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Massenproteste nach tödlicher Vergewaltigung

Die Vergewaltigung einer Studentin durch 6 Männer hat Massenproteste quer durch Indien hervorgerufen, die nach dem Tod des Opfers nochmals massiver wurden, trotz heftiger Polizeieinsätze. Erstmals gibt es solche Proteste, obwohl auch – und gerade – in Indien Vergewaltigungen an der Tagesordnung sind. wie schon im letzten Jahr bei den plötzlichen breiten Protesten gegen Korruption, weiss niemand so genau, warum gerade jetzt, warum gerade diesmal. Und, wie im letzten Jahr, gibt es auch jetzt, aus dem rechten Spektrum, einige Initiativen, die als politische Schlussfolgerung den weiteren Ausbau der staatlichen Repression zum Ziel einer auf dem Protest basierenden Kampagne machen. Wobei Gewalt gegen Frauen durch diverse Uniformträger zum Alltag gehören, wie es auch bekannte Vergewaltiger im öffentlichen Leben gibt. “Verzichte auf Deine Freiheit und Du bist sicher” – das ist die gesellschaftliche Norm, die Indiens Frauen entgegengesetzt wird, sagt in “‘Freedom without fear is what we need to protect, to guard and respect’externer Link Kavita Krishnan Sprecherin der All India Progressive Women’s Association (AIPWA) am 21. Dezember 2012 bei tehelka. Siehe dazu auch:

  • Statement by women’s and progressive groups and individuals condemning sexual violence and opposing death penaltyexterner Link vom 24. Dezember 2012 bei kafila.org. Zahlreiche Frauengruppen und – organisationen, sowie demokratische Vereinigungen und linke Gruppierungen und eine Reihe von Einzelpersonen haben dieses Statement publiziert, um der beginnenden reaktionären Kampagne für die Todesstrafe entgegenzutreten – und der Gewalt des Pstriarchats
  • NTUI Statement on Sexual Crimes against Womenexterner Link – Stellungnahme des unabhängigen Gewerkschaftsbundes NTUI vom 31. Dezember 2012 zu der Vergewaltigung als Bestandteil der gesamten patriarchalen Gewaltstruktur. Der NTUI begrüsst und unterstützt die Massenproteste und verweist darauf, dass auch der Arbeitsplatz und die Wohnung Orte sexualisierter Gewalt seien. Weder Todesstrafe bringe dabei die nötige Veränderung, noch das ganze Land von Videokameras beaufsichtigen lassen, sondern nur eine breite Massenbewegung gegen sexualisierte Gewalt und erst in dem Zusammenhang würden entsprechende Gesetze Sinn machen. Der NTUI verpflichtet sich, an einer solchen Bewegung nach Kräften teilzunehmen.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=20541
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