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Gewerkschaftswahlen in französischen Kleinbetrieben: Eine Niederlage der Gewerkschaftsbewegung

Wahlplakat SUD zur Gewerkschaftswahl in Kleibetrieben im Januar 2017Rund 4,5 Millionen Beschäftigte waren in französischen Kleinbetrieben (unter 10 Beschäftigte) im Dezember 2016 und Januar 2017 aufgerufen, gewerkschaftliche Vertretungen zu wählen. Allein schon die Tatsache, dass sich nur etwas über 320.000 Beschäftigte beteiligten, wobei nahezu alle Organisationen (bis auf Unsa) aufgrund der deutlich zurück gegangenen Beteiligung gegenüber 2012 Stimmverluste hinnehmen mussten, bedeutet bereits, dass es den Gewerkschaften nicht gelungen ist, die Situation, die bereits bei der letzten Wahl angespannt war, zu verbessern. Von den insgesamt 31 Gewerkschaften und Berufsverbänden, die sich an diesen Wahlen beteiligten, bekam wiederum die CGT die meisten Stimmen, 81.000, vor der CFDT, die 50.000 Stimmen erhielt, so dass die beiden größten Verbände Verluste hatten, im Verhältnis zueinander etwa gleich blieben. SUD Solidaires erhielt etwas über 11.000 Stimmen, womit der alternative Verband, wie schon bei der letzten Wahl, die siebtmeisten Stimmen erhielt. CNT mit rund 5.800 und Antiprekärgewerkschaft mit 6.700 Stimmen waren weitere alternative Gruppierungen, die sich an diesen Wahlen beteiligten. Siehe dazu eine Dokumentation von Stellungnahmen und ein Video mit einer Aktion im Kleinbetrieb:

  • „Elections TPE: Des résultats encore difficiles à interpréter“ am 06. Februar 2017 beim MNCP externer Link ist eine Sammlung verschiedener gewerkschaftlicher Stellungnahmen zu den Ergebnissen (CGT, CFDT, UNSA und Sud  Solidaires),die durchaus unterschiedliche Schwerpunkte setzen: Während die beiden großen Verbände die geringe Wahlbeteiligung zwar bedauern, aber vor allem auf ihr jeweils relativ gutes Abschneiden verweisen, unterstreichen Solidaires, dass es vor allem von Seiten der Regierung und der Behörden an allem gefehlt hat, was zu so einer Wahl gebraucht werde – auch ein massives Wirken, damit die Beschäftigten gerade in kleinen Betrieben ihr Recht auch wahrnehmen können – aber auch, dass die entsprechenden gewerkschaftlichen Kampagnen als schwach beurteilt werden
  • „Direkte Aktion sud commerce“ am 10. Februar 2017 bei labournet.tv externer Link ist ein kurzes Video über eine Aktion von SUD Handel in einem Kleinbetrieb, der so angekündigt wird: „Um gegen diese ungesetzlichen Kündigungen vorzugehen hat Sud Solidaires eine direkte Aktion organisiert. Sie haben den Laden gestürmt, um den Arbeitgeber unter Druck zu setzen und ihn zu warnen, dass sie weitere Aktionen in diesem und seinen anderen Schuhgeschäften organisieren und ihn anzeigen würden
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=111671
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