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Die Streik- und Protestbewegung in Guyana geht auch nach drei Wochen weiter

Vorbereitung des Generalstreiks in französisch Guyana hier am 25.3.2017Seit dem Beginn des Generalstreiks am 16. März 2017 sind drei Wochen vergangen – und die Demonstration vom 28. März in Cayenne sei ein historisches Ereignis gewesen, so sehen es jedenfalls die Organisatoren der Aktionen. Das Angebot der französischen Regierung, eine Milliarde Euro zusätzlich zu investieren, wurde als unzureichend rundweg abgelehnt. Die Entschlossenheit und Härte dieser Bewegung sind vor allem zustande gekommen, weil sie Ergebnis einer sehr langjährigen Entwicklung sind, die zunehmend die Ablehnung des bestehenden Zustandes zu einer Quelle des Widerstands werden ließen – gegen Zustände, die immer unzumutbarer wurden. Nicht zum ersten Mal werden nun etwa die im Gewerkschaftsbund UTG zusammen geschlossenen Gewerkschaften des Radikalismus und – in verschiedener Ausführung – dubioser Machenschaften verdächtigt, mit anderen Worten: Von den etablierten Medien wird eine weitere Fake-News-Kampagne inszeniert. Siehe dazu zwei  aktuelle und drei Hintergrundbeiträge – darunter eine ausführliche Dokumentation der Sozialgeschichte Guyanas und ein Beitrag über die „500 Brüder“:

  • „2 000 personnes aux Palmistes“ am 10. April 2017 bei FranceGuyane externer Link ist der Beginn eines Kurzberichtes (der ganze Artikel ist nur im Abonnement verfügbar) über eine Demonstration am Sonntag Abend auf dem Palmistenplatz in Cayenne, die vom Pou Lagwiyann dékolé – Kollektiv organisiert worden war (und schon das dazu gehörende Foto wirft deutlich die Frage auf, wieso das eigentlich nur 2.000 Menschen sein sollen, obwohl auch das für das kleine Guyana nicht wenig wäre), der Demonstrationsanlass war die einfache Willensbekundung, den Kampf fortzusetzen
  • „Albert Darnal, Sec Gal de l’UTG 2004 – 2012, et de 2014 à mars 2017 nous rappelle“ am 07. April 2017 bei médiapart.fr externer Link ist ein Beitrag des langjährigen Generalsekretärs des Gewerkschaftsbundes UGT, der die Geschichte des Kampfes für Guyanas Unabhängigkeit skizziert und die zentrale Rolle, die die UGT dabei gespielt hat und spielt hervor hebt. Auch das verlorene Referendum der 70er Jahre wird dabei analysiert, vor allem als Ergebnis der Spaltung der damaligen „Nein!“ (gegen die weitere Zugehörigkeit zu Frankreich) Koordination, was dazu führte, dass nur 65% der Bevölkerung sich an der Abstimmung beteiligten – die mit über 90% für den Verbleib bei Frankreich stimmten.
  • „Déclaration officielle“ du  COLLECTIF « POU LAGWIYANN DÉKOLÉ » (SAUVONS LA GUYANE) vom 17. März 2017 externer Link ist die offizielle Erklärung des aus einer Vielzahl von Organisationen – auch weit über die Gewerkschaften hinaus –  bestehenden Netzwerkes „Retten wir Guyana“ warum jetzt dieser Generalstreik nötig ist und welches die zentralen Forderungen dieser Bewegung sind, die sich immer wieder um die Fragen der Ausbildung, des Gesundheitswesens und der Verfügung über die natürlichen Reichtümer Guyanas drehen. In Anspielung auf die Raketenstarts heißt das aktuelle Kampfprogramm „Für ein Guyana das abhebt“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=114797
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