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge, zwei Hintergrundartikel und den Verweis auf bisherige Beiträge zur saudischen Aggression gegen Jemen:

  • „Erneut Angriffe auf Jemen“ am 27. Dezember 2017 in der jungen welt externer Link fasst die Bombardierungen der letzten Tage so zusammen: „Bei einem erneuten schweren Luftangriff der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition auf einen Marktplatz im Jemen sind mindestens 15 Menschen getötet worden. Das Bombardement am Dienstag habe zudem mindestens 59 Menschen verletzt, sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörden. Die Kampfjets nahmen mehreren Augenzeugen zufolge einen belebten Marktplatz in der Provinz Tais im Süden des Landes ins Visier. Dem Behördensprecher zufolge waren unter den Opfern Zivilisten und Mitglieder der Ansarollah-Miliz. Im Jemen sind seit Sonntag mehr als 60 Menschen getötet worden. Wie Sicherheitskräfte am Montag mitteilten, wurden bei saudischen Luftangriffen in der westlichen Provinz Al-Hudaida mindestens 53 Menschen getötet, die Ansarollah-Kämpfer gewesen sein sollen. Einer Quelle aus der Gesundheitsbehörde zufolge waren die Opfer ausschließlich Zivilisten, unter ihnen auch zwei Frauen“.
  • „Yemen crisis: Who is fighting whom?“ am 02. Dezember 2017 bei der BBC externer Link ist ein Überblicksbeitrag über bald drei Jahre Krieg im Jemen. Dein Beitrag, der sich von vielen darin unterscheidet, dass er nicht die übliche stereotype „Schiitische Rebellen“ Geschichte einfach einmal mehr wiederholt. Vor allem zwei weitere Bestandteile werden hier eben über das Schema hinaus dargestellt: Zum einen, dass die Erhebung von 2014 keineswegs nur eine von Schiiten war, sondern dass auch viele Sunniten sich den Protesten anschlossen. Weil der Sturz des langjährigen Diktators Saleh im arabischen Frühling von 2011 – und seinem Ersatz durch seinen früheren Vize in einem sogenannten friedlichen Übergang – so gar nichts an der sozialen Situation im Lande geändert hatte. Zum anderen wird auch dargestellt, dass es eben auch die „südlichen Separatisten“ im Lande gibt, die in der Tradition des einstigen Südjemen stehen und nicht zuletzt dessen soziale Errungenschaften wieder haben wollen, in Konfrontation mit allen Seiten, angegriffen vor allem von den sogenannten Houthi-Rebellen…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=125876
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