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Arbeitsplätze oder Umweltschutz? Gewerkschaften versuchen andere Lösungen, denn Belegschaften leiden unter beidem…

Dossierilva2

Das Stahlwerk ILVA im süditalienischen Taranto muss teilweise schließen, da es die Umwelt vergiftet und Krankheiten und Tod bringt. Das hat die zuständige Staatsanwaltschaft beschlossen und außerdem Haftbefehle gegen die gesamte Führungsriege einschließlich des Konzernchefs Emilio Riva ausgestellt. Die Arbeiter und auch die Lokalpolitiker protestieren gegen diese Verordnung. Mittlerweile hat die Regierung Monti per Dekret verfügt, dass das ILVA-Stahlwerk für zwei Jahre weiter produzieren darf.

  • Mit Applaus von links
    Das ILVA-Stahlwerk verseuchte die italienische Stadt Tarent. Der linke Präsidenten von Apulien bejubelte den Manager des Werks trotzdem. Artikel von Michael Braun in der TAZ vom 15.11.2013 externer Link
  • 20./21.9. AktivistInnen aus Taranto/Italien berichten vom System Ilva gegen Umwelt und ArbeiterInnen
    Am 20. und 21.9. sind Arbeiter-AktivistInnen der sozialen Bewegung gegen die Umweltverbrechen des Stahlwerks in Taranto zu Besuch und werden über die Situation vor Ort berichten – über die Auswirkungen des Stahlwerks auf die Umwelt, die soziale Bewegung des letzten Jahres und die Situation im Werk selbst – vom Umgang mit den ArbeiterInnen, Unfalltoten, mangelndem Arbeitsschutz. Im Anschluss: Konzert mit Sciamano und dj Brusca („Sopravvivere“ Tour + Electronic Experience). (…)  Anlass der beiden Veranstaltungen ist neben der Information über die aktuelle Lage in Italien auch der Wunsch nach einem direkten Austausch zwischen den deutschen und italienischen Kolleginnen und Kollegen. Organisiert werden die Veranstaltungen vom Taranto-Soli-Komittee aus tie Germany, labournet.tv und der Sektion Bau und Technik der Basisgewerkschaft FAU Berlin. Gefördert durch die Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt. Alle weiteren Infos auf der Seite der FAU Berlin externer Link Siehe dazu auch die Facebookseite zur Veranstaltung externer Link
  • Bürger_innen gegen Confindustria
    Das Stahlwerk Ilva in Taranto verpestet die gesamte Region mit giftigen Abgasen. Bürger_innen von Taranto verlangen, in die Gespräche über die Zukunft des Standortes einbezogen zu werden. Im November 2012 trafen sich der Arbeitgeberverband Confindustria und der Energieversorger ENI zu einem Austausch über die Zukunft des Stahlwerkes in Taranto. Vor dem Gebäude versammelten sich Menschen der Bürgerinitiative „Cittadini e lavoratori liberi e pensanti“ („Freie und denkende Bürger und Arbeiter“), die ihr Recht auf Information und Mitsprache einforderten und zu einem Generalstreik am 15. Dezember 2012 aufriefen. Dieses Video wird am 20. September 2013 auf einer Informationsveranstaltung im Berliner Regenbogenkino gezeigt, die um 19h beginnt. Das Video bei labournet.tv (italienisch mit dt. UT | 9 min | 2013) externer Link
  • Das System ILVA – Proteste im italienischen Stahlwerk
    “Mobilisiert von den großen italienischen Gewerkschaften FIM, FIOM, CGIL und UIM demonstrierten am 2. August 2012 ArbeiterInnen in Taranto unter dem Motto „Lieber Krebs als arbeitslos“. Auf dieser Pro-Riva-Demonstration kappten die ArbeiterInnen und AnwohnerInnen, die sich nicht weiter mit der Alternative Arbeit oder Gesundheit und der bekannten Korruption zwischen dem ILVA Werk, der etablierten Politik, den Parteien und den Mehrheitsgewerkschaften abfinden wollten, das Mikrofon von Maurizio Landini, dem Chef der FIOM – Metall – Gewerkschaft...” Artikel in Direkte Aktion 218 – Juli/August 2013 externer Link
  • Stahlwerk Ilva in Taranto: „Lieber Krebs als Arbeitslos“?
    Mit dieser Losung auf ihrem Transparent haben ArbeiterInnen am 2. August letzten Jahres im süditalienischen Taranto für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze im Stahlwerk Ilva demonstriert. Ist die Situation wirklich so aussichtslos? Gibt es nur die Möglichkeit entweder an Krebs zu erkranken oder arbeitslos zu werden? Dazu gibt’s eine Infoveranstaltung am Samstag, 25.5. um 18 Uhr im FAU-Lokal, Lottumstr. 11, 10119 Berlin (U8 Rosenthaler Platz / U2 Rosa-Luxemburg-Platz). Weitere Infos auf der Webseite der FAU externer Link
  • Eine Lösung, nur im Sinne des Profits
    Die Regierung Monti hat, wie berichtet, per Dekret verfügt, dass das ILVA-Stahlwerk für zwei Jahre weiter produzieren darf. Dagegen haben jetzt die vertretenen Gewerkschaften CGIL und USB gemeinsam mit dem Forum Arbeitsrechte eine Protestkampagne gestartet: Der einzige Weg, der die Gesundheit der Belegschaft und der Bevölkerung schützen könnte, sei die Enteignung des Rivakonzerns und seine Fortführung in einer Weise. die eben Belegschaft und Bevölkerung die Möglichkeit gäbe, die Gefahren zu beseitigen. Dass ist die Grundaussage des gemeinsamen Aufrufs „Giù le mani dalla salute e dal lavoroexterner Link vom 04. Dezember 2012, hier bei der USB.Siehe dazu auch: „Giù le mani dalla salute e dal lavoroexterner Link– der Aufruf zum Unterzeichnen bei petizioni online.
  • Stahlwerk in Italien: Dreckschleuder produziert weiter
    Gerichte schließen ein berüchtigtes Stahlwerk in Tarent. Die Regierung hebt per Dekret den Beschluss wieder auf – mit einem Verweis auf den Arbeitsmarkt. Artikel von Michael Braun in der TAZ vom 03.12.2012 externer Link
  • Ilva – Belegschaft ausgesperrt – Dauerversammlung im Betrieb…
    Die Chefs des süditalienischen Ilva-Stahlwerks schicken 5.000 Beschäftigte nach Hause. Gegen die Besitzer wurden Haftbefehle ausgestellt“ – so beginnt „Zwangsurlaub für Stahlarbeiter“ externer Link – ein Artikel von Michael Braun in der TAZ vom 27. November 2012, in dem es weiter heisst: „Von der Justiz beschlagnahmt, von der Firmenleitung stillgelegt, von den Arbeitern besetzt: Die seit Monaten andauernde Auseinandersetzung um das Ilva-Stahlwerk im süditalienischen Tarent ging am Montag in die nächste Runde. Gleich sieben neue Haftbefehle nämlich stellten die Untersuchungsrichterinnen Patrizia Todisco und Vilma Gilli aus – gegen den Eigentümer Emilio Riva, gegen dessen Sohn Fabio, gegen Manager, gegen einen Professor und einen Provinzpolitiker. Der Vorwurf: Sie alle hätten in einer kriminellen Vereinigung darauf hingewirkt, dass Ilva trotz der Ausbringung enormer Schadstoffmengen – von Feinstaub über Benzopyren bis zu Dioxin – ungestört weiterproduzieren konnte…
    Siehe dazu: „Permanent general workers’ assembly in Ilva after the lockout of their plant“ externer Link vom 27. November 2012 bei libcom, ein Bericht über die nach der faktischen Aussperrung organisierte permanente Versammlung auf dem Betriebsgelände.
  • Italiens größtes Stahlwerk: Giftfabrik soll schließen
    Zu viel Feinstaub, Dioxin und Kohlenmonoxid: Ein Gericht ordnet an, das größte Stahlwerk des Landes zu schließen. Die Gewerkschafter sind uneins. Artikel von Michael Braun in der TAZ vom 28.09.2012 externer Link. Aus dem Text: „(…) Doch gerade die Arbeitnehmervertreter sind tief gespalten. Die beiden Metallerverbände FIM und UILM riefen zum Streik. Die linke FIOM dagegen fürchtet, die Arbeiter würden so zu Handlangern der Eigentümerfamilie Riva. Diese sei nun in der Pflicht, mit „enormen Investitionen“ das Stahlwerk endlich technisch und ökologisch auf Vordermann zu bringen. Noch radikaler ist die Haltung des Komitees „Freie und denkende Bürger und Arbeiter“. Einige Hundert von ihnen gingen am Donnerstag ebenfalls auf die Straße – gegen die Gewerkschaften. „Nicht die Stadt, sondern Ilva blockieren“, das müsse die Marschroute sein, verkündete das Komitee, die Menschen in Tarent seien „der Lügen und der Spielchen, die der Eigentümer Riva mit den Gewerkschaften treibt, überdrüssig“.“
  • Taranto: Gegen Werksschliessung. Gegen Umweltvergiftung und Gesundheitsschäden
    Nicht nur in Italien war die Medienberichterstattung über den Widerstand gegen die angeordnete Riva-Werksschliessung davon geprägt, dass die Belegschaft sozusagen gemeinsam mit dem Unternehmen für die weitere Existenz kämpfe, trotz aller Schäden und Gefahren. Der Bericht „La magnifica giornata di lotta del 2 agosto a Taranto“ externer Link der Confederazione Cobas Taranto vom 03. August 2012 setzt da ganz andere Akzente: Die Zusammenarbeit ist vor allem der Mehrheitsgewerkschaft UILM zu verdanken (deren Vorsitzender vorher Regionalvorsitzender in Taranta war) – während wachsende Teile der Belegschaft keineswegs ihre Gesundheit und über die Umweltschädigungen die der Bevölkerung riskieren wollen, weswegen auch Belegschaftsmitglieder bei den Gesundheitskomitees die entstanden sind aktiv sind und sich auch an der erfolgeichen Störung der „Einheitskundgebung“ beteiligt haben.
    Siehe dazu auch: „Des ouvriers contre le crime industriel“ externer Link am 16. August 2012 bei Pièces et main d’œuvre, worin auch noch weitere Informationen über die örtlichen Komitees zu finden sind.
  • Stahlwerk Ilva: Italien streitet über Taranto
    Italiens Regierung kämpft gegen die Schließung des größten Stahlwerks. Viele sehen in dem Machtgezerre einen Beleg für die unberechenbare Justiz. Auch Korruption soll es gegeben haben. Artikel von Tobias Bayer in der FTD vom 17.08.2012 externer Link. Aus dem Text: „(…) Sollte Ilva schließen, könnte das auch Folgen für Deutschland haben. Denn Riva ist in der Bundesrepublik stark präsent. Nach dem Fall der Mauer übernahm die Riva-Familie von der Treuhand zwei Werke in Brandenburg, in Hennigsdorf und in Brandenburg an der Havel. Ende der 90er-Jahre kauften die Italiener ein kleines Werk im hessischen Lampertheim dazu. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen derzeit 1500 Mitarbeiter in Deutschland. Die deutsche Belegschaft ist angesichts der Geschehnisse in Italien extrem besorgt und zeigt sich mit ihren Kollegen in Apulien solidarisch. Sie veröffentlichte Anfang August eine Mitteilung, in der sie die Ilva-Gegner als „Maschinenstürmer aus dem 19. Jahrhundert in England“ bezeichnete…“
  • Siehe dazu auch: „Streik gegen Werksschließung“ externer Link von Micaela Taroni am 03. August 2012 in der jungen welt, worin auch auf folgendes verweisen wird: „Die gestrige Großdemonstration der Ilva-Arbeiter und ihrer Familien in Taranto wurde von Umweltaktivisten gestört. Diese versuchten unter anderem, die Ansprache des Chefs der Metallgewerkschaft FIOM, Maurizio Landini, zu unterbrechen„.
  • Tragödie in Taranto: Schließung einer Giftschleuder treibt Arbeiter auf die Straße
    Das Stahlwerk ILVA im süditalienischen Taranto muss teilweise schließen, da es die Umwelt vergiftet und Krankheiten und Tod bringt. Das hat die zuständige Staatsanwaltschaft beschlossen und außerdem Haftbefehle gegen die gesamte Führungsriege einschließlich des Konzernchefs Emilio Riva ausgestellt. Die Arbeiter und auch die Lokalpolitiker protestieren gegen diese Verordnung“ – so beginnt „Tragödie in Taranto: Schließung einer Giftschleuder treibt Arbeiter auf die Straße“  externer Link ein Artikel von Anna Maldini im Neues Deutschland vom 30. Juli 2012, in dem es weiter heisst: „(…)Die Maßnahme gefährdet rund 5000 Arbeitsplätze in der Fabrik, die zum italienischen RIVA-Konzern gehört, der auch zwei Stahlwerke in Brandenburg betreibt. Sofort nach Bekanntwerden gingen in Taranto etwa 8000 Menschen auf die Straße. Auch am Wochenende blockierten sie alle Zufahrtwege in die Stadt in der Region Apulien. Die Gewerkschaften riefen einen unbefristeten Streik aus. Mauro Liuzzi von der Metallgewerkschaft UILM erklärte: »Es geht nicht an, dass die Fehler von einigen jetzt auf allen lasten. Hierher kommen die Arbeiter jeden Tag, um ihre Familien zu ernähren. Wir fordern unser Recht auf Arbeit, das natürlich mit dem Recht auf Gesundheit und eine saubere Umwelt verknüpft werden muss.« Kritik kam zudem vom italienischen Industrieverband…„.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=16094
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