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Besonders scharfe Ausbeutung von MigrantInnen in Belgien: Der Regierung ist das nicht nur egal…

Arbeiter ohne Papiere demonstrierern in Brüssel im Juni 2015Die Organisation für die papierlosen MigrantInnen (Organisation pour les travailleurs immigrés clandestins – ORCA) in Belgien hat in ihrem Jahresbericht 2014 darauf hingewiesen, dass auch die Einführung von Rechten für Menschen ohne Papiere nicht wesentklich weiterhilft – in 102 Fällen hatte die Vereinigung in den letzten zehn Jahren offiziell die Arbeitsinspektion angerufen, wovon gerade mal in 6 Fällen Lohnbetrug durch Unternehmen verhindert werden konnte. Die Baubranche und Reinigungsbetriebe sind jene Bereiche, in denen besonders viele MigrantInnen ohne Papiere arbeiten müssen, und auch jene, in denen am öftesten Löhne gar nicht oder nur teilweise ausbezahlt werden. Ein Sprecher der Arbeitsinspektion bemängelte, die Meldungen kämen zu spät – wenn die Betroffenen oftmals gar nicht mehr bei jenem genannten Betrieb arbeiten würden (aber Lohnvorauszahlung will sie vermutlich auch nicht durchsetzen, und dass dann die Klagen bei der Abrechnung kommen, liegt auf der Hand), worauf ORCA sowohl darauf hinweist, wie kompliziert für Papierlose der Zugang zum Justizsystem sei und dass die einzige Abhilfe durch mehr Inspektion geschaffen werden könne, wird in der Zusammenfassung des Berichts „L’état ferme les yeux sur l’exploitation des sans-papiers“ am 23. Juni 2015 bei Solidarité Ouvrière externer Link unterstrichen – wobei der Wille der Regierung, etwa mehr Inspektoren einzustellen einfach nicht vor handen sei

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=82726
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