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Wenn „plötzlich“ die Arbeiterbewegung in den Schlagzeilen steht…

Indonesien ist kein Land, das in BRD-Medien besondere Aufmerksamkeit geniesst – bisher. Dabei gibt es international beispielsweise durchaus Diskussionen, ob aus den BRICS-Staaten (also die koordinierte Zusammenarbeit von Brasilien, Russland, Indien und China, zu der Südafrika dann eingeladen wurde) nicht demnächst, etwa bis 2015, BRICSIT werden wird: Plus Türkei und eben Indonesien. Der wirtschaftliche Aufschwung verschafft auch der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung neue Handlungsmöglichkeiten – wobei nie zu vergessen ist, dass es sich historisch um die Arbeiterbewegung handelte, die ausserhalb sozialistischer Staaten die mit Abstand stärkste KP hervorgebracht hatte. Zehntausende von Gewerkschaftsfunktionären wurden beim grossen Massaker des Faschisten Suharto getötet. Erst allmählich erholt sich eine Gewerkschaftsbewegung nach der langen Diktatur davon – aber sie erreicht jetzt, nach dem Generalstreik und einer ganzen Kette von Streiks und Protesten gegen prekäre Beschäftigung und für die Erhöhung des Mindestlohns, erstmals wieder die Schlagzeilen der bürgerlichen Presse – der Tenor ist wie zu erwarten, nur es bleibt eben die Tatsache, dass es diese Schlagzeilen nun wieder gibt. Ein Beispiel dafür ist der Artikel „Nation’s ‘elitist’ labor movement is consumed by factionalism“ externer Link von Ridwan Max Sijabat am 10. Dezember 2012 in der Jakarta Post.

  • Siehe dazu auch: „Workers movement: Apathetic, fragmented, chaotic“ externer Link von Apriadi Gunawan am 13. Dezember 2012 ebenfalls in der Jakarta Post: Der Gouverneur von Indonesiens fünftgrösster Provinz Nordsumatra hat den Mindestlohn per Dekret erhöht. Der Schreiber und die grösste Gewerkschaft KSBSI finden das gut – eine ganze Reihe kleinerer Gewerkschaften findet weder die Erhöhung irgendwie ausreichend noch die Haltung der KSBSI gut – für die Zeitung Anlass, wieder einmal über die Zersplittertheit der Gewerkschaftsbewegung zu lamentieren, die bestimmt dieser Journaille grösste Sorge ist…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=19223
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