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Argentinien, die “Geierfonds” – und eine sich entwickelnde Gegenwehr durch die BRICS-Staaten. Eine kurze aktuelle Betrachtung der Krise der internationalen Finanzinstitutionen Weltbank und IWF

Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 3.8.2014

Argentiniens aktuell-brennendes Problem – eine Regulierung der Finanzmärkte – ist auch unser Problem! Und die aktuellen “Angriffe” auf Russland werden auch verständlicher, wenn man mit in Betracht zieht, dass auch Russland sich zu einem Eckpfeiler in einer neuen Weltfinanzarchitektur entwickeln könnte, die die “alten” Institutionen des sog. “Washington Consensus” – die Weltbank und den Internationalen Währungsfonds (IWF) – in ihrem bisher so dominanten Einfluss auf die Weltwirtschaft beschränken könnten. (= siehe Altvater weiter unten) Die bisherige Dominanz des Westens könnte sich so ihrem Ende zuneigen – und da wird die USA zusammen mit ihren Vasallen noch einmal richtig “sauer” – auch auf Russland.
So gesehen könnte man die Ukraine-Krise auch als Vorwand begreifen, wo der Westen es jetzt Russland noch einmal zeigen will – natürlich auch im Interesse der “vorherrschenden” internationalen Finanz”märkte” von Wall Street & Co., nach deren Pfeife der Westen so begeistert zu tanzen gelernt hat. Sozusagen diesen internationalen “Quertreibern” noch einmal versuchen zu zeigen, wo der “Bartel den Most holt” – immer nach der Devise, die Macht der Finanzmärkte darf – in “unserem” Interesse – nicht gebrochen werden…

Das schwarze Schaf und die Geier

Kommentar von Jürgen Vogt zur Schuldenlast Argentiniens: Mit der Zahlungsverweigerung ist Argentiniens Regierung auf der sicheren Seite, und sie wird sich bis zum Ende des Jahres die Zahlungsunfähigkeit leisten. Innenpolitisch ist das sogar von Vorteil: Für die weiter steigende Inflation und die Wirtschaftsrezession, die bereits eingesetzt hat, geben die “Gefiederten” einen plausiblen Schuldigen ab. (http://www.taz.de/!143152/ externer Link)

Keine Macht den Geiern. Bernd Pickert zu Argentiniens Zahlungsunfähigkeit: Spätestens seit den neunziger Jahren ist die Auseinandersetzung zwischen den Gestaltungsmöglichkeiten gewählter Regierungen und auf maximalen Profit orientierten Finanzakteuren zum Dauerthema geworden, nicht nur in Argentinien. Überall versuchen “die Märkte”, die gar keine sind, die Politik vor sich her zu treiben. Es ist jetzt höchste Zeit, hier regulierend einzugreifen. Eine Regierung jedenfalls hat die Pflicht ihren Bürgerinnen gegenüber, ein Land aus der Krise zu führen. Es kann einfach nicht sein, dass ein paar Spekulanten das Recht haben, sie daran zu hindern. (http://www.taz.de/Kommentar-Argentiniens-Pleite/!143413/ externer Link)

Für den breiteren Hintergrund dieser Entwicklung – vor allem nach dem Ende des regulierten Bretton-Woods-Systems – insbesondere zu den aktuellen Anstrengungen gerade von Lateinamerika sich aus den Zwängen der Institutionen des jetzt unregulierten Bretton-Woods-Systems durch die Gründung eigener Institutionen zu lösen. (= am Schluss) – siehe Elmar Altvater “70 Jahre Bretton Woods – die Geburtsstunde von IWF und Weltbank” (http://www.gegenblende.de/-/iXz externer Link): “Der 70. Geburtstag des Bretton-Woods-Systems ist möglicherweise das Datum, von dem später Historiker einmal schreiben, es sei die Geburtsstunde einer autonomen politischen Formierung des globalen Südens gegen den globalen Norden gewesen.” Betrachte zur Ergänzung dieser Einschätzung von Elmar Altvater: BRICS-Länder gründen eine Entwicklungsbank und einen Währungsfonds (http://amerika21.de/2014/07/102958/brics-bank-und-waehrungsfonds externer Link).

Diese sogenannten Schwellenländer – wo sie die “alten” Industrie-Staaten des Westen wohl gerne “auf ewig” eingemauert sähen – fürchten die Schwankungen an den globalen Finanzmärkten – und wollen zusammenarbeiten, um sich dagegen zu wappnen. (http://www.handelsblatt.com/politik/international/gipfel-der-schwellenlaender-brics-laender-gruenden-entwicklungsbank/10205556.html externer Link)

Und so einigen sich diese BRICS-Staaten auf neue Finanzinstitutionen als Konkurrent zu Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF)

Putin spricht von einem machtvollen Mittel. (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/weltbank-konkurrent-brics-staaten-gruenden-eigene-entwicklungsbank-1.2048843 externer Link) – auf der politischen Ebene in Deutschland noch keine systematische Perspektive für eine Gemeinsamkeit: Unter dem Link: (http://www.michael-schlecht-mdb.de/geierfonds-sind-die-pest.html externer Link)

Geierfonds sind die Pest!

Geier sind nützlich Tiere, Geierfonds sind die Pest. Ob ganze Staaten oder einzelne Unternehmen, wo Hedgefonds zuschlagen, leiden Menschen unter der grenzenlosen Profitgier. Jetzt, mit der neuerlichen Staatspleite von Argentinien rücken die Hedgefonds wieder ins Licht der Öffentlichkeit. Es wir wieder einmal deutlich Hedge- bzw. Geierfonds müssen verboten werden.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=62851
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