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Streikbewegungen bei Deliveroo in Belgien, den Niederlanden und Hongkong: Unternehmen droht Beschäftigten in ganz Europa

Streik der Fahrradkuriere zum Neujahrstag 2018 hier in AmsterdamNachdem Aktivisten der Kuriere von Deliveroo Belgien am Mittwoch, 24. Januar 2018, nach mehreren Streiktagen die Brüsseler Zentrale des Unternehmens besetzt hatten, erklärte sich die Unternehmensleitung bereit, ein Schlichtungstreffen unter Leitung eines von der Regierung dazu beauftragten Ministers durchzuführen. Für die Streikenden ein erster bedeutender Erfolg – hatte doch bis dahin Deliveroo in Abrede gestellt, dass es überhaupt einen Streik gab. Die Meldung „Actions chez Deliveroo: la direction accepte le principe d’une conciliation, fin du siège en vue“ am 26. Januar 2018 bei RTBF externer Link macht, neben der plötzlichen Aktivität der Regierung, bereits für sich deutlich, welches Echo die Streikkationen hatten – wenn der wichtigste Fernsehsender berichtet… In verschiedenen belgischen Städten hatten die Kuriere immer wieder einzelne Streiktage organisiert, an denen sich jeweils rund die Hälfte der (angeblich „Nicht-„) Beschäftigten beteiligte, die sich auch hier gegen jene Anpassungen zur Wehr setzen, die das Unternehmen europaweit auf Kosten ihrer „Dienstleister“ vornimmt. Wie auch in den Niederlanden und weiteren europäischen Ländern – und auch in Hongkong. Derweil droht das Unternehmen, was es alles tun werde, um die Anerkennung der Kuriere als Beschäftigte zu verhindern… Siehe dazu einen weiteren Beitrag zu den aktuellen Streiks in mehreren Ländern, eine europäische Zwischenbilanz über Streiks und Organisation, die Dokumentation der Haltung des Unternehmens, sowie den Verweis auf die letzten Beiträge zum Thema:

  • European Riders Strikeexterner Link ist die internationale Facebook-Seite der verschiedenen Kollektive aus mehreren Ländern, auf der sowohl ein Überblick über die Entwicklungen aktueller Kämpfe und Proteste gegeben wird, als auch der Prozess wachsender Organisation dokumentiert und diksutiert wird.
  • „Deliveroo amenaza: 54000 empleos menos en la UE si se reconocen derechos a los ‘riders’“ am 15. Januar 2018 bei kaosenlared externer Link ist ein Betrag über die „offizielle Stellungnahme“ des Unternehmens an die Europäische Union, über die Auswirkungen einer eventuellen Verpflichtung, die Kuriere als Angestellte behandeln zu müssen: Das würde 54.000 Jobs in Europa kosten, so die Drohung. (Wobei diese Drohung schon doppelt dümmlich ist: Einmal ganz und gar unmodernes 20. Jahrhundert, zum anderen: Wenn das doch alles dienstleistende Vertragspartner wären, auf Augenhöhe sozusagen, müssten sie ja nur ihre ganz vielen anderen Jobs weiter machen, dann wäre kein einziger Job weg, aber mangelnde Intelligenz schmälert Profite bekanntlich nicht…)
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=127259
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