»
Griechenland

Erklärung aus der griechischen Migration zum Faschismus in Griechenland

Wir sind erschüttert von den täglich an Brutalität zunehmenden und rassistischen Übergriffen der neonazistischen Chrysi Avgi, der sogenannten Goldenen Morgenröte. In unserem Alltag waren wir es gewohnt über Rassismus und Gewalttaten zu reden, die wir als Migranten in Deutschland erleben, und uns dazu zu Verhalten. Wir werden nie die Bilder von den Angriffen der Neonazis auf Migranten und Flüchtlinge 1992 in Rostock vergessen, bei denen Schaulustige Beifall klatschten und die Polizei tatenlos zuschaute, während all das live im Fernsehen übertragen wurde. Wenn die Gesellschaft die Augen vor solchen Phänomenen verschließt, wundert es dann, dass Neonazi-Organisationen, wie die NSU, sich ermutigt fühlen, Migranten umzubringen? Und wie kürzlich herauskam mit der Verwicklung des Verfassungsschutzes? Es trifft uns und macht uns gleichzeitig wütend, dass ähnliche Ereignisse in Griechenland alltäglich geworden sind. Inzwischen können dort die Neonazis der Chrysi Avgi, sogar unter den Augen der Polizei, ungehindert zuschlagen. Wir können es nicht fassen, dass in einem Land, in dem der Faschismus Hunderttausende Opfer und tiefe Wunden hinterlassen hat, kriminelle Neonazis zu Abgeordneten gewählt wurden, ihrer Partei im Fernsehen eine Bühne geboten wird, ihnen mit Feigheit begegnet wird und sie offensichtlich mehr als unterschätzt werden“ – aus der Erklärung „Nichts Goldenes an dieser Morgenröte“ externer Link auf der eigenen Homepage

  • Siehe dazu auch: „Vorsicht Polizei!“ externer Link – ein Artikel von Wassilios Aswestopoulos auf Telepolis vom 26. Oktober 2012, in dem es heisst: „Einerseits übernimmt die Chryssi Avgi mehr und mehr in Eigenregie Polizeiaufgaben, ohne dass die wirkliche Polizei eingreift. Anderseits wird vermehrt über Polizeiwillkür berichtet, ohne dass die Justiz wirksam ihre Aufgaben übernimmt. Nun bemüht der Minister für Bürgerschutz gar selbst die Justiz. Er möchte gegen Journalisten vorgehen, die Polizeigewalt anprangern. Minister Nikos Dendias hat dabei, so versicherte er im Parlament, unter anderem den Guardian im Visier. Die Beamten selbst gehen mal wieder auf die Straße, sie wehren sich gegen Gehaltskürzungen…
  • Sowie: „Griechische Faschisten mit Polizisten im „Bürgerkrieg“ gegen Migrantenexterner Link – ein Artikel von Matthias Monroy auf Heise Politik News vom 26. Oktober 2012, der so beginnt: „Die Europäische Union will von Griechenland weitere Anstrengungen zur Abwehr unerwünschter Migranten. Deutschland und Frankreich wollen verhindern, dass über Griechenland in die EU eingereiste Flüchtlinge in den beiden Ländern ankommen. Denn Rückschiebungen nach Griechenland sind derzeit wegen menschenrechtlicher Bedenken nicht möglich. Auf der gestrigen Sitzung von Innenministern der EU-Mitgliedstaaten in Luxemburg steht das Thema deshalb wieder auf der Tagesordnung. Amnesty International gibt gleichzeitig einen neuen Bericht zu rassistischer Gewalt heraus„.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=13806
nach oben