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Akt 44 der Gelbwesten: Die zentrale Aktion in Nantes fordert weiterhin Aufklärung des Todes von Steve Caniço

5 Wochen galt er als "vermisst", nun wurde Steve Canico tot aufgefunden - ein weiteres Opfer der französischen Polizei. In der ganzen Zeit wurde gefragt "Wo ist Steve?"Mehrere Tausend Menschen beteiligten sich beim Akt 44 an der „zentralen“ Demonstration in Nantes, die da stattfand, weil an diesem Wochenende die Forderung nach Aufklärung des Todes von Steve Caniço im Mittelpunkt der Aktionen stehen sollte, als Tiefpunkt polizeilicher Aggressionen gegen die Demonstrationen (die in diesem Falle ja eine Feier gewesen war). Die Meldung „France: Gilets Jaunes, Acte 44“ am 14. September 2019 bei Secours Rouge externer Link berichtet von 5.000 TeilnehmerInnen an der (verbotenen) Demonstration (die als Picknick begann) und von erneuten zahlreichen Polizeiübergriffen, die bei einer Zwischenbilanz um 18 Uhr bereits über 30 Festnahmen vollzogen hatte und wie üblich massiv Tränengas einsetzte. Auch aus anderen Städten werden eher kleinere Demonstrationen geschildert, wobei die Protestaktion gegen die geplante Privatisierung der Pariser Flughäfen besonders hervorgehoben wird – auch, weil es sich dabei um eine Auseinandersetzung handelt, bei der verschiedenste soziale und politische Kräfte Widerstand leisten und gemeinsame Aktionen weiterhin möglich sind. Siehe dazu auch zwei Berichte aus Toulouse und Paris mit Besetzungsaktionen in Bahnhof und Flughafen, sowie ein Beispiel bundesdeutscher Berichterstattung – und den Hinweis auf je unseren bisher letzten Beitrag zu den Gelbwesten und zu Steve Caniço:

  • „Wieder Gewalt bei Gelbwesten-Protesten“ am 14. September 2019 bei der Deutschen Welle externer Link ist eine Agenturen-Meldung, bei der schon aus der Überschrift deutlich wird, dass es sich um keinen Bericht aus Hongkong oder Moskau handelt, sondern vor allem Polizei-Verlautbarungen wiedergegeben werden: „… Nantes war von den „Gelbwesten als Hauptort an diesem Protestwochenende, dem 44. in Folge, ausgesucht worden, die Organisatoren hatten zu einer „nationalen Zusammenkunft“ aufgerufen. Diesem Aufruf folgten aber vergleichsweise wenige Menschen, die Polizei sprach von 1800 Teilnehmern. Zum Höhepunkt der Proteste vor einem Dreivierteljahr waren noch Hunderttausende auf die Straßen gegangen. Die Demonstration in Nantes richtete sich vor allem gegen Polizeigewalt. Hintergrund ist der nach wie vor ungeklärte Tod des 24-jährigen Steve Maia Caniço. Er war nach einem umstrittenen Polizeieinsatz Ende Juni bei der Fête de la Musique in Nantes verschwunden, später wurde seine Leiche entdeckt. Bei dem Einsatz waren mehrere Menschen in die Loire gestürzt. Innenminister Christophe Castaner geriet unter Druck, der Fall ist in Frankreich ein Politikum. Auch in anderen französischen Städten wie Toulouse, Nancy, Lyon und Paris wurde demonstriert. In der Hauptstadt kamen mehrere Hundert Menschen zusammen. Ihre Proteste richteten sich unter anderem gegen die Rentenreformpläne der Regierung. Am Freitag hatten deshalb bereits Mitarbeiter des Pariser Nahverkehrs gestreikt…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=154445
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