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Gefangene Maruti-Suzuki-Arbeiter: Brief an die Öffentlichkeit – Hungerstreik begonnen

Unter dem Titel “Appeal from Jail – Stand in Solidarity with us for Justice”  externer Link haben die 147 seit Juli 2012 im Gefängnis von Gurgaon festgehaltenen Maruti-Suzuki Arbeiter am 27. März 2013 (hier dokumentiert bei kafila.org) einen offenen Brief an die Öffentlichkeit verfasst, mit dem sie zu Solidaritätsbekundungen und -aktivitäten aufrufen möchten. In dem Brief wird sowohl darauf hingewiesen, dass es in den offiziellen Ermittlungsakten der Polizei des Bundesstaates Haryana keinerlei Zeugenaussagen gibt, was laut Gesetz dazu führen müsste, dass die Angeklagten den Prozeß in Freiheit erwarten könnten – stattdessen wurden in allen Fällen von Krankheit und Tod in der Familie (mehrere werden in dem Brief dokumentiert) selbst Anträge auf kurzzeitige Freilassung wegen Notfällen verweigert. Die Tatsache, dass auch restlos alle der 2.500 entlassenen festangestellten und Zeitarbeiter keine neue Beschäftigung haben, legt die Vermutung nahe, dass es ausserdem auch schwarze Listen gibt. Die Briefschreiber skizzieren ausserdem nochmals kurz die Geschichte des Werkes und der Auseinandersetzung um eine neue Gewerkschaft (die etwa im Jahre 2011 zu drei Streikaktionen führte) um von daher klar zu legen, dass die Arbeiter keinen Grund hatten, den Tod des in den Auseinandersetzungen zum Opfer gewordenen Managers zu wünschen und verweisen stattdessen auf die prinzipiell im Werk – das immerhin eine Million Autos im Jahr produzierte – herrschende repressive und demütigende (Verbot, auf die Toilette zu gehen etwa) Struktur

Siehe dazu auch:

  • Indefinite Hunger Strike and Demonstration in front of Haryana Industrial Minister’s Residenceexterner Link – die Erklärung der Betriebsgewerkschaft zum Beginn des unbegrenzten Hungerstreiks vom 28. März 2013 auf der Blogseite der Gewerkschaft, mit der Berichterstattung über den Beginn des Hungerstreiks (wird chronologisch weiterverfolgt) und der gleichzeitigen Demonstration (mit geplantem Dauer Sit-In) der Familienangehörigen vor dem Sitz des Industrieministers des Bundeslandes
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=30495
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