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Australien lässt Flüchtlinge in seinem Vorposten Nauru misshandeln

Australisches AbschreckungsplakatZu lesen ist das in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International von Anfang August dieses Jahres über die Zustände in dem Flüchtlingsaufnahmelager in Nauru. Kapitelüberschriften lauten „Schweigemauer“ und „Angriffe, sexuelle Gewalt und Straflosigkeit“.  Beides sagt schon einiges aus über die Kehrseite des australischen Modells der Flüchtlingszurückweisung. Bootsflüchtlinge werden systematisch abgefangen und zur Umkehr gezwungen. Nicht zurückgewiesene Flüchtlinge kommen in Auffanglager auf den Inseln Nauru und Manus (im Norden von Papua-Neuguinea). Die Bedingungen im Flüchtlingslager sind alles andere als menschenwürdig, so der Bericht von Amnesty International“ – aus dem Beitrag „Nauru: Die Kehrseite der Flüchtlingspolitik Australiens“ von Thomas Pany am 10. August 2016 bei telepolis externer Link über die jüngsten Enthüllungen zur australischen Abschreckungsmaschine, deren Menschenfeindlichkeit auf 8.000 geleakten Seiten dokumentiert wird. Siehe dazu weitere aktuelle Beiträge:

  • „Der Knast im Meer“ von Urs Wälterlin am 10. August 2016 in der taz externer Link ,worin es unter anderem heißt: „Die meist von Wärtern und Angestellten im Asylinternierungslager verfassten „Vorfall-Berichte“ zeichnen ein Bild der Brutalität und Verzweiflung. Selbstmordversuche, Selbstverstümmelungen, körperliche Angriffe auf die Asylsuchenden – alles wird in bürokratisch trockenem Ton geschildert. Besonders häufig sind Berichte über angedrohte und erfolgte sexuelle Belästigungen von Frauen und Kindern. Mehr als die Hälfte der 2.116 Protokolle beziehen sich auf Vorfälle mit Minderjährigen. So sollen Wärter Kinder geschlagen oder sexuell attackiert haben“. Zu den unternehmerischen Beteiligungen an Menschenmisshandlungen heißt es darin auch: „Die Enthüllungen dürften den Druck auf Finanzinstitute und Investoren erhöhen, ihre Geschäftsbeziehung zur spanischen Firma Ferrovial auf Eis zu legen. Der Infrastrukturgigant ist seit Jahresbeginn im Auftrag der australischen Regierung für den Betrieb der Lager verantwortlich. In einer Analyse des australischen Human Rights Law Centre (HRLC) und der Menschenrechtsorganisation No Bu­siness in Abuse (NBIA) werden 22 vorwiegend europäische Finanzhäuser gewarnt, durch eine kommerzielle Beziehung zu Ferrovial würden sie ein System unterstützen, das auch von der UNO verurteilt wird“ – und jetzt darf einmal geraten werden, welches weltweit berüchtigte bundesdeutsche Finanzunternehmen zu den Partnern gehört…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=102665
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