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Frankreich will Praktika neu regeln: Verschärftes Gesetz soll Ausbeutung von Schülern und Studenten beenden

In Frankreich ist die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen hoch. Das nutzen die Firmen aus, indem sie massenhaft Praktikanten als billige Arbeitskräfte missbrauchen. Artikel von Ralf Klingsieck, Paris, im Neues Deutschland vom 25.03.2014 externer Link

  • Aus dem Text: „… Besonders skandalös ist, dass auch staatliche Behörden und staatseigene Unternehmen sowie gemeinnützige Vereine in großem Maße auf billige Praktikanten zurückgreifen. Das neue Gesetz sieht vor, dass künftig höchstens zehn Prozent der Beschäftigten eines Unternehmens Praktikanten sein dürfen. Praktika werden künftig ein fester Bestandteil des Studiums sein und soll es sinnvoll ergänzen, doch dafür muss ein Abkommen mit Verpflichtungen zwischen der Universität, dem Unternehmen und dem Studenten abgeschlossen werden.
    Die Dauer aller Praktika wird auf sechs Monate begrenzt, die Arbeitszeit auf maximal 40 Stunden pro Woche. Jeder Praktikant muss einen Qualifizierungsplan und einen Betreuer bekommen, der nur eine begrenzte Zahl von Praktikanten anleiten darf. Kostenlose Praktika dürfen nicht länger als zwei Monate dauern. Danach haben die Praktikanten Anspruch auf mindestens 436 Euro pro Monat. Über die Praktikanten muss jedes Unternehmen eine laufend aktualisierte Liste führen, die bei Kontrollen durch Arbeitsschutzinspekteure vorzulegen ist. Dagegen hat der Unternehmerverband Medef vehement Stimmung gemacht…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=55779
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