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Am Damm brannten die Busse

Die Streikwelle der Bauarbeiter im Norden und Nordosten Brasiliens (wo Großprojekte der Bundesregierung massiert sind, die Strukturpolitik für weiteres Wachstum auch in dieser Region darstellen sollen) geht weiter: Jetzt erneut an der Baustelle zum drittgrößten Staudamm der Welt, Belo Monte am Xingu. 11% Lohnerhöhung hatten das Unternehmenskonsortium und die der Forca Sindical angehörende Gewerkschaft vereinbart – allerdings ohne die Belegschaft zu fragen und auch nicht die zweite vertretene Gewerkschaft, die der Conlutas angeschlossen ist. Die Belegschaft meldete sich massiven Protesten zu Wort, die in einzelnen Bereichen sehr heftig wurden, vor allem in Pimental, wo sowohl die Bereichsleiter als auch die Gewerkschafter verjagt wurden, Lagerräume und Verwaltungsbaracken angezündet. Über das zweite Novemberwochenende hinweg gab es dann diverse Feuerattacken auf Einrichtungen des Konsortiums, die von diesen Unternehmen der Conlutas angelastet wurden. Am Montag beschlossen nahezu alle 17.000 Bauarbeiter nunmehr zum 6. Mal seit Baubeginn in den Streik zu treten. Daraufhin gab das Konsortium die vergangene Woche für alle frei. Diese Woche gingen die Auseinandersetzungen aber weiter. Die Bauarbeiter fordern zwei Dinge: Erstens eine Lohnerhöhung, die über der Inflationsrate liegt und zweitens Verbesserungen der Heimurlaubsmöglichkeiten, die in dem abgelegenen Gebiet besonders wichtig sind. Der Bericht „Revoltados, operários protestam em Belo Monte e clima de greve se espalha“  am 11. November 2012 bei der CSP-Conlutas.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=17985
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