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Neuer Trucker-Streik im Iran: Massive Drohungen des Regimes

Streikende iranische Trucker bei Isfahan am 1.6.2018Seit neun Tagen streiken LKW-Fahrer im Iran – bereits zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit. Mittlerweile hat sich der Streik auf 236 Städte in rund 30 Provinzen ausgedehnt. Das iranische Regime reagierte mit Verhaftungen und der Generalstaatsanwalt kündigte an, Streikende auch mit dem Tode bestrafen zu wollen. (…) Der Streik begann am 22. September und weitete sich immer weiter aus. Im Land gibt es rund 400.000 LKW-Fahrer. Auf Videos ist zu sehen, wie hunderte LKW ungenutzt auf Wüstengelände stillstehen. Aufgrund des Streiks kam es zu massiven Einschränkungen auf dem Lebensmittelmarkt, so kam vielerorts  zu Tomaten- und Kartoffelknappheit Bereits Ende Mai war es zu ähnlichen Streiks gekommen, so dass damals Tankstellen kein Benzin mehr ausgeben konnten. Seitdem hat sich die Lage jedoch nicht verbessert, so dass die LKW-Fahrer nun erneut in den Streik getreten sind. Sie protestieren v.a. gegen niedriges Gehalt, hohe Preise für Ersatzteile und Behörden, die nicht auf ihre Forderungen reagieren. (…) Der Streik setzt die Wirtschaft und die schiitisch-fundamentalistische Regierung im Iran massiv unter Druck. Diese reagiert mit heftiger Repression. Bisher wurden 127 LKW-Fahrer festgenommen. Generalstaatsanwalt Mohammad Jafar Montazeri sagte letzte Woche, dass protestierende Fahrer unter den strengen Gesetzen gegen Straßenraub zu Tode verurteilt werden könnten…“ – aus dem Beitrag „Iran: Erneut massiver Streik von LKW-Fahrern – Generalstaatsanwalt droht mit dem Tod“ am 01. Oktober 2018 bei Perspektive Online externer Link über die erneute Streikbewegung der Trucker im Iran. Siehe dazu auch eine Solidaritätserklärung der Internationalen Transportarbeiter-Föderation und den Verweis auf den Twitter-Kanal der Streikbewegung:

  • „ITF statement on Iran truckers’ strike“ am 02. Oktober 2018 bei der ITF externer Link ist die Solidaritätserklärung der Föderation mit dem Streik der Trucker im Iran. Darin wird sowohl die Verhaftungswelle gegen Streikende kritisiert – bis Ende September seien bereits 150 Streikende in verschiedenen Provinzen festgenommen worden – als auch die Todesdrohungen des Generalstaatsanwalts hervor gehoben, dessen Hetze auch von anderen Vertretern des Regimes unterstützt worden sei.
  • #iranianTruckersOnStrikeexterner Link ist der Twitter-Kanal der Streikaktion, in dem es neben Meldungen über Ereignisse im Zusammenhang mit dem Streik ebenso gibt, wie Solidaritätsaufrufe und –bekundungen und Meinungsäußerungen von Gewerkschaftern bis hin zu Monarchiefans…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=138251
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