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Schauprozess gegen indische Gewerkschaft: Free the Pricol 8

Soliveranstaltung der KPI-ML mit den Pricol 8 am 13.3.2016 in Chennai2009 wurde der Autozulieferer Pricol in seinem südindischen Werk bei Coimbatore bestreikt: Bei den Auseinandersetzungen ist ein Mitarbeiter des Managements des Unternehmens zu Tode gekommen. Dies wurde vom Unternehmen der Gewerkschaft angelastet, die Justiz nahm diese Vorlage auf und klagte 27 Gewerkschaftsmitglieder, einschließlich des nicht persönlich beteiligten Gewerkschaftsvorsitzenden, des Mordes an. Im Dezember 2015 werden 19 von ihnen freigesprochen, weil selbst vor einem solchen Gericht, wenn es nicht nur keine Beweise gibt, sondern auch keine Hinweise auf Beteiligung, in manchen Fällen gar Anwesenheit, nicht ohne weiteres verurteilt werden kann. Die 8 Streikenden, die am Ort der Auseinandersetzungen waren, wurden alle verurteilt: Jeder zwei Mal lebenslängliche Haft wegen Mordes! Einmal mehr war es der Ausgangspunkt, dass das Unternehmen keine Gewerkschaft im Betrieb haben wollte – und schon gar keine „maoistische“ (dem AICCTU angeschlossene), wohl aber wollte man Zeitarbeiter einsetzen, weit über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus. Unsere Materialsammlung „Free the Pricol 8“ vom 13. März 2016 ist gleichzeitig ein Aufruf, Solidarität zu praktizieren:

Free the Pricol 8

  • Die Informationsbroschüre, die als Grundlage der dringend nötigen globalen Unterstützungskampagne dienen soll, wurde im Januar 2016 fertig gestellt und liegt nun auch auf Englisch vor. „FREE THE PRICOL EIGHT!“ vom Januar 2016 ist eine Broschüre des Gewerkschaftsbundes AICCTU externer Link (hier dokumentiert bei IndustriAll) in der die Vorgeschichte der Ereignisse von 2009 ebenso dargestellt werden (eine zwei jährige Auseinandersetzung mit dem Unternehmen wegen illegaler Zeitarbeit, die gerade an dem Tag des „Mordes“ vom Landesgerichtshof Tamil Nadu abgeschlossen werden sollte, mit einem vollen Erfolg der Belegschaft und ihrer Gewerkschaft) wie das Urteil konkret kritisiert wird (etwa, dass 8 Eisenstangen benutzt worden wären, die nicht nur keinerlei Fingerabdrücke aufwiesen, sondern auch die Wunden des Opfers nicht erklären). Des weiteren sind in der Broschüre die Verbindungen für Protesterklärungen und Solidaritätsschreiben angegeben, zu deren Nutzung auch LabourNet Germany ausdrücklich aufruft
  • „Free the Pricol Eight“ ist seit Dezember 2015 die Facebookseite externer Link der Solidaritätskampagne mit zahlreichem verlinkten Bild- und Tonmaterial aus der Solidaritätsarbeit (der man auch entnehmen kann, dass das indische Unternehmen eine Repräsentanz in Köln hat, sowie Fabriken in Brasilien und Indonesien und 50% Anteile an Johnson Controls zugekauft hat)
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=95031
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