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Die Massenproteste in Algerien: Wie neue politische Strömungen sichtbar werden

Eine Demonstration in Algier am 26.2.2019 - nicht nur an den Freitagen wird gegen das "5. Mandat" für Bouteflika protestiert...„… In den letzten Wochen hat sich eine weitere Forderung eingereiht: die Freilassung aller politischen Gefangenen. Tatsächlich nahm die Repression in den letzten Wochen zu, und auch Spaltungsversuche seitens des Regimes wurden lanciert. In einer öffentlichen Rede warnte der Armeechef Gaïd Salah davor, mir der berberischen Flagge auf die Straßen zu gehen, da diese die „nationale Kohäsion“ in Frage stellen würde. Die algerische Staatsbildung basierte besonders seit dem Befreiungskampf gegen die französische Kolonialherrschaft auf die muslimische und arabische Identität. Die berberische Kulturbewegung kämpft aber seit jeher für die offizielle Anerkennung ihrer kulturellen Besonderheiten. Vor allem während den in den Jahren 1980 und 2001 ausgebrochenen Massenproteste der berberischen Bevölkerung reagierte das algerische Regime mit Gewalt und Verhaftungen. Die berberische Flagge stellt somit ein Symbol des Widerstandes gegen die Autorität dar. Die Antwort der Bewegung auf die Ankündigungen von Gaïd Salah war beeindruckend: Seit Protestausbruch prägen Transparente und Sprüche gegen das Regime und algerische, palästinensische und berberische Flaggen die Straßen. Im Zeichen dafür, dass sich die Bewegung nicht aufgrund von Identitätsfragen spalten lässt, nahmen die berberischen Flaggen massiv zu…“ – aus dem Beitrag „Die Revolte einer ganzen Generation“ von Maurizio Coppola am 07. Juli 2019 beim re:volt Magazin externer Link, worin die wachsende Repression und die weiter wachsende Bewegung Thema sind. Siehe dazu auch einen Beitrag über unterschiedliche Haltungen innerhalb der Protestbewegung zum „Dialog“-Angebot des illegaler Weise immer noch amtierenden Interims-Präsidenten und den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zu den Massenprotesten in Algerien:

  • „Argelia, se divide la protesta: Grupos aceptan diálogo con el gobierno, otros rechazan“ am 07. Juli 2019 bei La Vanguardia externer Link (hier dokumentiert bei Clajadep-LaHaine) ist ein Bericht über eine der verschiedenen Konferenzen der Opposition, die seit Juni vermehrt stattfinden – und hier waren jene versammelt, die das Dialog-Angebot des Regimes annehmen wollen oder zumindest positiv sehen (über die Bewertung als ein Zugeständnis hinaus), wohingegen alle jene Gruppierungen und Organisationen, die dieses Angebot ablehnen, wie vor allem die linkeren Parteien (und auch die unabhängigen Gewerkschaften) an diesem Treffen nicht teilnahmen – bisher waren an den Treffen immer alle beteiligt gewesen…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=151357
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