GM Argentinien: Angriff auf Gewerkschaftsfreiheit

Selbst in der berüchtigten argentinischen Metallgewerkschaft Smata gibt es das: Eine organisierte Gewerkschaftsopposition, die für einen grundlegend anderen Kurs kämpft. Was den Gewerkschaftsbürokraten gar nicht gefällt: Dem Unternehmen ebensowenig. Das Unternehmen heißt GM in Rosario und will sich eines aktiven (und eines ehemaligen) Gewerkschaftsdelegierten der Smata entledigen, wofür die Justiz der Provinz Santa Fe Hilfestellung zu leisten sich beeilt. In dem kurzen Bericht „Persecución gremial a delegado de General Motors-Rosario“ bereits am 30. September 2016 bei argentina.indymedia wird kurz die Geschichte der Verfolgung von German Tonero skizziert, den das Unternehmen (bisher, wenig überraschend, ohne gewerkschaftliche offizielle Reaktion) von seinen gewerkschaftlich-betrieblichen Funktionen entbunden sehen möchte – womit eben auch die Wahlentscheidung der Belegschaft rückgängig gemacht werden soll. Dafür hat die Justiz alte Verfahren gegen German Tonero wieder belebt, die schon vor drei Jahren nichts fruchteten, aber als gesetzliche Basis für die ‚Hilfestellung an das Unternehmen dienen sollen. Siehe dazu auch die Solidaritätserklärung des alternativen gewerkschaftlichen Netzwerkes für Solidarität und Kampf, dem auch das LabourNet Germany angehört:

„Basta de Persecución política y gremial de GM“

vom 26. November 2016 ist die Solidaritätserklärung des alternativen Netzwerkes (dem auch LabourNet Germany angehört) mit Tonero und einem weiteren Kollegen, mit der die Verfolgung von Gewerkschaftsarbeit bei GM Rosario verurteilt wird und der Kampf für Gewerkschaftsfreiheit unterstützt.

Der kurze Text lautet:

„La Red Sindical Internacional de Solidaridad y de Luchas manifiesta su más absoluto rechazo a la campaña de persecución gremial contra el delegado del SMATA Argentina, Germán Tonero y el ex delegado Sebastián Romero por parte de la Empresa General Motors de Argentina y la justicia de la provincia de Santa Fe.
Como parte del plan de persecución a los luchadores que se viene desarrollando en todo el país, y ante la necesidad de seguir aplicando el ajuste sobre los trabajadores , la empresa y la Justicia Santafesina han reactivado una causa por el desafuero del compañero que había sido abandonada por más de 3 años por carecer de todo fundamento legal.
La Red Sindical Internacional de Solidaridad y de Luchas exige que la “justicia” desestime y cierre de inmediato todas las causas contra el compañero German Tonero, ni una sanción más a Sebastián Romero y la reubicación de todos los lesionados“