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Mehrheit für Ende des Streiks an den britischen Universitäten

13. April 2018 Urabstimmung an britischen Unis - UCU Opposition gegen Tarifvereinbarung wegen RentenBei der gewerkschaftlichen Abstimmung, die bis zum Freitag, 13. April 2018 von der UCU durchgeführt wurde, haben sich doch 64% der Beteiligten für eine Annahme der vom Gewerkschaftsvorstand erzielten Vereinbarung ausgesprochen, was dementsprechend auch ein Ende des Streiks bedeutet. Auch in solchen Bezirken, in denen die jeweilige Leitung dazu aufgerufen hatte, mit „Nein“ zu stimmen, erreichte das „Ja“ Mehrheiten, wenn auch natürlich wesentlich knappere. Offensichtlich war für die Mehrheit der Abstimmenden wichtig, dass einerseits die Angriffe auf ihre Rentenversicherung mit der erzielten Vereinbarung – eine von beiden Seiten zusammen gestellte Expertengruppe solle Wege suchen und finden, mit denen die Kosten der Rentenversicherung gesenkt werden können, ohne die Rentenbezüge zu verschlechtern – ihre Unmittelbarkeit verloren haben. Und andererseits war es eben auch wichtig, dass es ein ausreichendes Maß an Vertrauen in die daran beteiligten Personen und Gruppen gab, was insofern nicht überrascht, als wohl auch den bisherigen Gegenreform-Bestrebungen der Universitätsverwaltungen sehr kritisch gegenüber stehende Personen an dieser Expertenrunde beteiligt werden sollen. Aber natürlich sind auch 36% der Stimmen gegen diese Vereinbarung ein Ausdruck massiver Unzufriedenheit, die zwar nicht mehrheitlich ist, aber deutlich sichtbar. Zum Ende des Streiks an den britischen Universitäten drei aktuelle Beiträge, sowie zwei Beiträge zu Schlussfolgerungen für die nahe Zukunft – und der Verweis auf den bisher letzten unserer Beiträge zum Unistreik in Großbritannien:

  • „The vote is YES: Unite to Defend USS“ am 13. April 2018 bei der UCU Left externer Link ist die Erklärung der organisierten Gewerkschaftsopposition vom Abend des letzten Abstimmungstages, nachdem das Ergebnis fest stand – und ihr Aufruf, mit „Nein“ zu stimmen, verloren hatte. Darin wird unterstrichen, dass es zwar eine Mehrheit für die Annahme der Vereinbarung gegeben habe, dass dies aber keinesfalls bedeute, dass dies Zustimmung für die Rentenkürzung bedeuten würde. Weswegen es als Wichtigstes gesichert werden müsse, dass die Mobilisierungsfähigkeit weiterhin am Leben gehalten werde, denn, was immer man von der nunmehr beschlossenen Expertengruppe halte, die Wahrscheinlichkeit, dass sie Rentenkürzungen (oder ihre Umorganisierung auf Basis von Spekulationsgeldern) empfehle sei sehr hoch – und die Haltung der Gewerkschaftsvorsitzenden, die die Leitlinie „Keine Verschlechterung“ als unrealistisch dargestellt habe, weise direkt auf die Gefahr der Demobilisierung hin.
  • „#nocapitulation“ externer Link – auf dem Twitter-Kanal, der wesentlich dazu beigetragen hatte, dass der Streik gegen den Willen des Gewerkschaftsvorstandes fortgesetzt worden war, wird der Ausgang der Abstimmung breit kommentiert. ‚Wobei der Erfolg im Wesentlichen darin gesehen wird, dass die Universitätsverwaltungen zugesichert haben, ihren ursprünglichen Plan nicht mehr zu verfolgen. Und andrerseits sehr deutlich wird, dass die Orientierung „Aufrechterhaltung der Kampfbereitschaft“  keine Losung ist, die nur von der UCU Left befolgt werden würde.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=130625
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