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Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Streikkasse Frankreich

"Liebe Genossinnen und Genossen,

die dt. Tagespresse hat inzwischen den Massenstreik in Frankreich entdeckt. Aus Sicht der Streikenden geht es nun darum, der autoritären Rechtsregierung um Sarkozy, die jede Verhandlung ablehnt, eine Niederlage zuzufügen, ähnlich wie 1995 oder 2006. Die europäischen Auswirkungen wären beachtlich. Wenn Sarkozys politische Linie fällt, entsteht eine völlig neue Perspektive für gesellschaftliche Gegenmächte in ganz Europa und darüber hinaus. Die Proteste in Griechenland, Spanien, Portugal, sowie die kritischen Strömungen in der Bundesrepublik und Großbritannien bekämen starken Aufwind. Bislang hält der Streik in den wichtigen Sektoren Transport, Energie, Häfen verbunden mit einer Schülerbewegung die auf die Unis übergreift. Nach einer Umfrage vom 22.Oktober unterstützen 70% der Franzosen die globale Streikbewegung, und eine absolute Mehrheit die Blockadeaktionen. Für Donnerstag nächster Woche, den 28.10. rufen erneut alle Gewerkschaften -auch die sozialpartnerschafttlich orientierten- zum eintägigen Generalstreik auf. Es handelt sich also um eine breite, demokratische Massenbewegung mit Speerspitzen in einzelnen Sektoren.

Ein wichtiges Mittel der praktischen Solidarität mit den Streikenden, die nur begrenzte Rücklagen und relativ niedrige Löhne haben, ist die Streikkasse. Inzwischen gibt es einen übergewerkschaftlichen Website mit Infos und sogar der Möglichkeit per Creditkarte etwas beizusteuern, hier: http://www.bizimugi.eu/grevesolidaire/ externer Link

Heute, Freitag den 22. Oktober, hat die Regierung sich mit Polizeigewalt Zugang verschafft zu einer strategisch wichtigen Raffinerie im Pariser Großraum, dem bestreikten Standort Grandpuits. Daher halte ich persönlich eine kurzfristige, fokussierte Unterstützungsaktion für das Streikkomitee für angemessen.
Die örtlichen Genossen bitten um Schecks für den Empfänger „Intersyndicale CGT/CFDT Total GPS“ an die Postadresse:
Raffinerie de Grandpuits
Intersyndicale CGT/CFDT
77720 Mormant Cedex

In Grandpuits sind als Gewerkschaften, die den unbefristeten Streik organisieren, nur die „großen“ CGT und CFDT vertreten. Es ist auch möglich, an die linksalternative SUD Chimie zu spenden, die anderswo vertreten ist, siehe obige Webadresse, aus technischen Gründen bislang ohne direkte Anschrift der Streikkomitees. Um eine Streikende, einen Streikenden zu unterstützen können etwa 50 Euro pro Streiktag veranschlagt werden, dies nur als Orientierungspunkt."

Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 22.10.2010


Siehe dazu auch:

Rentenreform in Frankreich: Aufruf zur materiellen Solidarität mit den Streikenden

Aufruf zur materiellen Solidarität mit den Streikenden"Der soziale Protest gegen die Rentenreform weitet sich aus. Trotz ihrem Massencharakter und der Aktionseinheit werden die Demonstrationen allein die Herrschenden nicht zur Rücknahme ihres Gesetzespakets zwingen. Deswegen suchen Streikende und Bürger_innen nach alternativen Aktionsmitteln, um sich Gehör zu verschaffen. Auch wenn die Nationalversammlung und der Senat diese Reform beschließen, ändert sich nichts daran. Denn wenn die Abgeordneten diese ungerechte und unrechtmäßige Reform gegen den Bevölkerungswillen verabschieden, missachten sie Grundprinzipien der Demokratie. (.) Hier spielt Geld eine strategische Rolle. Es ist notwendig, den Streikenden zu helfen, damit sie durchhalten können, um diese ungerechte und niederträchtige Reform zu bekämpfen. Wer nicht streiken kann, hat die Möglichkeit, durch finanzielle Unterstutzung Solidarität zu zeigen, selbst mit bescheidenen Beiträgen. Bereits gibt es zahlreiche Initiativen dieser Art, sie sollen aber weiter ausgeweitet werden. Wir rufen alle dazu auf, die in der Streikbewegung involvierten Gewerkschaften mit Spenden zu unterstützen." Die Übersetzung von Daniel Bonnard eines Aufrufs zur materiellen Solidarität mit den Streikenden in Frankreich, den bei der breiten Bewegung gegen die Rentenreform basisdemokratische Kräfte initiiert haben. Diese Infos stammen im Original aus der unabhängigen Internetzeitung Mediapart.fr externer Link


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