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Griechische Gewerkschaftsverbände riefen zum Generalstreik in Verteidigung des Streikrechts, gegen endlosen Sozialabbau

Generalstreikdemo Athen 14.12.2017 - PAME„Die beiden größten Gewerkschaften des Landes ADEDY (Öffentlicher Dienst) und GSEE (Privatwirtschaft) rufen am Donnerstag landesweit zu einem 24stündigen Streik auf. Auch die kommunistische PAME geht auf die Barrikaden. Das öffentliche Leben ist in vielen Bereichen gelähmt. Es ist der 45. Generalstreik seit dem offiziellen Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise im Frühling 2010. Aufgerufen zum Streik, der am heutigen Donnerstag (14.12.) stattfindet, haben die Dachgewerkschaften Öffentlicher Dienst (ADEDY) sowie für die Angestellten in der Privatwirtschaft (GSEE). Auch die kommunistische Gewerkschaft PAME beteiligt sich am Streik. In Athen, Thessaloniki und anderen großen Städten des Landes kommt es zu Großkundgebungen. Begünstigt wurden die Demonstrationen der Arbeitnehmer durch strahlenden Sonnenschein und angenehme Temperaturen um die 22 Grad. Ihr Ausstand richtet sich in erster Linie gegen neue Steuern und vor allem gegen den im Parlament eingebrachten Sparhaushalt für 2018. Die Gewerkschafter befürchten, dass dadurch die Arbeitslosigkeit wieder zunehmen werde. Zudem bestehe die Gefahr, dass die Wirtschaft des Landes wieder in die Rezession gleite“ – aus dem Überblicks-Beitrag „Generalstreik lähmt das öffentliche Leben in Griechenland“ von Elisa Hübel am 14. Dezember 2017 in der Griechenland Zeitung externer Link, worin auch noch ausführlich berichtet wird, welche Branchen eine besondere Streikbeteiligung verzeichneten. Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge, auch zur Verteidigung des Streikrechts, dabei auch ein kurzer Videobericht von der Demonstration in Athen:

  • „»Das heiligste Recht«“ von Elisabeth Heinze am 14. Dezember 2017 in der jungen welt externer Link zum Streikgrund Verteidigung des Streikrechts: „Damit kommen viele Dinge zusammen, gegen die die Gewerkschaften jeweils einzeln kämpfen. Eine Forderung aber eint alle am Ausstand beteiligten Gruppen: Sie fürchten eine Einschränkung des Streikrechts. Einer geplanten Gesetzesänderung zufolge müssen künftig mindestens 51 Prozent der betroffenen Gewerkschaftsmitglieder einem Streik zustimmen. Bislang war dazu keine absolute Mehrheit nötig. Die konservative Opposition Nea Dimokratia (ND), die ansonsten keine Möglichkeit ungenutzt lässt, die Links-rechts-Regierung anzugreifen, spricht sich für das neue Gesetz aus. Auch an den Zwangsräumungen hat Adonis Georgiadis, der stellvertretende ND-Vorsitzende, nichts auszusetzen. Als »skrupellose Mission«, bei der nun »das heiligste Recht der Arbeiterklasse, das des Streiks, ins Visier genommen wird«, bezeichnet der Generalsekretär der kommunistischen Partei (KKE), Dimitris Koutsoubas, die Gesetzesinitiative. Er wirft der Regierung vor, die Änderung im stillen herbeiführen zu wollen: »Eine direkte Antwort auf die Täuschung der Regierung muss die Teilnahme aller Arbeiter am Streik sein«, betonte der Oppositionspolitiker“.
  • „Peaceful protest marches on General strike day, anarchists destroy Metro station“ am 14. Dezember 2017 bei Keep Talking Greece externer Link ist ein kurzer Bericht (mit vielen Fotos von der Demonstration in Athen), bei dem viel Wert auf die Zerstörung von Stempelautomaten in der U Bahn gelegt wird und ohne weitere Begründung fest gehalten es wären zwar sehr viele, aber weniger TeilnehmerInnen als die organisierenden Gewerkschaften erwartet hätten, wozu die eigenen Bilder eigentlich eine eher andere Sprache sprechen. Wie auch die abschließenden Feststellungen über die massiven Auswirkungen des Streiks im gesamten Transportwesen des Landes. In diesem Beitrag auch der kurze Videobericht zur Demonstration in Athen.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=125379
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