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Aktionstag gegen IKEA am 26. Juli 2014 – IKEA Berlin Tempelhof

ikea kill billy„Am 26. Juli 2014 findet ein internationaler Aktionstag gegen IKEA statt, in Berlin wird es eine Kundgebung bei IKEA Tempelhof, Sachsendamm 47 geben. Protestiert wird in Piacenza, Mailand, Bologna und anderen italienischen Städten, sowie in Berlin, und Hamburg. In Berlin und Hamburg wurde bereits am 25. Juni 2014 vor IKEA Filialen protestiert. Der Grund für den Aktionstag ist die Entlassung von 24 gewerkschaftliche aktiven Arbeitern im IKEA Warenlager in Piacenza im Juni 2014.
Die Entlassungen stehen in Zusammenhang mit einem erfolgreichen Arbeitskampf in Piacenza 2012, in dem die Lagerarbeiter die Einhaltung der nationalen Standards, die für die Logistikbranche vorgesehen sind, erzwingen konnten. Die Arbeitsbedingungen für die fast ausschließlich migrantischen Lagerarbeiter waren vor dem Streik durch illegale Praktiken gekennzeichnet, wie falsche Lohnabrechnungen, unbezahlte Überstunden, keine garantierten Arbeitszeiten, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und kein bezahlter Urlaub.
Unmittelbarer Anlass für die Kündigungen war ein spontaner Protest wegen der Suspendierung eines kämpferischen Kollegen im April 2014. Der von der Geschäftsführung angegebene Grund war, der Arbeiter habe Drogen konsumiert, und sei deshalb nicht einsetzbar. Diese Einschätzung wurde später durch eine ärztliche Untersuchung durch das Krankenhaus in Piacenza widerlegt.
Die Lagerarbeiter sind in einer kleinen Basisgewerkschaft S.I.Cobas organisiert und werden von politischen Gruppen in Italien unterstützt. Sie fordern die Wiedereinstellung der 24 entlassenen Arbeiter. Nach ihrem Dafürhalten möchte sich das Unternehmen der 24 allesamt in S.I.Cobas organisierten Mitarbeiter entledigen, um zu den früheren illegalen Geschäftspaktiken zurückkehren zu können, die im Bereich der Lagerarbeiter in Italien üblich sind.
Pressemitteilung von labournet.tv vom 21.07.2014 externer Link. Siehe dazu auch:

    • 26. Juli 2014 – Protest vor Ikea Tempelhof
      Am 26. Juli wurden in der Ikea Filiale in Tempelhof in Berlin Flugblätter verteilt, um gegen die Entlassung von 24 gewerkschaftlich aktiven Lagerarbeitern bei Ikea in Piacenza (Italien) zu protestieren und die Kundinnen über die Geschäftspraktiken von Ikea zu informieren. Die Arbeiter wurden im Juni 2014 entlassen, weil sie seit 2012 erfolgreich gegen ihre unmenschlichen und illegalen Arbeitsbedingungen zur Wehr gesetzt und die Einhaltung des nationalen Tarifvertrages erkämpft haben. Der 26. Juli ist der Auftakt für eine Kampagne gegen Ikea, die so lange geführt wird, bis die Arbeiter in Piacenza wieder eingestellt sind. In Italien protestierten Lagerarbeiter_innen und Unterstützer_innen in 12 Städten vor Ikea Filialen. Auch in Wien gab es eine Kundgebung. Die Kundinnen sind gebeten, in ihrer Ikea Filiale die Wiedereinstellung der Kollegen in Piacenza zu fordern und Ikea bis zur Wiedereinstellung zu boykottieren. Das Video bei labournet.tv (deutsch | 1 min | 2014) externer Link

  • »Die Entlassung ist ein Akt der Repression«  – Aktivisten planen einen Aktionstag gegen den Möbelkonzern IKEA wegen der Entlassung von 24 Lagerarbeitern im italienischen Piacenza
    Johanna Schellhagen ist Mitarbeiterin des audiovisuellen Archivs für Arbeitskämpfe Labournet.tv und eine der Koordinatorinnen des Berliner IKEA-Aktionstages gegen die Entlassung von 24 Lagerarbeitern im italienischen Piacenza. Für »nd« sprach mit ihr Peter Nowak. Das Interview im Neuen Deutschland vom 25.07.2014 externer Link
  • Aktionstag gegen IKEA 26. Juli 2014
    „Seit 2011 kämpfen in Italien die meist migrantischen Arbeiter_innen in der Logistikbranche für reguläre Arbeitsbedingungen. In vielen großen Unternehmen ist es ihnen gelungen, durch entschlossenes, militantes Vorgehen die Einhaltung der nationalen Standards zu erzwingen und sich gegen die Vorarbeiter, die Subunternehmen, die Polizei und die großen Gewerkschaften und die Medien durchzusetzen. Sie sind auch deshalb erfolgreich, weil große Teile der radikalen Linken, sowie kleine Basisgewerkschaften sich mit ihnen solidarisieren und ihre Aktionen unterstützen. Ikea versucht nun, diesen erfolgreichen Kampfzyklus zu unterbrechen und eine Trendwende durchzusetzen: in Piacenza wurden bisher 24 Arbeiter des IKEA Lagers entlassen, alle Mitglied in der Basisgewerkschaft S.I.Cobas. Zeigen wir unsere Solidarität. Macht mit beim Aktionstag gegen IKEA am 26. Juli 2014. Wenn ihr es nicht bis zur großen Demo in Piacenza schafft, dann organisiert einen öffentlichkeitswirksame Aktion in einem IKEA Laden in Eurer Nähe und informiert die Italiener_innen auf der Facebookseite der Kampagne Smonta Ikea (IKEA abbauen) über eure Aktion. Ein Angriff auf eine ist eine Angriff auf alle.Das Video bei labournet.tv (italienisch mit dt. UT | 5 min | 2014) externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=62325
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