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Ausgepresst: Hinter den Kulissen der Orangensaftproduktion

Dossier

Ausgepresst: Hinter den Kulissen der OrangensaftproduktionAusgepresst! – Studie und Aktionen zu den Missständen in der Orangensaft-Produktion: „Unter dem Motto MAKE SUPERMARKET FAIR hat sich die Christliche Initiative Romero (CIR) zusammen mit Partnern aus 29 Ländern zur Aufgabe gemacht, europäische Supermärkte zur Verantwortung zu ziehen für Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung – und zwar entlang ihrer gesamten Lieferkette…“ Beitrag zur Kampagne bei Portal Globales Lernen externer Link (ohne Datumsangabe in 2015) mit Online-Petition für die Unterstützung der Kampagne. Siehe dazu die Studie und weitere Informationen und Petitionen:

  • Bittere Orangen. Der Export von Zitrusfrüchten von Südafrika nach Deutschland New
    Anlässlich der Verabschiedung des Lieferkettengesetzes veröffentlicht die Rosa-Luxemburg-Stiftung gemeinsam mit der südafrikanischen Organisation Khanyisa eine Studie, die belegt, dass Zitrusfrüchte, die in deutschen Supermärkten zu finden sind, unter massiven Arbeitsrechtsverletzungen in Südafrika produziert werden. Jedes Jahr zwischen Juni und Oktober füllen Orangen, Zitronen und Mandarinen aus Südafrika die Supermarktregale in Deutschland. Mit einem Exportvolumen von 80.400 Tonnen im Jahr 2020 ist Südafrika nach Spanien der zweitwichtigste Lieferant von Zitrusfrüchten für den deutschen Markt. In der Studie «Bittere Orangen» wurden die Lebens- und Arbeitsbedingungen auf fünf Farmen in der Provinz Ostkap in Südafrika untersucht. Die Farmen produzieren für Packhäuser, die wiederum Supermarktkonzerne wie Edeka, Rewe und Lidl beliefern. Die Marktmacht innerhalb der Lieferkette ist extrem ungleich verteilt. Dies drückt sich in problematischen Handelspraktiken deutscher Supermarktkonzerne aus. Lidl, Rewe und Co. setzen die Zulieferer zum Beispiel durch kurzfristige Lieferverträge und das Nachverhandeln von Preisen zu ihrem eigenen Vorteil unter Druck. Außerdem sind die Preismargen entlang der Lieferkette ungleichmäßig verteilt. Von den knapp zwei Euro, die ein Kilogramm Orangen im Supermarkt in Deutschland kostet, verbleiben etwa 60 Cent auf der Ebene des Einzelhandels in Deutschland. Die Bruttomarge des südafrikanischen Produzenten liegt mit 45 Cent bei weniger als einem Viertel des Endpreises. Der Anteil, den die fest angestellten, ganzjährig beschäftigten südafrikanischen Landarbeiter*innen erhalten, liegt umgerechnet gerade einmal bei sechs Cent. Darüber hinaus wurden auf den untersuchten Betrieben massive Arbeitsrechtsverletzungen festgestellt; fehlender Zugang zu Trinkwasser, akute Pestizidvergiftungen sowie die Schikane von Gewerkschaftsvertreter*innen sind eher die Regel als die Ausnahme. Die Studie zeigt, wie dringend ein effektives Lieferkettengesetz in Deutschland ist. Der südafrikanische Zitrussektor wird ein Prüfstein für das neue Gesetz werden. Werden Lidl, Rewe und Co. Arbeitsrechte in ihrer Lieferkette durchsetzen? Oder wird das Lieferkettengesetz ein zahnloser Tiger?…“ Infos der RLS externer Link zur Studie von Benjamin Luig vom Juni 2021 externer Link
  • Gilles Reckinger: “Bittere Orangen”. Sklaverei in Europa
  • Druck auf das Saftkartell: Ver.di, brasilianische Gewerkschafter und NGOs kämpfen international für anständige Arbeitsbedingungen in Orangenanbau und -verarbeitung 
    „Die Bundesrepublik ist einer der wichtigsten Orangensaft­importeure weltweit, und der größte Teil des hierzulande billig verkauften Getränks stammt aus Brasilien. 80 Prozent des global gehandelten Apfelsinensaftes werden dort produziert – unter extrem ausbeuterischen Bedingungen. Deshalb arbeiten Aktive der Gewerkschaft ver.di und von Entwicklungsorganisationen wie der »Christlichen Initiative Romero« (CIR) seit rund drei Jahren mit brasilianischen Gewerkschaftern im internationalen Netzwerk »Exchains« zusammen, um Druck auf Groß- und Einzelhändler, europäische Getränkehersteller und insbesondere auf die in Brasilien ansässigen Multis der Branche aufzubauen. Hauptziel sei die Durchsetzung von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen für Plantagenarbeiter und Beschäftigte der Saftfabriken, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger am Montag vor Journalisten in Berlin. Zu Gast bei ver.di sind derzeit drei Gewerkschafter aus Brasilien, die in den kommenden Tagen an Gesprächen mit dem Management der deutschen Supermarktketten Kaufland und Rewe teilnehmen werden. Die Unternehmensführungen sollen dazu aufgefordert werden, ihre Verantwortung für faire Arbeitsbedingungen im Prozess der Herstellung der von ihnen verkauften Produkte wahrzunehmen… „Artikel von Jana Frielinghaus in der jungen Welt vom 12. April 2016 externer Link
  • Ausgepresst: Beschäftigte unter dem Druck der Großkonzerne
    „Deutschland ist weltweit der größte Abnehmer von Orangensaft aus Brasilien. Und das hat Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen von rund einer halben Million Beschäftigten, auf 238.000 Pflücker/innnen und Fabrikbeschäftigte in Brasilien und 250.000 Beschäftigte im deutschen Einzelhandel. Eine neue Studie der Christlichen Initiative Romero (CIR) und ver.di stellt die gesamte Orangensaft-Lieferkette von den Plantagen Brasiliens bis in die deutschen Supermärkte dar und deckt die prekären Arbeitsbedingungen hier wie dort auf. (…) Mit der Veröffentlichung der Studie und einer Rundreise von brasilianischen Beschäftigten wollen CIR und ver.di den Druck auf die deutschen Handelsriesen erhöhen…“ver.di-Pressemitteilung vom April 2016 externer Link (ohne Datumsangabe)
  • Ausgepresst – Petition: Macht Orangensaft fair!
    „In ganz Europa erzielen die unterschiedlichen Supermarktketten enorme Gewinne durch ihre Eigenmarken. Besonders durch den Verkauf hauseigener Orangensäfte steigern sie immer weiter den Profit. Jedoch leben die ArbeiterInnen und BäuerInnen, die täglich die Orangen ernten und verarbeiten, noch immer in bitterer Armut….“ Beitrag von Anna (Administrator) vom 9. März 2016 bei Fairer Handel aktuell externer Link mit Link zur Petition für die Unterstützung der Kampagne
  • Ausgepresst! Orangensaftproduktion in Brasilien
    „Jeder Deutsche konsumiert jährlich rund zwölf Liter Orangensaft – nach den USA sind wir der zweitgrößte Abnehmer weltweit. Das Konzentrat wird überwiegend in Brasilien hergestellt, wo die Arbeiter für wenig Geld schuften und ständig in Kontakt mit Pestiziden sind…“ ausführlicher Beitrag von Thomas Wöstmann vom 25. August 2015 bei Deutschlandradio Kultur externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=96517
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