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Föderation bolivianischer Lehrergewerkschaften: Beim Gewerkschaftstag verliert die staatstragende Liste

Demo zum Kongress bolivianischer Lehrergewerkschaften 18.3.2016Vom 14. bis 19. März 2016 tagte in Riberalta der 24. Ordentliche Gewerkschaftstag der bolivianischen Föderation der Lehrergewerkschaften. Seit beinahe 40 Jahren war diese Föderation von Listen rund um die KP Boliviens geführt worden, die heutzutage als Partei in der Regierungspartei MAS wirkt. Immer wieder hatte es dabei Versuche gegeben, oppositionelle Listen zu bilden, die auch bei mehreren Gewerkschaftstagen zustande gekommen waren, aber in der Minderheit blieben. Da die Föderation in den letzten Jahren immer regierungsnäher wurde, wuchs aber die Opposition, und diesmal gewann die oppositionelle Liste FMU (Frente de Maestros Urbanos) mit 149 zu 124 Stimmen – bei einer Wahl, bei der auch Stühle flogen. Die Tatsache, dass in der FMU neben anderen Strömungen auch die URMA (Unión Revolucionaria del Magisterio) – gewerkschaftlicher Arm der trotzkistischen Partido Obrero Revolucionario eine wichtige Rolle spielt, war den bürgerlichen Medien wie auch der bisherigen Mehrheit Anlass genug, von einer „Machtübernahme der Trotzkisten“ zu reden. Der Bericht „Trotskistas ganan la Confederación de Maestro Urbanos“ am 19. März 2016 bei Radio Fides externer Link ist ein Beispiel dieser Berichterstattung. Wobei über die inhaltlichen Unterschiede nichts berichtet wird – dafür aber, dass die bisherige Mehrheit versuchte, profilierte Kandidaten und Kandidatinnen der Opposition als nicht satzungsgemäß gewählt auszuschließen. Siehe dazu auch zwei weitere aktuelle Beiträge

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=95536
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