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Syriza – Dilemma? Vielleicht. Soziale Katastrophe in Griechenland – Tatsache

Eine Syriza-Konferenz Juli 2015Folgende harten Fakten und Zahlen verdeutlichen die Situation in meinem Land: Mehr als drei der insgesamt rund 11 Millionen Griechen sind momentan ohne Krankenversicherung und also ohne Zugang zu medizinischen Leistungen und Medikamenten. 3,8 Millionen Griechen leben an der Armutsgrenze mit rund 430 Euro pro Monat und weitere 2,5 Millionen unterhalb derselben. Letztere versuchen mit durchschnittlich 230 Euro pro Monat zu leben und überleben. Das bedeutet: Rund 60 Prozent der griechischen Bevölkerung leben in Armut oder an der Grenze derselben. Zudem haben um die 10.000 Menschen in den vergangenen fünf Jahren Selbstmord begangen. Und das in Griechenland, das heißt, im Land mit der bisher niedrigsten Suizidrate Europas. Und auch die Sterblichkeitsrate von Leuten über 55 Jahre hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen“ – aus „Die griechische Katastrophe“ – Gespräch von Jens Wernicke mit Athanassios Giannis am 28. Juli 2015 bei telepolis externer Link über die humanitäre Lage in Griechenland und dafür verantwortliche Schreibtischtäter. Siehe dazu auch weitere aktuelle Beiträge:

  • „Vorwurf des Putsches“ von Heike Schrader am 29. Juli 2015 in der jungen welt externer Link mit unter anderem folgenden Informationen von Entwicklungen aus der griechischen Linken: „Mit Spannung war die für Montag abend angesetzte erste öffentliche Versammlung der Vertreter des »Oxi« innerhalb von Syriza erwartet worden. Etwa 1.500 Menschen drängten sich in einer Sporthalle im Zentrum Athens, um die Rede des als Sprechers der Linken Plattform von Syriza gehandelten Panagiotis Lafazanis zu hören. Dieser warf der Parteiführung vor, seit 2012 jede Diskussion um eine Alternative zum Euro verboten zu haben. Ein Ausstieg aus dem Euro sei aber nicht nur keine Katastrophe, sondern vielmehr die immer noch gültige Alternative, wie sie seit Jahren von seiner Fraktion vorgeschlagen werde, sagte der von Tsipras kürzlich geschasste ehemalige Minister für Energie, Umwelt und wirtschaftlichen Wiederaufbau. Als Eckpunkte einer solchen Alternative beschrieb Lafazanis die Verstaatlichung der Banken und Schlüsselindustrien, die Umverteilung der Einkommen über ein gerechtes Steuersystem und die Streichung des größten Teils der griechischen Schulden. Gleichzeitig wehrte Lafazanis sich gegen den Vorwurf, die Verteidiger des Oxi wollten Syriza spalten. Es seien vielmehr die Vertreter des neuen Gläubigermemorandums, die die Identität der Partei aufgegeben hätten. Den Kräften des Oxi dagegen ginge es darum, Syriza wieder zum ursprünglichen »radikalen politischen Programm mit sozialistischer Perspektive« zurückzubringen„.
  • „Tsipras spricht sich für Parteitag aus“ – redaktioneller Artikel am 28. Juli 2015 in neues deutschland externer Link, worin berichtet wird: „Vor allem der linke Flügel der Partei hat dem Premier vorgeworfen, gegenüber den Gläubigern und nicht zuletzt gegenüber der Bundesregierung, welche die Front gegen die SYRIZA-geführte Regierung anführte, eingeknickt zu sein. Tsipras hatte unter der Drohung eines Grexits hoch umstrittene und harte Kürzungsauflagen akzeptiert, im Gegenzug soll es ein drittes Kreditprogramm geben. Der von Tsipras entlassene Energieminister Panagiotis Lafazanis, eine der Führungsfiguren der Linken Plattform in SYRIZA, hatte am Montagabend zu einer Versammlung in ein Athener Stadion eingeladen. Hunderte Anhänger kamen dort zusammen und skandierten »Nein« unter Verweis auf das Referendum vom 5. Juli…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=84426
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