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Ein Erlebnisbericht aus der ZAD: Einer der größten Polizei-Einsätze in Frankreichs jüngerer Geschichte und die Entwicklungen unter den BesetzerInnen

Mobilisierungsplakat für Flughafensieg-Feier in Nantes am 10.2.2018Die ersten drei Tage der Räumungen habe ich persönlich als traumatisierend erfahren. Die militärische Präsenz war extrem angsteinflößend und destabilisierend. Bereits die Präsenz von 2500 Gendarmen im Verhältnis zu den 200 Bewohner*innen unterstrich den Willen des Staates, auf gewaltsame Weise die rechtsfreie Zone zurückerobern zu wollen. Die meisten Unterstützer*innen kamen erst ab dem zweiten Tag der Räumungen (10. April) in die Zone, da es uns unmöglich war, klare Daten der Räumungen nach außen zu kommunizieren. Aus meiner Perspektive begann besonders der 3. Tag der Räumungen friedlich und unter gewaltfreien Gedanken: ein Picknick, zu dem auch Nachbar*innen aus den umliegenden Dörfern, Bäuer*innen und andere Unterstützer*innen gekommen waren. Dieser Tag sowie die anderen Tage endeten für mich persönlich extrem gewaltvoll – hier kann ich nur für mich sprechen, da andere sicherlich den Verlust ihres Wohnortes als extrem traumatisierend erlebt haben und dies vielleicht an einem anderen Tag passierte. Einzelerlebnisse von Genoss*innen, die vom PSIG (Peloton de surveillance et d’intervention de la Gendarmerie; Überwachungs- und Interventionskommando der Gendarmerie) nachts entführt und ausgesetzt wurden, bezeugen nur einen Teil der Mittel, die eingesetzt wurden, damit die Bewohner*innen das Gebiet endlich eingeschüchtert verlassen sollten…“ – aus dem ausführlichen Beitrag „Kämpfe für freies Leben“ von Camille in der Ausgabe 430 Sommer 2018 der Graswurzelrevolution externer Link, worin eben neben diesen Erfahrungen mit der Staatsmacht auch die Debatten und Differenzierungen unter den AktivistInnen ausführlich dargestellt werden. Siehe dazu auch den Hinweis auf den bisher letzten unserer zahlreichen Beiträge zur ZAD:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=134898
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