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Auf Schritt und Tritt. Amazon UK überwacht seine Mitarbeiter per GPS. Viele von ihnen wissen nicht, wie viele Stunden sie in einem Monat eingesetzt werden und wieviel sie demnach verdienen

Amazon kommt wegen seiner schlechten Arbeitsbedingungen kaum noch aus den Schlagzeilen. In immer mehr Ländern wehren sich Beschäftigte des Onlineversandhändlers gegen Ausbeutung und kämpfen für eine tarifvertragliche Mindestabsicherung. Nun steht die Internetgröße auch in Großbritannien unter Beschuss. Der Fernsehsender Channel 4 hat aufgedeckt, dass die Mitarbeiter bei Amazon UK überhaupt keine berufliche Sicherheit haben. Die Anstalt sprach nach eigenen Angaben mit mehreren Dutzend ehemaligen Beschäftigten des Warenhändlers…“ Artikel von Claudia Wrobel in junge Welt vom 18.8.2015 externer Link

  • Aus dem Text: „… Amazon bestreitet die Vorwürfe. Alle Zeitarbeitsfirmen, mit denen sie zusammenarbeiteten, seien vertraglich verpflichtet, Urlaubsgeld auszuzahlen. Der Betrag sei in die Zahlungen, die die Agenturen pro Beschäftigten erhalten, eingerechnet, ließ der Internetgigant per öffentlicher Erklärung mitteilen. Auch in Rugeley seien die befristeten Verträge, so Amazon, vor allem eine Möglichkeit, den Konzern kennenzulernen und sich zu beweisen. An dem Standort arbeiteten 401 dauerhaft Angestellte, von denen 345 mit einem befristeten Vertrag bei dem Unternehmen eingestiegen seien. »Im kommenden Jahr wollen wir in Rugeley noch einmal 250 Personen langfristig einstellen«, versprach der Konzern. Das könnte allerdings schwierig werden: Obwohl die Kohlemine in der Region vor kurzem geschlossen wurde und durch den Strukturwandel viele Menschen auf Arbeitssuche seien, weigerten sich die ehemaligen Kumpel, für Amazon zu arbeiten, weil dort die Bedingungen zu schlecht seien, wie sie Channel 4 berichteten. (…) Ein weiterer Entlassungsgrund konnte sein, die Toilettenpause zu sehr auszudehnen, zu lange mit den Kollegen zu reden oder auch sich krank zu melden. Für all dies seien Strafpunkte vergeben worden. Bei drei »Verfehlungen« war man seinen Job los…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=85363
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