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Bahamas

Arme Bahamas: Erst der Tornado. Dann: Die Bundeswehr…

Keine Tornado-Bilder, stattdessen die Flagge der Bahams„… Die »Öko-Apartheid« begann mit einer Lautsprecherdurchsage auf der Fähre. »Wenn Sie keine Visa für die Einreise in die USA haben, steigen Sie jetzt bitte wieder aus«, scheppert es aus dem Lautsprecher der Fähre der Firma Balearia. In letzter Minute, bevor das Schiff die von Hurrikan Dorian verwüstete Insel Grand Bahama verlässt, informiert der US-Grenzschutz über neue Einreiseregeln nach Florida. Und das, nachdem der stärkste Wirbelsturm, der den Inselstaat Bahamas je getroffen, tagelang über Grand Bahama stillgestanden und Häuser einfach eingeebnet hatte. Nachdem Einwohner dabei zusehen mussten, wie Menschen von der Sturmflut davongerissen wurden, wollen viele nur noch weg. Hunderte warteten am Montag im Hafen in der Stadt Freeport darauf, auf die wieder verkehrende Fähre zu gelangen, die in den US-Bundesstaat Florida fährt. Bisher konnten die schwarzen Einwohner der Bahamas-Inseln ohne Visa nach Florida reisen. Wie in vielen Inselstaaten gibt es eine große Diaspora, die im Ausland lebt, in diesem Fall im nahen Florida. Viele Inselbewohner besuchen regelmäßig Verwandte im südlichsten US-Bundesstaat. Umgekehrt kommen viele US-Amerikaner regelmäßig als Touristen auf die flachen Koralleninseln, die über traumhaft weiße Sandstrände verfügen. Bisher war es ein unkompliziertes Nebeneinander. Weil am Montag ein CNN-Reporter live per Twitter von den dramatischen Szenen auf der Fähre berichtete, konnte ein Millionenpublikum verfolgen, wie 119 Menschen das rettende Boot wieder verlassen mussten und die US-Regierung adhoc ihre Migrationspolitik änderte – und damit öffentlich ein Zeichen sandte...“ – aus dem Beitrag „Die neue »Öko-Apartheid«“ von Moritz Wichmann am 12. September 2019 in neues deutschland online externer Link über Trumps Zusammenwirken mit dem Tornado. Aber „die Rettung naht“ – (so fing es auf Haiti auch einmal an…) – die Bundeswehr kommt:

  • „Der erste Karibikeinsatz der Bundeswehr“ am 11. September 2019 bei German Foreign Policy externer Link weist unter anderem darauf hin: „… Vor dem Hintergrund der verstärkten chinesischen Aktivitäten kommt es derzeit zu einem Einflusskampf verschiedener Großmächte bei der Katastrophenhilfe auf den Bahamas, die von dem Hurrikan „Dorian“ verwüstet wurden. Mindestens 60 Menschen kamen durch den Hurrikan ums Leben, die meisten davon auf den Bahamas. Die Regierungen Chinas, Großbritanniens und der USA stellten sofort Finanzhilfen bereit. Darüber hinaus schickten die NATO-Staaten Frankreich, Großbritannien, Niederlande und USA Truppen in einen „Hilfseinsatz“. Alle vier Staaten haben bis heute in der Region Kolonien. Dem Einsatz schlossen sich deutsche Truppen an, die sich gerade auf einer Katastrophenübung in der Karibik befanden. US-Regierungsvertreter erklären mittlerweile, chinesische Hilfe bei der Bewältigung der Naturkatastrophe auf den Bahamas könne eine Bedrohung für die Sicherheit der Vereinigten Staaten sein, da Beijing Überwachungsgerät auf den Inseln stationieren und langfristig sogar eine Basis auf den Bahamas anstreben könne. Der nicht näher belegte Verdacht lässt erahnen, dass westliche „Hilfseinsätze“ ihrerseits nicht von uneigennützigen Motiven getrieben werden…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=154355
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