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Die Pariser Vororte: Notstandsregime seit 10 Jahren?

"Notstand" in Frankreich: Nov/Dez 2015Wie hat sich in den zehn Jahren seit der Revolte in den Pariser Vorstädten die Situation der Jugendlichen dort verändert? – Die wirtschaftlichen und finanziellen Bedingungen haben sich in den Arbeitervierteln verschlechtert, sowohl was den Arbeitsmarkt als auch was den Sozialstaat anbelangt. Und für die Jugend ist es noch härter. Aber auch in politischer Hinsicht hat eine Verrohung stattgefunden. 2005 hatte der damalige Präsident Jacques Chirac während der Revolten das »Gift der Diskriminierungen« beklagt und darauf bestanden, dass »die Kinder aus den Problemvierteln allesamt Söhne und Töchter der Republik sind, egal, woher sie stammen«. Im Jahr 2015 ist von der Antidiskriminierungspolitik nicht mehr viel übrig. Nicht nur, dass die Justiz die Polizisten freispricht, die für den Tod von Zyed und Bouna, der vor zehn Jahren der Auslöser für die Unruhen war, angeklagt wurden. Ministerpräsident Manuel Valls lehnt es auch ab, die Polizei dazu zu verpflichten, den Betroffenen eine Bestätigung für erfolgte Kontrollen auszustellen, um so Schikanen aufgrund der Hautfarbe vorzubeugen“ – das sind die erste Frage und Antwort des Interviews „»In Frankreich geht es jetzt nach Rasse«“ von Anna Maria Merlo mit Eric Fassin am 10. Dezember 2015 in der jungen welt externer Link (eine Übersetzung des ursprünglich in il manifesto erschienen Textes mit dem Professor für Soziologie in Paris). Siehe dazu auch zwei weitere Beiträge zum andauernden Notstandsregime in Frankreich:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=90403
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