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Nach der Wahl in Griechenland: Wie orientieren sich die Basisbewegungen?

Karikatur zur AusteritätsdiktaturDie neue Regierung ist die alte in Athen. Sind auch die neuen Bewegungen die alten – können sie, müssen sie sich erneuern? Das ist das zentral debattierte Thema nach den Wahlen vom 20. September erst recht. „Greece, when the social movements are all that is left“ von Theodoros Karyotis am 23. September 2015 im autonomias.net externer Link zieht eine bittere Bilanz der Demobilisierung sozialer Bewegungen, die, so der Autor, eine nach der anderen unter der Regierung des linken Pragmatismus verlieren werden – wie es beim Sender ERT bereits geschehen sei durch die Installation eines bestimmenden Managments und im Kampf gegen die Goldmine von Halkidiki, wo die Zerstörung des Landes voran schreite. Der Autor vertritt die These, daß nur Versuche, eine gemeinsame Stimme aus all den Initiativen zu finden, die sich in den letzten Jahren entwickelt haben, Möglichkeiten zur einer positiveren Entwicklung schaffen könnten. Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge:

  • „Eine beschissene Geschichte“. Reportage von Hansgeorg Hermann am 28. September 2015 in der jungen welt externer Link mit lesenswerten Erzählungen wie „Am Wahlabend dann gähnende Leere. Das Dorf wie ausgestorben. Kein Mut mehr, keine Hoffnung, wieder einmal. Wenigstens ist der Typ von der Nea Dimokratia nicht gewählt worden, sagt Spyros. Der mit dem Schnauzbart, der von der alten Schlägertruppe, die sich »Die Kentauren« nannte und den Paten der Partei den Weg zur Rednertribühne freiräumte – oder auch mal einen Oppositionellen durchprügelte, wenn der von den Kommunisten war…
  • „Griechenland nach der Wahl: Das »OXI« auf die Straße tragen“ am 22. September 2015 bei marx21.de externer Link, worin es unter anderem zum Abschneiden der Volkseinheit heißt „Aber der Widerstand in Betrieben und auf der Straße erreichte nicht das Niveau wie noch in den Jahren vor dem Wahlsieg von Syriza. Ein solcher Anstieg der Klassenkämpfe hätte der neue Partei sicher den nötigen Rückenwind für den Einzug ins Parlament verschafft. Außerdem unterschied sich das Programm von LAE kaum von Syrizas Januar-Programm. Mit der Aussage »wir machen das, was Syriza eigentlich wollte«, ließen sich die Menschen nicht mobilisieren. Stattdessen ging die Wahlbeteiligung deutlich zurück. Gerade von Syriza enttäuschte Menschen blieben zu Hause. Ein linker Reformismus 2.0, sozusagen »das selbe in grün«, kann keine überzeugende Alternative zu einem soeben gescheiterten linken Reformismus sein…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=87005
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