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Auf internationalen Druck haben Saudi Arabien und Co ihren Angriff auf die jemenitische Hafenstadt (einstweilen) gestoppt: Nicht, ohne vorher noch die Wasserversorgung zu bombardieren…

Die größte Demo der jemenitischen Geschichte 7.7.2017 in Aden für UnabhängigkeitEin sofortiger Stopp der Kampfhandlungen im Jemen wäre bitter nötig; schon wenn sie „nur“ in der Hafenstadt al-Hudeida wirklich eingestellt würden, wäre das schon ein wichtiger Schritt. Dort werden lebensnotwenige Versorgungseinrichtungen angegriffen, klagen UN-Hilfsorganisationen. UNICEF beschreibt eine „Eskalation der Angriffe auf Systeme und Einrichtungen, die wesentlich sind für die tägliche Versorgung“. Zwei Luftangriffe hätten Lagerhäuser mit Lebensmitteln gegolten, einschließlich Versorgungsmitteln, die mit Wasser zu tun haben. Zudem sei ein Treibstofftank getroffen worden und eine Trinkwasseranlage, die al-Hodeida versorgt. (…) Dass die Luftangriffe auf die Hafenstadt nach eben genannten Klagen der UN-Organisationen weitergehen, obwohl es von Seiten der Vereinigten Emirate und Saudi-Arabien hieß, dass man auf die Versorgung und die Situation der Zivilbevölkerung Rücksicht nehme, ist bezeichnend. Der Krieg hat viele Mitspieler und Ebenen, dass sich jemand an Regeln oder Absprachen hält, ist schwer durchzusetzen…“ – aus dem Beitrag „Jemen: Angriffe auf die Wasserversorgung“ von Thomas Pany am 02. August 2018  bei telepolis externer Link, worin auch noch die aktuelle Veränderung der Kriegspropaganda Thema ist, die nun plötzlich auch noch die Bab-al-Mandab-Wasserstraße „sichern“ will… Siehe dazu einen weiteren Beitrag zur aktuellen Kriegs-Entwicklung, einen Beitrag zur Fortsetzung der Endlos-Serie zu bundesdeutscher Ausrüstung für den Terror und den Hinweis auf den bisher letzten unserer Beiträge zum Krieg gegen den Jemen:

  • „Trügerische Ruhe um Hafen Hodeidah“ von Oliver Eberhardt am 24. Juli 2018 in neues deutschland externer Link zur aktuellen Situation: „Seit einigen Tagen ruhen die Kämpfe um die bisher von den schiitischen Huthi-Milizen kontrollierte Stadt; 400 000 Menschen lebten hier bisher. Zudem verfügt die an der Meerenge Bab el-Mandeb zwischen Indischem Ozean und Rotem Meer gelegte Stadt über den wichtigsten Seehafen des Landes: Der größte Teil der Hilfsgüter für die Republik Jemen wurde bisher über Hodeidah eingeführt; die Alternativen sind begrenzt: Saudi-Arabien hält die Grenze geschlossen; der Weg über Süd- und Ostjemen nach Oman führt durch große Wüstengebiete, in denen die sunnitisch-fundamentalistischen Terrororganisationen Al Qaida und »Islamischer Staat« aktiv sind. Und die international anerkannte Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi weigert sich, Häfen unter ihrer Kontrolle für Hilfsgüter zu öffnen, die für Gebiete unter Huthi-Kontrolle bestimmt sind. Aber über 22 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, die Hälfte davon sind Kinder. Im Juni hatte die Hadi-Regierung mit Unterstützung der von Saudi-Arabien dominierten internationalen Militärallianz eine Großoffensive auf Hodeidah gestartet. In letzter Minute hatten die Vereinten Nationen noch drei Schiffe entladen können, genug um sieben Millionen Menschen einen Monat lang zu ernähren, sagt ein Sprecher des Welternährungsprogramms der UNO. Danach wurde der Hafen geschlossen, während sich mitten in einer extremen Hitze ein riesiger Flüchtlingsstrom aus der Stadt heraus bewegte. Nun ruhen die Kämpfe seit einigen Tagen auf Vermittlung des UNO-Sondergesandten Martin Griffiths aus Großbritannien, während die Konfliktparteien einmal mehr miteinander verhandeln: Im Raum steht, die Stadt unter Kontrolle der Vereinten Nationen zu stellen. Doch strittig ist, wie das funktionieren soll. Die Hadi-Regierung fordert die Kontrolle über die Zivilverwaltung, will auch die Hilfslieferungen kontrollieren…
  • „Ersatzteile für saudischen Krieg im Jemen“ von Christian Thiels am 30. Juli 2018 in der tagesschau externer Link über die nach wie vor aktuellen Beiträge der BRD zum saudischen Terror beginnt mit einer unschönen Erinnerung: „Keine Rüstungsexporte an Länder, die sich am Krieg im Jemen beteiligen – das hat die Bundesregierung vereinbart. Doch eine Anfrage zeigt: Saudi-Arabien bekam bis Ende März weiter Ersatzteile für Kampfjets (…) Doch die Realität sieht ein wenig anders aus. Auf Anfrage der Linkspartei-Abgeordneten Sevim Dagdelen teilt das für Rüstungsexporte zuständige Bundeswirtschaftsministerium jedenfalls mit, dass zwischen dem zweiten Quartal 2017 und dem ersten Quartal 2018 für insgesamt fast zwei Millionen Euro Ersatzteile für die Kampfjets Eurofighter und Tornado an Saudi-Arabien geliefert worden sind. So nachzulesen in einem Schreiben des parlamentarischen Staatssekretärs Ulrich Nußbaum, das dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt. Weiter schreibt Nußbaum: „Der Beachtung der Menschenrechte wird bei Rüstungsexportentscheidungen ein besonderes Gewicht beigemessen“…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=135670
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