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Alitalia: Von allen Seiten gegen die „uneinsichtige“ Belegschaft, die den Rettungspakt zu Recht als Vernichtungspakt sieht

USB Plakat nach der Abstimmung der Alitalia gegen Krisenplan am 25.4.2017Unsere Arbeitsbedingungen, unsere Situation insgesamt, ist dramatisch. Die Medien sprechen von Gehaltskürzungen von 8%. Aber für einige Berufsgruppen sind es bis zu 30% weniger. Zudem kommen die befristeten Arbeitsverträge und die Unsicherheit. Viele verdienen unter Euro 1000, einige sogar nur 700. Und trotzdem wird noch immer die Mär von den Privilegien verbreitet. Die Leute fühlen sich wie Sklaven und sie haben nun ihre Würde verteidigt“ – so der Vorsitzende der Basisgewerkschaft USB bei Alitalia, Fabio Frati, in dem Interview „Alitalia als Symbol für das Land“ mit Wilhelm Langthaler am 29. April 2017 bei Euroexit externer Link, in dem Frati im weiteren Verlauf zur Rolle der größeren Gewerkschaften (die das mit 2/3 abgelehnte Paket zur „Gesundung“ mit erarbeitet hatten): „Das sind nur mehr Totengräber. Die hätten eigentlich allen Grund unseren Kampf zu unterstützen. Die Geschäftsleitung hat vergangenes Jahr unilateral die Kollektivverträge gekündigt und ihnen ihre Rolle weggenommen. Jetzt glauben sie noch eine Funktion als Vermittler der Todesnachricht zu haben. Sie haben sich historisch verkalkuliert. Sie versprachen die Globalisierung kontrollieren, ja gestalten zu können. Nun sind sie selbst überrollt worden. Aber Einsicht zeigen sie keine“. Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge:

  • „[REFERENDUM ALITALIA]: UN SEGNALE INEQUIVOCABILE“ am 30. April 2017 bei SI Cobas externer Link ist die Stellungnahme der Basisgewerkschaft, in der das Abstimmungsergebnis nicht nur begrüßt wird, sondern unterstrichen, dass dieses Referendum ein Signal für die Menschen in ganz Italien darstellt. Nachdem bereits 8.000 Jobs gestrichen worden waren und diese menschenfeindliche Logik immer weiter fortgesetzt werden sollte, hätten beinahe 70% der noch 12.000 Beschäftigten genug von „Blut, Schweiß und Tränen“ gehabt – wobei SI Cobas abschließend, unter Verweis auf die eigene Stärke im Logistik-Sektor, faktisch einen gemeinsamen Kampf anbietet, als den Weg aus der Krise
  • “Alitalia commissariata, una partita tutta da giocare“ am 02. Mai 2017 bei Contropiano dokumentiert externer Link, ist ein Interview von Radio Citta Aperta mit Francesco  Staccioli, Bordsteward und Funktionär der Basisgewerkschaft USB über die aktuelle Situation bei Alitalia, nach dem Referendum und dem Beschluss der italienischen Regierung, das Unternehmen unter die Aufsicht eines von ihr ernannten Kommissariats zu stellen. Staccioli unterstreicht in diesem Gespräch, das Kommissariat sei nicht Ergebnis des Referendums, sondern des Bankrotts der Privatisierung, der sich über 10 Jahre hingezogen habe. Die Wiederverstaatlichung voran zu treiben, die verschiedenen Möglichkeiten, die es für diesen Prozess gibt mit der Belegschaft zu diskutieren, das müsse die Aufgabe der Kommissare sein
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=115834
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