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Großeinsatz der Polizei gegen Landlosenbewegung in Brasilien

Großeinsatz der Polizei gegen Landlosenbewegung in Brasilien am 4.11.2016Die Landlosenbewegung Brasiliens (Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra, MST) hat nach einem massiven Polizeieinsatz gegen die Organisation zu Protesten und zur Solidarität mit den Opfern der Repression aufgerufen. Polizisten hatten am Freitag in den Bundesstaaten Paraná, Sao Paulo und Mato Grosso do Sul mehrere Einrichtungen der MST gestürmt und 14 Aktivisten festgenommen, denen verschiedene Straftaten vorgeworfen werden. In Guararema in der Nähe von São Paulo brachen schwerbewaffnete Beamte der Zivil- und Militärpolizei die Tür der MST-Schule „Escuela Nacional Florestan Fernandes“ (ENFF) auf und drangen in die Klassenräume ein. Dabei gaben sie mehrere Schüsse ab, ein Querschläger verletzte einen Schüler. Zwei Personen wurden festgenommen. Einen Durchsuchungsbefehl hatten sie laut MST nicht (…) In Guararema nahmen am Samstag über 1.000 Vertreter sozialer Bewegungen, politischer Organisationen und Gewerkschaften sowie Parlamentarier an einer Solidaritätskundgebung mit der MST teil…“ Meldung von Vilma Guzmán vom 06.11.2016 bei amerika21 externer Link mit Links zu Berichten. Darin zum Hintergrund:

  • Eine Presseerklärung der MST externer Link erläutert zum möglichen Hintergrund der Polizeiaktion, dass rund 3.000 Familien seit dem Jahr 2014 auf einem besetzten Grundstück im Bundesstaat Paraná leben, an dem das Holzunternehmen Araupel Interesse habe. Das Oberste Gericht hatte das Land zum öffentlichen Besitz erklärt, das in die Agrarreform einbezogen werden muss. Araupel sei „ein mächtiges ökonomisches und politisches Imperium“, habe Dokumente gefälscht, um dieses öffentliche Land für sich zu reklamieren und setze ständig „Gewalt gegen Landarbeiter und Besetzer ein, oftmals in Verbindung mit den Polizeiapparaten„…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=106698
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