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Das Wasser, die Rechte und der Tod: Flutkatastrophe in Südindien – Basisaktivisten der BJP sehen die „Strafe Gottes“

Speak Up! Sozialer Aufbruch und Widerstand in Indien„„80 Dämme sind gebrochen, 324 Menschen gestorben“, twitterte Regierungschef Pinarayi Vijayan. Die Lage solle als nationale Katastrophe eingestuft werden, forderte er. Regierungschef Narendra Modi ordnete am Samstag Luftbildaufnahmen an und versprach, Nothilfe nach Kerala zu schicken. In vielen Städten und Dörfern stieg das Wasser so hoch, dass zweigeschossige Gebäude überflutet wurden. Mehr als 223 000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen, sie seien in den mehr als 1500 Rettungscamps untergekommen, erklärte die Regierung. Allein am Freitag wurden 82 000 Menschen in Sicherheit gebracht. 30 Militärhubschrauber und rund 400 Boote waren an den Rettungsarbeiten beteiligt. Regierungschef Narendra Modi versprach Nothilfe in Höhe von 5 Milliarden Rupien (rund 60 Millionen Euro). Die Regierung des Bundesstaats verlangt jedoch 20 Milliarden Rupien. Die Schäden hätten Schätzungen zufolge bereits eine Höhe von 195 Milliarden Rupien (2,4 Milliarden Euro) erreicht…“ – aus der Meldung „Die schlimmste Flut seit 100 Jahren“ am 18. August 2018 im faz.net externer Link. Zur Haltung der fundamentalistischen BJP zur Situation im Bundesstaat Kerala zwei aktuelle Beiträge, sowie ein Bericht über die eigene Organisierung von Hilfe:

  • „Kerala floods: Fishermen set a new model in rescue mission“ von Aswin J Kumar am 17. August 2018 in der Times of India externer Link ist ein Beitrag über die selbstorganisierten Hilfsaktionen der Fischer von Kerala (der Bundesstaat hat einen relativ hohen Anteil an Küste und sonstiger Gewässer, deswegen eben auch viele Fischer). Der Verband der Fischer von Kerala hat ein eigenes Koordinationszentrum organisiert, um den Einsatz von über 100 Booten zu dirigieren, die in verschiedenen Regionen aktiv an der Rettung von immer noch eingeschlossenen Menschen arbeiten. Vergleichbar mit der Reaktionen breiter Teile der Bevölkerung nach dem Erdbeben in Mexiko wird auch diese Aktion als massive und konkrete Kritik an den Behörden und den politisch Verantwortlichen gesehen.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=136315
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