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Updated: 18.12.2012 16:09

Finanzmarktkrise 2008

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Kultur der Panik.

Die Krise bringt inzwischen ihre eigene Ästhetik hervor und bemächtigt sich der kapitalistischen Kulturproduktion.
My home is my castle, my car is my tank: Auf diesen Nenner lässt sich der ästhetische Wandel bringen, der vielen neuen Fahrzeugmodellen der Autoindustrie ihre regelrecht bösartige, raubtierhafte Prägung verleiht - insbesondere im Mittelklasse- und Oberklasse-Segment. Die neuen Karren der Mittelschichts-Angehörigen, die sich noch ein auf Sichthöhe umzäuntes Reihenhäuschen mit ein paar Quadratmeter Rasenteppich erarbeiten konnten, visualisieren das zunehmende Hauen und Stechen, das hierzu notwendig wird. Nahezu eine jede neue Mittelklassenlimousine sieht aus, als sei sie einem Batman-Film entsprungen. Schwarz - früher den Autos von Machtmenschen wie Konzernchefs, Politikern oder Mafiosos vorbehalten - ist zur beliebtesten Farbe der Mittelklasse geworden
…“ Artikel von Tomasz Konicz in telepolis vom 30.11.2012 externer Link in der Reihe Krise des Kapitalismus - Teil 8

Überproduktion und Finanzblasen

Zum Charakter der aktuellen Weltwirtschaftskrise. Auszug aus dem neuen Buch von Lucas Zeise externer Link aus der jungen Welt vom 10. und 11. September 2012, dokumentiert beim Friedensratschlag

Kontrollen bei Hartz IV und am oberen Ende der sozialen Skala

Auch in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise bleiben jene Menschen unangefochten privilegiert, die das Geld nicht nur als Zahlungsmittel einsetzen können, sondern auch als Vermögen zur Vermehrung von Profiten. Flankiert wird diese Entwicklung von einer willfährigen Politik. Seit Jahren spart man bei Sozialausgaben, doch für diverse Bankenrettungsschirme werden ohne Zögern Milliarden ausgegeben. Milliarden, die fast ohne Auflagen an die Banken fließen. Dieses Geld fehlt nun dem Staatssäckel, so dass in Zukunft weiterer Sozialabbau droht. Und während der Staat viele Hartz-IV-Bezieher streng kontrolliert - sogar mit Hausbesuchen - hat er in vielen Fällen keinerlei Möglichkeiten, den Steuerbetrug von Superreichen aufzudecken. Teil 3 des Geprächs mit Malte Heynen, dem Autor des Buchs Raubzug der Banken, in dem die Finanzkrise aus Verbrauchersicht dargestellt wird…“ Interview von Reinhard Jellen in telepolis vom 09.10.2012 externer Link

Finanzkrise: Warum die Aktienkurse trotzdem steigen

Die Investoren sind zuversichtlich. Mit den Hilfen der Zentralbanken haben die Börsen einen Schub erhalten, auf den sie lange gewartet haben. Die Probleme sind zwar nicht gelöst, doch das macht nichts…“ Artikel von Christian Schnell im Handelsblatt online vom 23.09.2012 externer Link

Zum Charakter der aktuellen Weltwirtschaftskrise

Vorabdruck des ersten Kapitels aus dem neuen Buch von Lucas Zeise »Euroland wird abgebrannt. Profiteure, Opfer, Alternativen« in zwei Teilen bei der jungen Welt:

  • Überproduktion und Finanzblasen. Das neoliberale Modell der Kapitalakkumulation
    Die Krise nimmt kein Ende. Mit ihrer Dauer wächst die Ratlosigkeit derjenigen, die meinen, sie auf kapitalkonforme Art und Weise »lösen« zu können, was schon deshalb mißlingen muß, weil die gängigen Erklärungsansätze zu kurz greifen: Der Crash ab 2007 erscheint in der Perspektive der Herrschenden und ihrer Ideologen als Betriebsunfall, die Euro-Krise als Ergebnis der finanzpolitischen Schludrigkeit von Peripheriestaaten…“ Teil I in junge Welt vom 10.09.2012 externer Link

  • Boom – Blase – Crash. Spekulation und ihre Auswirkungen auf die »Realwirtschaft«
    Die Krise nimmt kein Ende. Mit ihrer Dauer wächst die Ratlosigkeit derer, die meinen, sie auf kapitalkonforme Art und Weise »lösen« zu können, was ihnen schon deshalb mißlingen muß, weil ihre Erklärungsansätze zu kurz greifen: Der Crash ab 2007 erscheint in der Perspektive der Herrschenden und ihrer Ideologen als Betriebsunfall, die Euro-Krise als Ergebnis der finanzpolitischen Schludrigkeit von Peripheriestaaten…“ Teil II in junge Welt vom 11.09.2012 externer Link

Agenda 2020: Das Schüren von Ängsten als Mittel, die Agenda 2010 voranzutreiben

Nachdem die verelendende Schock-Therapie für die südeuropäischen Länder inzwischen die Hoheit an den Stammtischen gewonnen hat, wird nun die Angst vor den „zwei- bis dreistelligen Milliardenlasten, die auf den deutschen Steuerzahler zukommen“ geschürt und nicht nur von den Griechen sondern auch von den Deutschen verlangt, „die notwendigen Anstrengungen zu unternehmen“ um „endlich für eine nachhaltige Sanierung der eigenen Staatsfinanzen zu sorgen“, um „Staat und Wirtschaft fit für die Zukunft zu machen“. Die Haftung der Steuerzahler für das Versagen der Politik und der Finanzwirtschaft wird von den Propaganda-Bataillonen der Konservativen unter den Teppich gekehrt und zur Rettung aus der Krise „ein reformpolitischer Neustart“, eine „Agenda 2020“ gefordert…“ Artikel von Wolfgang Lieb vom 27. August 2012 bei den Nachdenkseiten externer Link

Krise bedroht auch Herzstück der Marktwirtschaft

Alle sorgen sich um Schulden, vor allem Staatsschulden. Deswegen schreiben alle von einer Staatsschuldenkrise. Die Staatsschulden seien nicht nachhaltig, weil nicht von den nachkommenden Generationen zu schultern. Von da aus ist es nur noch ein kleiner Schritt, die Eurokrise auch als einen Generationenkonflikt zu interpretieren. Das alles ist, weil es mit wenigen Ausnahmen jeder schreibt, sagt und zur politischen Handlungsmaxime erhebt, allzu bekannt. Richtig ist es dennoch nicht. Das Herzstück der Marktwirtschaft sind Investitionen…“ Artikel von und bei Thorsten Hild vom 15. August 2012 externer Link

Politik mit Marktbeteiligung: Der Markt hat immer recht

Für politische Entscheidungen gilt heute die Maxime: Bloß die Märkte nicht nervös machen. Wir leben in einer Finanzdemokratie, in der uns das Demokratische immer mehr abhandenkommt…Artikel von Marco Herack in der FAZ online vom 09.08.2012 externer Link. Siehe dazu:

Interview mit Ernst Lohoff und Norbert Trenkle über die Wirtschafts- und Finanzkrise

  • "Der Neoliberalismus wurde zum Paten der Finanzindustrie"
    In der Epoche des Keynesianismus hat sich der Staat mit seinen direkten und indirekten Eingriffen als aktiver Förderer des Wirtschaftslebens etabliert. Jedoch wurde der grundlegende Widerspruch zwischen dem stofflichen Output und seiner abstrakten und krisenhaften Verwertung in der bürgerlichen Ökonomie nicht angetastet. Somit blieb das Grunddilemma, dass eine Steigerung der Produktivität bei gleichbleibender oder stagnierender Akkumulationsquote mit dem tendenziellen Abbau von Arbeitsplätzen einhergeht und die Basis der Realakkumulation zunehmend erodiert wird, bestehen…“ Interview von Reinhard Jellen in telepolis vom 06.08.2012 externer Link mit Ernst Lohoff und Norbert Trenkle über die Wirtschafts- und Finanzkrise - Teil 3

  • Die Wirtschaftskrise und das "fiktive Kapital"
    Während Theoretiker sowohl des Neo-Liberalismus als auch Keynesianismus die Krise vorrangig als Verwertungsproblem der Angebots- beziehungsweise der Nachfrageseite deuten, hat nach den Ausführungen von Ernst Lohoff und Norbert Trenkle die bürgerliche Ökonomie mit dem Eintritt in das IT-Zeitalter, in dem durch die steigende Ersetzung menschlicher Arbeitskraft durch Technologie exponentiell mehr Menschen aus der Lohnarbeit herausgedrängt als eingesaugt werden, bei Beibehaltung der Arbeit als grundlegende Quelle des Profits, einen Herzinfarkt erlitten und kann nur noch durch die Zufuhr von spekulativ angelegten Kapital, dem sogenannten "fiktiven Kapital" kompensiert werden. Die Anzahl der auf den Finanzmärkten gehandelten Eigentumstiteln wie Derivaten, Futures, Options etcetera, deren Wert sich erst noch in der Zukunft realisieren muss, die aber vorab schon als Kapital gehandelt werden, hat in den letzten Jahren drastisch zugenommen und übersteigt den realwirtschaftlich produzierten Wert um ein Vielfaches…“ Interview von Reinhard Jellen in telepolis vom 02.08.2012 externer Link mit Ernst Lohoff und Norbert Trenkle über die Wirtschafts- und Finanzkrise - Teil 2

  • "Alle Zentralbanken sind dabei, sich in Bad Banks zu verwandeln"
    Schwarze Wolken am Horizont: Während in Europa die Ökonomien wie Domino-Steinchen umzufallen drohen und das Ende des Euro in Sicht ist, scheinen die politischen Maßnahmen trotz ihrer absurden Dimensionen (Deutschland hat sich zum Beispiel momentan zu einer Gesamthaftung von 644 Milliarden Euro verpfichtet) dagegen von immer kürzerer Wirksamkeit zu sein…“ Interview von Reinhard Jellen in telepolis vom 01.08.2012 mit Ernst Lohoff und Norbert Trenkle externer Link über die Wirtschafts- und Finanzkrise - Teil 1. Siehe dazu auch:

  • Die Elementarform des finanzindustriellen Reichtums
    Text von Ernst Lohoff und Norbert Trenkle externer Link als Leseprobe aus „Die große Entwertung“ bei Krisis (dort weitere Infos zum Buch)

Das Märchen von der Geldvernichtung

„„Eine gigantische Geldvernichtung!“ „Billionenwerte in Luft aufgelöst!“ „Milliardensummen verbrannt!“ So ähnlich lauten die Schlagzeilen, wenn die Kurse an den Finanzmärkten wieder einmal in den Keller rutschen. Geldwerte entstehen, sie wachsen und wachsen – und fallen dann irgendwann wieder in sich zusammen; so sollte man meinen. Dies ist jedoch blanker Unsinn. Das Gerede von der Geldvernichtung im Kontext von Finanzkrisen ist eine Lüge, die die eigentlichen Probleme des Finanzsektors kaschiert…“ Artikel von Günter Wierichs vom 24. Juli 2012 bei den Nachdenkseiten externer Link

Krise und Herrschaft durch Schulden. Für einen popularen linken Diskurs

Artikel von Gruppe Soziale Kämpfe in arranca! Nr. 45 externer Link

Der ökonomische Putsch oder: Was hinter den Finanzkrisen steckt

Gezielte Spekulationsattacken auf ganze Volkswirtschaften, unantastbare Finanzagenturen, die Regierungen in die Knie zwingen, und ohnmächtige Politiker, die gebetsmühlenartig wiederholen, es gäbe keine Alternative: Europa befindet sich im Wirtschaftskrieg…“ Text und Audiodatei der Sendung von Roman Herzog externer Link im Deutschlandfunk am 20.4.2012

Eine Verteilungsfrage – Wer zahlt die Zeche für die Finanzkrise?

Mit dem Platzen der amerikanischen Immobilienblase und der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers begann die größte Wirtschaftskrise seit den 1930er-Jahren. Mit Rettungspaketen haben die Regierungen erst die Pleite großer Banken abgewandt, dann den Bankrott kleiner Staaten verhindert. Ein Ende ist nicht in Sicht. Noch ist die Krise nicht beim deutschen Steuerzahler angekommen, aber die Frage wird sich stellen: wer zahlt am Ende die Zeche für die Finanzkrise? Die politischen Interessen formieren sich bereits. Egal, ob das Problem durch restriktive Sparpolitik, einen Schuldenschnitt oder durch Inflation gelöst wird, es läuft auf eine Reduzierung von Vermögen oder Einkommen hinaus. Damit wird die Schuldenkrise zu einer Verteilungsfrage. Darüber, wer die Rechnung begleichen muss, sprechen unter anderem der Soziologe Wolfgang Streeck, der Vermögensverwalter Philipp Vorndran und der Ökonom Gustav Horn…“ Audio-Datei der Sendung von Caspar Dohmen vom 05.03.2012 im Deutschlandradio externer Link Audio

Das Krisenkarussell

Folgenreicher Einbruch: Der große Crash von 2008 und seine Auswirkungen. Artikel von Guenther Sandleben in junge Welt vom 14.10.2011 externer Link

Der Crash und die sieben wichtigsten Fehlannahmen der Finanzwirtschaft

"Marktbereinigung, Zyklen, Konjunktur, Kurskorrektur - das hören wir bei jedem Crash. Wenn es aber tatsächlich klare Anzeichen für den Crash gäbe, würden nicht nur Spekulanten und Fonds, sondern auch Regierungen, Zentralbanken und Unternehmensführer versuchen, den Crash zu vermeiden - und sei es nur, um ihr persönliches Portfolio mit Bargeld, Gold und Immobilien zu schützen. Hier die sieben wichtigsten Fehlannahmen, die durch den Crash widerlegt werden." Artikel von Alexander Dill in telepolis vom 19.08.2011 externer Link

Giftmülldeponien des Kredits

"Wer noch einen Rest von Erinnerungsvermögen hat, könnte sich fragen, wo eigentlich die Massen fauler Kredite geblieben sind, für die man nach dem Finanzcrash 2008 eine möglichst unauffällige Ruhestätte suchte. Abbezahlt worden ist nichts; im Gegenteil sind die imaginären Verbindlichkeiten weiter angeschwollen." Kommentar von Robert Kurz im ND vom 25.07.2011 externer Link

Schwarze Schwäne

Wetten auf die Apokalypse: Selbst das Finanzkapital glaubt nicht mehr an den Fortbestand des Kapitalismus - und setzt auf neue Krisenschübe. Artikel von und bei Tomasz Konicz externer Link, erschienen in junge Welt vom 18.07.2011

"Neue Blasen stehen vor der Tür". Roland Benedikter über kulturelle Grundlagen und Perspektiven der Finanzkrise 2007-10

"Ihr neues Buch "Social Banking and Social Finance: Answers to the Economic Crisis") stellt in den ersten 3 Teilen die Ursachen der Finanzkrise als Zusammenwirken zweier Spekulationsblasen: der Derivate- und der Immobilienblase dar - also des Abdriftens großer Teile des volkswirtschaftlich verfügbaren Kapitals seit 1989 in zwei an sich unproduktive "Parasitär-Wirtschaften". Diese standen spätestens ab einem bestimmen Punkt im Jahr 2007 in keinem Verhältnis mehr zur Realwirtschaft, was schliesslich zum Zusammenbruch führte. In den weiteren 11 Teilen des Buches geben Sie Hinweise, wie eine solche Krise in Zukunft verhindert werden kann. Im Kern geht es darum, dass Kapital nachhaltiger in der Realwirtschaft statt in den spekulativen Bereichen von "Phantasiewirtschaften" eingesetzt wird." Interview von Christoph Strawe in telepolis vom 08.05.2011 externer Link

Profiteure der Krise

„Die Finanzkrise hat weltweit Vermögen in Billionenhöhe umverteilt. Die Existenz von Millionen von Menschen wurde bedroht, ihre Arbeitsplätze und ihre soziale Sicherheit vernichtet. Wie hoch die Folgelasten für die öffentlichen Haushalte schlussendlich sein werden, ist momentan noch nicht einmal absehbar. Noch viele Generationen werden an den Kosten und der Zinslast zu tragen haben. Im Jargon der Finanzmärkte hat sich das Geld einfach “in Luft aufgelöst” oder es wurde “verbrannt”. Dass diese Einschätzung falsch ist, zeigt das Beispiel des Hedgefonds-Managers John Paulson. Im letzten Jahr „verdiente“ Paulson die stolze Summe von 5 Milliarden US-Dollar – das höchste jemals bekannt gewordene Einkommen der Welt. Ein Teil dieses Geldes stammt dabei auch aus deutschen Steuergeldern, mit denen die Folgen der IKB-Pleite bezahlt werden…Beitrag von Jens Berger auf den Nachdenkseiten vom 4. Mai 2011 externer Link

Der Staat bezahlt die Krisenzeche

Expertise von Sebastian Dullien und Christiane von Hardenberg externer Link pdf-Datei im Auftrag der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung

Wie aus der Finanz- und Wirtschaftskrise eine Krise der Staatsverschuldung gemacht wird

"Die Finanzkrise ist aus der öffentlichen Debatte nahezu verschwunden, die dadurch verursachte Wirtschaftskrise wird systematisch schön geredet. Alle reden vom Aufschwung XXL und, dass Deutschland "gestärkt" aus der Krise hervorgegangen sei. Dabei hat selbst der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der Regierung ins Stammbuch geschrieben, dass von einem "neuen Wirtschaftswunder" keine Rede sein könne und dass das Bruttoinlandsprodukt 2010 immer noch unter dem Niveau von 2006 liege. Und sobald es um Lohnverhandlungen geht erklärt dann Gesamtmetall-Chef Kannegiesser, dass wir bei der Produktion sind erst 70 Prozent und beim Auftragseingang 80 Prozent des Einbruchs wettgemacht hätten. .." Artikel von Wolfgang Lieb vom 8. Februar 2011 bei den Nachdenkseiten externer Link

Referat Weltwirtschaftskrise

"Wie lässt sich die Krise der Eurozone in den allgemeinen globalen Krisenkontext einordnen? Welche systemischen Widersprüche lassen nun die Weltwirtschaftskrise zu einer Schuldenkrise mutieren? Was löste überhaupt diesen Krisenprozess aus und wann begann er eigentlich?
Hiermit stelle ich den Text meines Referats zur Weltwirtschaftskrise zur freien Verfügung, das sich u.A: mit den obigen Fragen beschäftigte und das ich im November 2010 in Berlin, Hannover und Köln gehalten habe. Der Text wurde vor der Eskalation der Schuldenkrise in Irrland geschrieben
." Referat von und bei Tomasz Konicz externer Link

Zukunftsgefährdung statt Krisenlehren - WSI-Verteilungsbericht 2010

"Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat erneut gezeigt, dass die erheblich ungleichen Einkommensverteilungen sozial wie ökonomisch von Nachteil sind - nicht nur im nationalen Rahmen, sondern auch im internationalen Zusammenhang. Trotzdem betreibt die Politik ein "Weiter so": Umverteilung von unten nach oben und Exportorientierung. Die deutsche Politik weist somit wichtige Lehren aus der Krise zurück. Schlimmer noch: Sie bereitet die nächsten Krisen mit vor. Die anhaltende Binnenmarktschwäche und soziale Polarisierung in Deutschland sind nationale Zukunftshypotheken; die steigende Belastung unserer "exportbedrohten" Nachbarländer ist eine europäische Hypothek; die Verfestigung internationaler Handels- und Finanzierungsungleichgewichte ist ein weltweiter "eingebauter" Destabilisator." Artikel von Claus Schäfer in WSI-Mitteilungen 12/2010 externer Link pdf-Datei

Krise sind immer die anderen ... und wir sind wieder wer? Eine Polemik

"Wir sind wieder wer. Modell Deutschland. Wie in den 1970er-Jahren: Während andere Länder mit Wirtschaftskrise, steigender Staatsverschuldung und Arbeitslosigkeit kämpfen, ist Deutschland ein Vorbild wirtschaftlicher Stabilität. So lautet die Botschaft von Bild-Zeitung bis Tagesschau. Handelsblatt und Financial Times lesen sich ähnlich. Dort kommen aber auch kritische Stimmen zu Wort, die vor einer Konjunkturabschwächung in den USA, chinesischer Konkurrenz und drohenden Währungs- und Finanzkrisen warnen. Die Behauptung, dass Deutschland ein Modell für andere Länder sei, wird durch solche Warnungen freilich noch unterstrichen. Hätten die USA, Griechenland & Co so leistungsstarke Unternehmen und Belegschaften wie die Deutschen, bräuchten sie sich nicht mit ausufernder Staatsverschuldung, Rezession und steigender Arbeitslosigkeit herumschlagen. Wäre Chinas Regierung ihrer weltwirtschaftlichen Verantwortung ebenso bewusst wie Merkel, Schäuble und die Deutsche Bundesbank, würden Außenhandel und Wachstum der Weltwirtschaft nicht durch Unterbietungskonkurrenz und Ungleichgewichte zwischen Ländern mit Exportüberschüssen und Defizitländern bedroht. Von Deutschland lernen, heißt siegen lernen. Oder etwa nicht?..." Eine Polemik von Ingo Schmidt, erschienen im express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 10-11/10

Keep it real. Zwei falsche Auffassungen über Banken, zwei Formen verkürzter Kapitalismuskritik

"In der deutschen Linken sind zwei Formen verkürzter Kapitalismuskritik verbreitet, die auf zwei entgegengesetzten, spiegelbildlich verkehrten Auffassungen des Bank- bzw. Finanzkapitals beruhen. Die erste Auffassung dominiert in der gemäßigten Linken, namentlich in attac und DIE LINKE. Demnach resultiere die jüngste Krise aus einer neoliberalen Politik, die zur Durchsetzung des "Finanzmarktkapitalismus" geführt habe. Diese Auffassung wird von Teilen der radikalen Linken vehement abgelehnt. Sie sehen in der Fixierung auf den Finanzsektor und die Zirkulationssphäre eine verkürzte Kapitalismuskritik, wenn nicht gar eine Form von "strukturellem Antisemitismus". Diese Position führt zur Skepsis gegenüber Aktionen wie der geplanten Bankenblockade am 19.10.10 in Frankfurt am Main." Artikel von Thomas Sablowski in ak - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis vom 17.9.2010 externer Link

Anmerkungen zur Krise 2010 - Die nächste Lektion: Die Agenda der Krisenkonkurrenz der Nationen

"Die große Finanzkrise dauert mittlerweile, von ihren Anfängen im US-amerikanischen Hypothekengeschäft an gerechnet, drei Jahre, und die Verantwortlichen sind mit sich ziemlich zufrieden. Fällige Bankrotte sind abgewickelt oder von Staats wegen verhindert worden. Unmassen wertlos gewordener Vermögenstitel sind mit staatlicher Lizenz und Nachhilfe in Bad Banks verstaut oder schonend abgeschrieben. Der finanzwirtschaftliche Super-GAU eines Zusammenbruchs des globalen Kreditgeschäfts und Geldverkehrs ist durch beherztes Eingreifen der Höchsten Gewalten: die Bereitstellung liquider Mittel durch die Notenbanken und von Krediten durch staatliche Fonds, abgewendet worden. Die Spekulation gegen besonders stark verschuldete Euro-Länder und gegen die Gemeinschaftswährung wurde abgewiesen. Im Finanzgewerbe und in der Realwirtschaft - zumindest im deutschen Exportgewerbe - wird nach der scharfen Rezession des letzten Jahres wieder ordentlich Geld gemacht. Dass die Krise damit "schon" vorbei wäre, soll man sich andererseits nicht einbilden." Artikel aus GegenStandpunkt 3-10 externer Link

Die vierte Etappe der Krise und die Perspektiven des Widerstands

2teiliger Artikel von Karl Heinz Roth

Jobabbau sichert die Renditen. Deutsche Aktienkonzerne schütten Milliardensummen an Aktionäre aus

"In Krisenzeiten leiden trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten nicht unbedingt die deutschen Aktienbesitzer: Die DAX-notierten Großkonzerne schütten ihren Anteilseignern weiter kräftige Gewinne aus - auf Kosten der Arbeitsplätze." Artikel von Benjamin Beutler im ND vom 07.04.2010 externer Link

Die protestantische Ethik im Geist des Kapitalismus

"Abhilfe, ganz ohne Regulierung, ohne Reform des gierigen Kolosses. Die Strukturen sind sakrosankt, bedürfen keines Überdenkens. Weil der freie Markt blendend funktioniert, er die Bedürfnisse der Menschen effizient befriedigt, liegt die Lösung der Krisenanfälligkeit im freien Markt selbst verborgen. Angebot und Nachfrage übernehmen die Krisenbewältigung, sollen spätere Krisen gar vereiteln. Denn, so erklärt Wolfgang Huber, ehemaliger EKD-Ratsvorsitzender, "die Nachfrage nach Moral ist da", nämlich nach Wirtschaftsethik." Artikel von von Roberto J. De Lapuente vom 6. April 2010 im Blog ad sinistram externer Link

Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Beschäftigten

"Auf die Wirtschaftskrise reagieren viele Betriebe mit Personalabbau, Kurzarbeit und Abstrichen bei Lohn und Gehalt. Zwischen den Branchen und Beschäftigtengruppen bestehen aber deutliche Unterschiede. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Erhebung des Projekts LohnSpiegel, die vom WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung durchgeführt wurde. Dieser WSI-Report stellt die Gesamtergebnisse vor und präsentiert darüber hinaus detaillierte Daten für die Metallindustrie, die chemische Industrie und den Finanzdienstleistungssektor." Aus der Kurzbeschreibung der Ergebnisse der Online-Erhebung des Projekts LohnSpiegel von Bispinck, Reinhard / Dribbusch, Heiner / Öz, Fikret, Reihe: WSI Report, Nr. 2, März 2010. Die Studie im Volltext externer Link pdf-Datei

Mit Schwung in den nächsten Absturz? Nach der Bankenpleite drohen jetzt Staatsbankrott und Währungsverfall

Artikel von Conrad Schuhler von und beim isw externer Link

Finanzkrise: Es gibt nur eine Wirtschaft

"Die Debatte über die Bankenkrise erweckt zuweilen den Eindruck, als bildeten die Finanzmärkte eine eigene Welt, abgehoben von der sogenannten Realwirtschaft. Dass dem nicht so ist, haben einige hunderttausend Leiharbeitnehmer, die ihre Arbeit verloren haben, und Millionen Kurzarbeiter bereits gestern erfahren. Wir alle werden es morgen zu spüren bekommen, wenn die seit Monaten angekündigten Sparprogramme Wirklichkeit werden." Artikel von Detlef Hensche in der FR vom 24.03.2010 externer Link

Die Krise - ein Schauspiel der Ohnmacht

"Die Hauptverursacher der Krise sind gleichzeitig deren Gewinner. Den Kampf um eine Neuordnung der Finanzbranche haben Angela Merkel und ihre Kollegen gar nicht erst angetreten." Essay von Harald Schumann im Tagesspiegel vom 7.3.2010 externer Link

Frauen und Krise

  • Frauenpolitik: Frauen dürfen nicht zu Verliererinnen der Krise werden
    "Das Jahr 2009 ist für Frauen ein Jahr der Feiern und Jubiläen. Seit 90 Jahren dürfen sie in Deutschland wählen. Vor 60 Jahren wurde der Gleichstellungsartikel ins Grundgesetz geschrieben und seit 50 Jahren gilt das Gleichberechtigungsgesetz. Doch nun kommt Sorge auf, Frauen könnten die Verliererinnen der Wirtschaftskrise werden." IG-Metall-Meldung ohne Datum externer Link
  • Finanzkrise trifft Frauen und Männer unterschiedlich. Mitmachkongress der Attac-Finanzfrauen in Berlin
    "Frauen und Männer sind von der Wirtschaftskrise und der Krisenpolitik der Bundesregierung unterschiedlich betroffen. Darauf hat die Attac-Projektgruppe Finanzfrauen anlässlich des Internationalen Frauentages am morgigen Montag hingewiesen. So habe der größte krisenbedingte Arbeitsplatzabbau bisher in Branchen stattgefunden, in denen hauptsächlich Männer beschäftigt sind. Entsprechend seien auch die Konjunkturpakete und die Kurzarbeit vor allem auf diese männerdominierten Brachen ausgerichtet. "Die angesichts der leeren öffentlichen Kassen jetzt zu erwartenden Sparmaßnahmen werden dagegen Frauen stärker treffen", warnte Deborah Ruggieri von den Attac-Finanzfrauen." Pressemitteilung von Attac Deutschland vom 7. März 2010 externer Link
  • Überall »Krise« - nur nicht bei den Frauen?! Fünf Thesen zur aktuellen Situation der Frauen
    Glaubt man dem Gender-Mainstream, ist Vollzug in Sachen Gleichberechtigung zu melden: So viel Gleichberechtigung wie heute war nie in der Geschichte. Gegen solche Komparative sind grundsätzliche Zweifel angebracht. Doch darüber hinaus zeigt gerade der Krisen-Alltag jenseits von Finanzmarktentwicklungen, dass die Krise keineswegs geschlechterneutral verarbeitet wird und werden soll, so Siggi Friess. Zwischen Ausschluss vom Arbeitsmarkt und prekärer Integration liegt ein weites Feld bekannter Diskriminierungsformen. Man darf gespannt sein, wie dieses nach der Neubesetzung des Arbeitsministeriums mit der CDU-Familien-, Frauen-, Jugend- und Senioren-Expertin von der Leyen beackert wird. Artikel von Sieglinde Friess, erschienen in express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit - Ausgabe 11/2009

»Krise?! War da was?« Überlegungen zu einem andauernden Problem

Anfang Februar hat die Deutsche Bank ihre Bilanz für das Jahr 2009 gezogen: Man hat ein Plus von fünf Milliarden Euro gemacht und folgerichtig die Krise für beendet erklärt. Die Chance für das Kapital, als die Joachim Hirsch im express Nr. 4/2009 die größte Wirtschaftskrise der Geschichte der BRD beschrieben hatte, hat die Deutsche Bank also genutzt. Aber weder die Perspektive noch die Bilanz einer Bank ist verallgemeinerbar und als Diagnose für die gesamte Gesellschaft tauglich. Darauf aufmerksam zu machen, die entsprechende Propaganda zu kritisieren und an der Möglichkeit anderer als kapitalistischer Vergesellschaftungsformen festzuhalten, ist und bleibt - erst Recht in der Krise - Aufgabe kritischer Publizistik, so das Resümee von Joachim Hirschs Referat, das er bei der letzten Mitgliederversammlung der AFP hielt und das wir hier dokumentieren, erschienen im express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 1/10

Wirtschafts- und Finanzkrise: Gefangen in der Endlosschleife eines Albtraums

"Die nun drohenden Folgen der Finanzkrise sprengen unsere Vorstellungskraft. Die Abwehr-Reaktionen auf Barack Obamas Vorhaben, die Banken an die Kette zu legen, entspringen einer Unheil bringenden Quelle: Wir sind gefangen in der Endlosschleife eines Albtraums, in der die Ursachen der Krise fortlaufend neu reproduziert werden." Artikel von Gerd Neumann in Die Welt vom 25. Januar 2010 externer Link

Ökonomenstreit um Wege aus der Krise

"Mit einer gleichmäßigeren Einkommensverteilung - insbesondere auch in Deutschland - ließe sich die latente Nachfrageschwäche überwinden, so die IMK-Forscher. Das bedeutet: Deutschland braucht eine neue Lohn- und Verteilungspolitik. "Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für die künftige Stabilität der globalen Wirtschaft." Die Ökonomen empfehlen daher, die Position der Gewerkschaften bei Lohnverhandlungen zu stärken. Dazu gehörten ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn und die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifabschlüssen. Leiharbeit dürfe nicht mehr reguläre Beschäftigung ersetzen." Böckler Impuls 01/2010 externer Link pdf-Datei

Betriebliche Beschäftigungssicherung in der Krise

"Die deutsche Wirtschaft wurde von der globalen Immobilien- und Finanzkrise hart getroffen. Aufgrund der starken Exportorientierung ist der Wirtschaftseinbruch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern besonders stark. Allerdings: Die Arbeitsmarktentwicklung verlief dagegen bislang wesentlich moderater, als aufgrund der Schwere der Wirtschaftskrise zunächst prognostiziert wurde. Der erwartete sprunghafte Anstieg der Arbeitslosigkeit blieb aus. Diese Entwicklung wirft die Frage auf, wie es den Betrieben gelingt, ohne massenhafte Entlassungen den Auftrags- und Umsatzeinbruch abzufedern. Das WSI befragte deshalb in einer repräsentativen Erhebung Betriebsräte zu den betrieblichen Aktivitäten in der Krise. Die Ergebnisse zeigen, dass die Betriebe einen bunten Strauß an Maßnahmen der internen Flexibilität nutzten, um Beschäftigung zu sichern. Dazu gehört nicht nur die staatlich geförderte Kurzarbeit, sondern insbesondere der Abbau von Guthaben auf bestehenden Arbeitszeitkonten." Eine Kurzauswertung der WSI-Betriebsrätebefragung 2009 als WSI-aktuell externer Link pdf-Datei

Finanzkrise zwischen Risikomanagement und Strafverfolgung

Rede von Wolfgang Hetzer externer Link pdf-Datei, European Anti-Fraud Office (OLAF) auf der Euro Finance Week in Frankfurt am 16.11.2009 dokumentiert bei den Nachdenkseiten. Siehe dazu auch das Video in der ZDF Mediathek externer Link Video

Das Ende der Krise - oder jetzt die neue Phase mit wachsender Arbeitslosigkeit?

Referat von Leo Mayer (isw) auf den Betriebsversammlungen der Telekom externer Link pdf-Datei, München, am 21. und 22. Sept. 2009

Finanz- und Wirtschaftskrise: Ursachen und "Lösungen"

Text des Vortrags von Rainer Roth pdf-Datei auf der Jahrestagung 2009 der Coordination gegen BAYER-Gefahren am 7.11.2009

Noch schlimmer als zuvor: Was Banken und Banker aus der Krise gelernt haben

"Heute ist Weltspartag. Früher kamen zu diesem Ereignis Vertreter von Geldinstituten in die Grundschulen und erklärten den Kindern in einer Art Religionsunterricht II, dass sie bei ihnen auf wundersam einfache Weise ihr Geld vermehren könnten. Dazu passend gab es Märchenbücher mit Bildern zum Einkleben und bunte Metallsparbüchsen mit beweglichem Henkel, die man hin- und herschwingen konnte..." Artikel von Peter Mühlbauer auf Telepolis vom 30.10.2009 externer Link

"Hier lesen Sie, was Sie NICHT wissen sollen, zum Beispiel zur Krise des Finanzmarkts"

Ein argumentativer Flyer externer Link pdf-Datei des NachDenkSeiten-Gesprächskreises Berlin Mitte-Kreuzberg

"Finanzkrise - Ursachen, Wirkungen, Rettungspakete und Regulierung

Foliensatz - Langfassung - von Lothar Kamp vom September 2009 bei der Hans-Böckler-Stiftung externer Link pdf-Datei

Die Arbeitslose Arbeitsgesellschaft

"Die Wirtschaftskrise als Krise der Arbeitsgesellschaft: Der Kapitalismus ist zu produktiv für sich selbst geworden. Konkurrenzvermitteltes streben nach Profitmaximierung führt dazu, dass immer weniger Lohnabhängige in immer kürzerer Zeit immer mehr Waren herstellen können. Konjunkturprogramme helfen da nicht dauerhaft." Artikel von Tomasz Konicz vom 07.09.2009 bei indymedia externer Link

Commerzbank-Studie: Finanzkrise kostet über 10 Billionen Dollar

"Eine Studie der Commerzbank versucht das schier Unfassbare mit einer Zahl greifbar zu machen: Die Kosten der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise taxiert das Institut auf 10,5 Billionen Dollar (7,3 Billionen Euro) bis Ende des Jahres. Das wären 1 500 Euro pro Erdenbürger. Auch für Deutschland errechneten die Volkswirte die Verluste durch die Finanzkrise." Artikel im Handelsblatt vom 29.08.2009 externer Link

Was wir nach der Wahl an Krisenlasten zu erwarten haben

Artikel von Fred Schmid beim isw externer Link pdf-Datei

Wahrheit unerwünscht

"Auch zwei Jahre nach ihrem Ausbruch werden die Ursachen der Finanzkrise ausgeblendet. Ökonomen, Banker und Politiker haben ein Interesse daran, die tieferen Gründe der Krise zu verschleiern." Kolumne von Lucas Zeise in der FTD vom 18.08.2009 externer Link

Warum der Kapitalismus nicht am Ende ist, aber die Krise erst recht nicht

Thesen zur nächsten Zukunft im Kapitalismus von Conrad Schuhler beim ISW externer Link pdf-Datei

Ein Schrebergarten kann nicht schaden. Das bereits verkündete Ende der Wirtschaftskrise könnte noch ein wenig auf sich warten lassen.

Artikel von Lutz Getzschmann in der Jungle World vom 20. August 2009 externer Link. Aus dem Text: ". Die Lasten der Krise werden zweifellos auf die Lohnabhängigen abgewälzt, eine Mehrwertsteuererhöhung und eine weitere Ausdehnung des Niedriglohnsektors stehen zu befürchten. Dort arbeitet jetzt schon jeder dritte Beschäftigte für weniger als sechs Euro brutto in der Stunde. 1,2 Millionen Menschen in Deutschland verdienen weniger als fünf Euro pro Stunde. Die Zeiten werden härter, und da bisher wenig darauf hindeutet, dass sich auch in Deutschland eine Kultur des Widerstandes gegen Entlassungen und Billiglöhne entwickelt, werden wir in den nächsten Jahren wohl einige neue und alte Überlebensstrategien kennen lernen, um den stummen Zwang der ökonomischen Verhältnisse erträglicher zu machen. Einen günstigen Schrebergarten anzumieten, um den häuslichen Speiseplan zu bereichern, wäre ein gar nicht so schlechter Tipp."

Die nächste Runde

Für einen kurzen ­Moment sah es so aus, als würde der Kasinokapitalismus aus seinen Fehlern lernen. Das war ein Trugschluss. Artikel von Jens Berger in Freitag vom 23.07.2009 externer Link

"Entstaatlichung, Privatisierung und Liberalisierung" - Eine kleine Zwischenbilanz anhand von neueren Studien

"Bringt die Krise eine Rückkehr des Staates? - Die Ideologie, dass der Markt das effizienteste Steuerungsmittel für alle gesellschaftlichen "Vorgänge" ist ,erleidet in dieser Weltwirtschaftskrise - jedenfalls bei nüchterner Betrachtung ohne allzu ideologische Verblendung - ihren "Crash" - siehe zuletzt www.boeckler.de sowie die ersten drei Seiten des IMK-Report Nr. 38." Kommentar von Volker Bahl vom 29. Juni 2009 auf den Nachdenkseiten externer Link

Die Weltwirtschaftskrise als Schuldenkrise

Konjunkturprogramme und Rettungsmaßnahmen für angeschlagene Finanzinstitute lassen die Staatsverschuldung weltweit explodieren. Artikel von Tomasz Konicz in telepolis vom 06.06.2009 externer Link

Weltwirtschaftskrise und kein Ende?

Artikel von Friederike Spieker und Günther Grunert in Politik unterrichten 1/2009 externer Link pdf-Datei

Zitat zum Thema

"Systemisch
Wenn eine Krise als systemisch bezeichnet wird, ist die einzig richtige Schlußfolgerung die systematische Beseitigung ihrer Ursachen, also des Systems
."
Aus: Deutscher Einheit(z)-Textdienst von Werner Lutz 6/2009

Die sozialen Folgen der Wirtschaftskrise: Massenarbeitslosigkeit, Steuererhöhungen, Kürzung der öffentlichen Leistungen

Vortrag von Conrad Schuhler (isw) externer Link pdf-Datei in einer aktualisierten Fassung vom 23.5.09

Inflationsanzeichen als Ende der Krise

Interview von Reinhard Jellen mit Lucas Zeise in telepolis vom 13.05.2009 externer Link über Zentralbanken, Konjunkturprogramme und die "Schuldenbremse". Aus dem Text: ". Denn die von den Unternehmerverbänden befürwortete Wirtschaftspolitik lautet nun einmal: Mit allen Mitteln die Kostenfaktoren Lohn und Steuern gering zu halten, um die ausländische Konkurrenz von der Platte zu putzen. Um das zu erreichen, sind Ausgabenprogramme des Staates nur schädlich. Sie fördern die Konjunktur, senken die Arbeitslosigkeit, machen Arbeitnehmer und Gewerkschaften frech. Folglich wird das Gespenst der Inflation recht gefährlich aufgebaut und Konjunkturprogramme werden zunächst als wirkungslose Strohfeuer verteufelt. Wenn das nichts hilft, brechen angeblich die Dämme der Inflation. Lachhaft."

Eine kleine politische Philosophie der Finanzkrise

- oder sollte man sagen auf dem Weg zu einer politischen Ökonomie der Finanzkrise (das aktuelle Bewältigungsschema). Artikel von Volker Bahl vom 14.5.09

Eric Hobsbawm: "Es wird Blut fließen, viel Blut"

"Billionen Euro und Dollar setzen die Politiker gegen die Wirtschaftskrise ein. Wissen sie, was sie da tun? Nein, sagt Eric Hobsbawm, einer der wichtigsten Historiker der Gegenwart. Schlimmer noch als die Große Depression, die er vor 80 Jahren in Berlin miterlebte, sei der Zusammenbruch heute. Er hat Angst, dass der Kapitalismus sich über eine fürchterliche Katastrophe rettet." Interview von Arno Luik in Stern online vom 13.05.2009 externer Link. Aus dem Text: ". Alles ist möglich. Inflation, Deflation, Hyperinflation. Wie reagieren die Menschen, wenn alle Sicherheiten verschwinden, sie aus ihrem Leben hinausgeworfen, ihre Lebensentwürfe brutal zerstört werden? Meine geschichtliche Erfahrung sagt mir, dass wir uns - ich kann das nicht ausschließen - auf eine Tragödie zubewegen. Es wird Blut fließen, mehr als das, viel Blut, das Leid der Menschen wird zunehmen, auch die Zahl der Flüchtlinge. Und noch etwas möchte ich nicht ausschließen: einen Krieg, der dann zum Weltkrieg werden würde - zwischen den USA und China."

"We must try!" Zerstört die Krise unsere Lebensgrundlagen? Der marxistische Philosoph Antonio Negri über verfehlte Kritik und neue Bedingungen der Ausbeutung.

Interview von Themas Atzert und Alexandra Weltz in der taz vom 09.05.2009 externer Link

"Von der Krise in den Absturz? Stabilisierung, Umbau, Demokratisierung"

Kurzfassung des Memorandum 2009 der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik externer Link pdf-Datei

Die Krise bewältigen - Weichen für Wachstum und Arbeit stellen. Positionen der Arbeitgeber

"Die BDA hat die Politik aufgefordert, die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft nicht aus dem Auge zu verlieren. Wichtig sei, dass die Weichen für Wachstum und Arbeit gestellt würden, heißt es in einem vom BDA-Präsidium verabschiedeten Positionspapier." BDA-Papier externer Link pdf-Datei. Siehe dazu:

  • Erschreckend
    ".Mit einem Positions-Papier buchstabieren sie unmissverständlich vor, wo ihre politischen Präferenzen liegen: Weg mit dem Mindestlohn! Runter mit dem Kündigungsschutz! Her mit der Gesundheitsprämie! Voran mit der Privatisierung von Unternehmen wie der Deutschen Bahn. Etliches davon wird sich demnächst eins zu eins in den Wahlprogrammen von Union und FDP wiederfinden. (.) Auf erschreckende Weise neu ist dagegen, dass die Wirtschafts- und Finanzkrise nur altbekannte Reflexe beim Spitzenverband der deutschen Arbeitgeber auslöst." Kommentar von Vera Gaserow in Frankfurter Rundschau vom 14.04.2009 externer Link

Ist TINA tot? Und Wo bleibt TATA ?

Collage von Wolf Wetzel"Nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Ostblockes Ende der 80er Jahre triumphierten die Vertreter und Ideologen des Kapitalismus und wähnten sich am Ende der Geschichte: Großspurig und drohend zugleich erklärten sie, zum Kapitalismus gäbe es keine Alternative: There is no alternative! Fortan ging nicht mehr das Gespenst des Kommunismus um die Welt, sondern TINA. War es Gier, die sie 2008 stolpern ließ? Wer und was hat TINA zu Fall gebracht? Wird sie wieder aufstehen? Wird sie jemand daran hindern?..." Artikel von und bei Wolf Wetzel externer Link. Siehe dazu auch:

Kapitalismus am Abgrund (1.2)

Aktualisierte und ergänzte Version des theoretischen Artikels von Tomasz Konicz externer Link über die Ursachen der Wirtschaftskrise, der zuerst in dem wertkritischen Magazin "Streifzüge" erschienen

Sechs Krisen - eine Weltwirtschaftskrise

Artikel von Winfried Wolf in Lunapark21, Heft 5 - Frühjahr 2009 externer Link pdf-Datei

Every Bank is a Bad Bank. Du bist in der Krise. Dein Problem heißt Marktwirtschaft.

"Alle reden von der Krise. Wir auch. Sich gegen die Zumutungen zu wehren ist richtig. Aber wer oder was ist eigentlich schuld? Taugen die gängigen Analysen und Rezepte? Und wie kann's weitergehen?" Flyer zu Krise und Krisenverarbeitung vom März 2009 externer Link pdf-Datei von und bei von "Emanzipation und Frieden"

WICHTIG!!! Erklärung der Dynamik der Finanzkrise

"Wer vor 18 Monaten 1.158,48 Euro in die Aktien der Commerzbank investiert hat, musste sich 18 Monate lang über fallende Kurse ärgern und hat heute noch 215,28 Euro übrig.
Wer vor 18 Monaten 1.158,48 Euro in Krombacher Bier investiert hat, konnte: 18 Monate lang jede Woche einen Kasten herrliches Pils genießen, war ständig heiter, hatte viel Spaß, hat den Regenwald gerettet und hat heute noch.... (Achtung, jetzt kommt's)... Leergut im Wert 223,20 Euro !
"
Aus einer mail an die Redaktion - wir danken!

Krisenfest oder Krisen-Fest? Zu einem schwierigen Verhältnis aus aktuellem Anlass

"Denn was heißt es vor diesem Hintergrund, wenn Marx schreibt, dass die »Welt längst den Traum von einer Sache besitzt, von dem sie nur das Bewusstsein besitzen muss, um sie wirklich zu besitzen« und dass eine »Reform des Bewusstseins nicht durch Dogmen, sondern durch Analysierung des mystischen, sich selbst unklaren Bewusstseins« erfolgen solle? Was bedeutet dies für die Linke, für die ArbeiterInnenbewegung und für das Verhältnis beider vor dem Hintergrund der aktuellen Krise? Braucht es >die Krise<, damit die Linke endlich Gehör findet und ihre - woher gewonnenen? - Einsichten »in die Bewegung tragen kann«, wie einige meinen? Oder dafür, dass die Verhältnisse ggf. auch ohne die Linke zu tanzen angefangen haben, wie die Anhänger der These von den »kapitalimmanenten Verwertungsproblemen« meinen? Oder ist die Krise eher umgekehrt von den ArbeiterInnen gemacht, wie es in der operaistischen Tradition heißt, und daher ein Dauerbrenner? Doch wenn Kapitalismus grundsätzlich nicht krisenfrei zu denken ist und deshalb immer Anlass zu Kritik und sozialen Auseinandersetzungen bietet, verschwimmt dann nicht das Kriterium zu den »großen Krisen«? Die Verhältnisse sind komplizierter als diese einfachen Gegenüberstellungen suggerieren, und deshalb wird auch der folgende Beitrag von Slave Cubela über »Krise und soziale Kämpfe« - eine erste Reaktion auf die Tagungsdiskussionen - nicht der letzte und nicht unwidersprochen bleiben. Versprochen." Artikel von Slave Cubela, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 02/09

Geld, Scheinschuldige und Kapitalismus

Kolumne von Winfried Wolf aus Lunapark 21, Heft 5 vom Frühjahr 2009 pdf-Datei - wir danken für die Freigabe!

Solidarische Gesellschaft auf der Basis der Kapitalverwertung - Alternative zu Finanz- und Wirtschaftskrise?

Text des Vortrags von Rainer Roth pdf-Datei bei der Workshop-Tagung des Bochumer Sozialforums "Kapitalismus in der Sackgasse" am 27. und 28. Februar 2009.

Die Krise des neoliberalen Kapitalismus: welche Alternativen?

Artikel von Joachim Hirsch in neuer Fassung beim Links-Netz vom Februar 2009 externer Link

Die Chancen der Krise

Artikel von Heinz Steinert vom Januar 2009 beim Links-Netz externer Link. Aus dem Text: ". Die Linke hingegen geht sofort in ihre traditionelle Rolle als Arzt am Krankenbett des Kapitalismus und ist gern bereit, Steuergelder in einem Ausmaß (und in einer Sichtbarkeit) zur "Rettung" des Kapitalismus auszugeben, die man noch vor wenigen Monaten nicht für möglich gehalten hätte. Selbst zu Ford, Chrysler und GM traut man sich eher auf der konservativen Rechten als auf der Linken auch nur zu denken, dass ein Rückgang der Autoproduktion ein Gewinn für die Menschheit wäre. (.) Das Mindeste an linkem Stammtisch könnte daher weniger in der Sorge um Finanzmarkt-Kontrollen und Manager-Gehälter bestehen, als vielmehr im Hinweis auf die Bereiche von Gesellschaft, die dringend der Bearbeitung und daher auch der Investition bedürfen (.) Statt mit Machtillusionen zu phantasieren, wie man dem Kapital welche Restriktionen staatlich aufzwingt, könnte der linke Stammtisch Ideen entwickeln, wie eine parlamentarische Linke erst einmal die Bedingungen für eine emanzipatorische Politik im Staat und in der Gesellschaft herstellen kann. Die erste Voraussetzung wäre, sich dem Zwang zur Schaffung von Lohnarbeitsplätzen über Wirtschaftsförderung zu entziehen."

"Die Krise tötet Menschen"

UN-Berater Jean Ziegler über den Hunger im Süden, Wirtschaftsverbrecher und die Schweizer Banken. Interview von Philipp Lichterbeck im Tagesspiegel vom 23.02.2009 externer Link. Aus dem Text: ". Der internationale Gerichtshof für Wirtschaftskriminalität wird kommen. Darüber wird bei den UN schon diskutiert. Wirtschaftsdelikte müssen wie Kriegsverbrechen verfolgt werden. Die Banker haben mehr Menschen auf dem Gewissen als mancher afrikanische Warlord." Siehe dazu:

Linke, Krise und Kämpfe - Debatte im ak

  • Linke Krise. Eine Geschichte von klasse K(r)ämpfen
    "Genosse Olaf Bernau kritisierte im letzten ak, dass die Krisenanalyse "ökonomistisch imprägniert" sei und die neoliberale Epoche "primär im Horizont einer bis heute andauernden Verwertungskrise des Kapitals rekonstruiert (werde) - ohne substanzielle Einbettung in gesamtgesellschaftliche Kräfteverhältnisse geschweige denn soziale Kämpfe". Damit drohe bei der Analyse ein schiefes Gesamtbild, da der Neoliberalismus nicht als ein "eingefädeltes" (sic!) und zugleich "politisch umkämpftes Projekt" thematisiert werde. Die Fokussierung auf subalterne Kämpfe macht jedoch blind für die Herausforderungen linker Politik." Artikel von Ingo Stützle pdf-Datei im Vorabdruck aus dem gerade erscheinenden ak - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis vom 20.2.2009. Der Beitrag kann auf der Homepage von Ingo Stützle externer Link kommentiert werden. Es ist eine Antwort auf:
  • Unter den Rädern des Ökonomismus. Neoliberalismus und Finanzkrise bleiben ohne soziale Kämpfe unverstanden
    "Bereits ein kurzer Streifzug durch den linken Blätterwald zeigt, dass die allermeisten Analysen zur Finanz- bzw. Weltwirtschaftskrise ökonomistisch imprägniert sind: Die in der neoliberalen Epoche erfolgte Aufblähung der Finanzmärkte wird primär im Horizont einer bis heute andauernden Verwertungskrise des Kapitals rekonstruiert - ohne substanzielle Einbettung in gesamtgesellschaftliche Kräfteverhältnisse geschweige denn soziale Kämpfe. Umgekehrt fallen Überlegungen zu etwaiger Widerständigkeit in Sachen Krise nicht selten überschäumend, ja voluntaristisch aus. Beides ist irreführend und muss auf den Prüfstand." Artikel von Olaf Bernau, alias Gregor Samsa (NoLager Bremen) im ak 535 vom 16.1.2009 - wir danken!

Leuchtende Verbrecher - Die Finanzkrise und das Recht der Gemeinschaft

Der Wert der Arbeit und das Unrechtsbewusstsein der Unternehmer gehen gegen Null. Grundrisse eines Referats von Werner Rügemer externer Link für die Konferenz "Arbeits-Unrecht in Deutschland", erschienen in BIG Business Crime 01/2009 und dokumentiert bei linksnet

Rainer Roth: Finanz- und Wirtschaftskrise – Krise des Kapitalismus

Der Vortrag von Prof. Rainer Roth pdf-Datei, Fachhochschule Frankfurt, wurde von ihm auf einem vom Rhein-Main-Bündnis gegen Sozialabbau und Billiglöhne und der Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken organisierten Treffen zur Finanzkrise am 31.01.2009 gehalten.

Krise stärkt neoliberale Positionen

".Es wird verstärkt vom "mehr Netto vom Brutto" geschwafelt, also davon, dass Steuern und Abgaben gesenkt werden müssen, während die Löhne auf gleichbleibenden Niveau eingependelt bleiben sollen. Diese Orgie zugunsten eines volleren Geldbeutels, welcher dann die Binnennachfrage ankurbeln soll, erscheint wie ein vernunftvolles Einfordern von ökonomisch sinnvollen Maßnahmen, die in Zeiten der Not ja sofort und ohne weitere Debatte umgesetzt werden sollen - und doch ist es nichts weiter als der alte Schlachtruf derer, die das immer schon predigten, die sich in dieser Weise immer schon als Liberale - ob neue oder alte gleichermaßen - begriffen, und im Steuer- und Abgabenstopp den sichersten Weg zum Sozialabbau und damit zur "aristokratischen Demokratie", erblickten. (.) Die Wirtschaftskrise hat kein Umdenken bewirkt, sondern fundamentiert, was seit Jahren vage durch die deutschen Politlüfte wehte, macht das ewige Fordern nach weniger und weniger und noch viel weniger Steuern, gleich wie unvernünftig es ist, gleich ob die Solidargemeinschaft daran zerbricht, zum politischen Kurs der Stunde." Kommentar von Roberto J. De Lapuente in ad sinistram externer Link - ein oppositioneller Blog - vom 11. Januar 2009

Globale Krise - Globale Proletarisierung - Gegenperspektiven

Zusammenfassung der ersten Ergebnisse von Karl Heinz Roth externer Link (Stand: 21.12.08)

"Nur wenn der Kapitalismus an Grenzen stößt, gibt es ernsthafte Aussichten auf eine das Kapitalverhältnis radikal umstürzende Revolution - das ist unser Grund, immer wieder auf die Krise zurückzukommen." - Debatte bei Wildcat

  • Globale Krise
    "Nur wenn der Kapitalismus an Grenzen stößt (siehe »Bauernartikel«) gibt es ernsthafte Aussichten auf eine das Kapitalverhältnis radikal umstürzende Revolution - deshalb schauen wir uns die aktuelle Krise an. Seit der »Ölkrise« Mitte der 70er Jahre lauert in jedem Konjunkturabschwung die Systemkrise. Aber in der letzten Krise war »das System« selbst in Argentinien, wo es zu Aufständen kam, nie ernsthaft in Gefahr, weil die strategischen Sektoren weiter funktionierten; die Leute gingen zwar abends auf die Demo, arbeiteten aber tagsüber weiter. Diese Klassenspaltung haben wir auch in der BRD in den letzten Jahren erlebt: Streiks nehmen zu, finden aber nicht in den strategischen Sektoren der Exportbranchen statt." Artikel aus Wildcat 82 vom August 2008 externer Link
  • 23 Thesen zur kapitalistischen Krise
    Fortsetzung des Artikels Globale Krise aus Wildcat 82 externer Link

Strukturkrise des Kapitalismus - und jetzt wohin?

"Noch vor zwei Monaten konnte der große Krisenmanager der Bundesregierung, Finanzminister Steinbrück, keinerlei Anzeichen einer allgemeinen Wirtschaftsrezession erkennen. Nun wird sie von allen, auch von den amtlichen Seiten festgestellt. Der Internationale Währungsfonds IWF) prognostiziert für 2009 für sämtliche kapitalistischen Zentren einen Rückgang der Wirtschaftsleistung. Diese Gleichzeitigkeit des Rückgangs ist ein Novum in der Wirtschaftsgeschichte des Kapitalismus nach dem 2. Weltkrieg. Dieses Mal kann nicht eine noch funktionierende Region die anderen wieder anschieben helfen. Vielmehr zieht im globalisierten Kapitalismus jeder mit seiner Krise den anderen weiter nach unten." Artikel von Conrad Schuhler bei isw externer Link pdf-Datei - institut für sozial-ökologische wirtschaftsforschung e.V.

Die Multis gegen den Rest der Welt: Die Finanzkrise und die Transformation des globalen Kapitalismus.

Zu diesem Thema hielt Leo Mayer, Mitarbeiter des isw, beim 15. Friedensratschlag in Kassel (6./7. Dezember 2008) ein Forumsreferat, in dem er die folgenden sechs Thesen abhandelte: 1. Es handelt sich nicht um eine kurze Rezession, sondern die Weltwirtschaft stürzt in eine länger anhaltende Depression. / 2. Die Krise führt zu einer weiteren Zentralisation des Kapitals. Die neoliberale Globalisierung wird weitergehen. / 3. Es verflechten sich zahlreiche Krisenprozesse. In der Folge wird der Nord-Südkonflikt verschärft. / 4. Der permanente Krieg wird, wenn auch modifiziert, weitergehen. 5. Die Schwellenländer werden stärker in Entscheidungsprozesse integriert; Russland und China werden unter Druck gesetzt, "globale Verantwortung" zu übernehmen. / 6. USA und EU - gemeinsam gegen den Rest der Welt. Text des Vortrags beim ISW externer Link pdf-Datei

Kurze Geschichte der Weltwirtschaftskrise von Tomasz Konicz

Die Finanzkrise 2007/2008

". Die folgenden Ausführungen beschränken sich auf die Untersuchung des Charakters des jetzigen Kapitalismusmodells und den Ursachen der aktuellen Krise. Nach einer Darstellung des aktuellen weltwirtschaftlichen Systems erfolgt eine kurze historische und systematische Darstellung des gegenwärtigen Wachstumsmodells. Dann wird die Entstehung der gegenwärtigen Finanzkrise analysiert, gefolgt von einem Ausblick auf die konjunkturellen Auswirkungen. Den Abschluss bildet eine Auseinandersetzung mit linken Versuchen, den Kapitalismus zu verbessern oder gar zu retten." Artikel von Jörg Herrmann auf den Seiten von ver.di in Mittelhessen externer Link

Die Rettung des Kapitalismus vor seiner Katastrophe

"Der demokratische Staat als Betreuer, Nutznießer und nun Retter seines Finanzkapitals sowie der globale Kampf der Nationen um die Verteilung des Schadens und die Neuverteilung ökonomischer Macht in der Weltwirtschaft." Text der Sendung von GegenStandpunkt! in Radio Unerhört Marburg vom 03. Dezember 2008 externer Link

"Linke Kritiker zur Finanzkrise"

Argumente Linker Kritiker aus Flugblättern und Veranstaltungen zur Finanzkrise werden dargestellt und auf ihre Stichhaltigkeit überprüft: 1. "Es hat schon in der Vergangenheit eine Umverteilung von unten nach oben stattgefunden, Hartz IV, Lohnkürzungen etc.)"; 2. "Gierige Banker haben dieses Geld an den Finanzmärkten verspekuliert."; 3. "Die Arbeiter sollen nun mit ihren Steuergeldern ein zweites Mal für die Rettung der Banken durch den Staat bezahlen und müssen die Auswirkungen auf die Realwirtschaft ausbaden."; 4. "Für die Finanzbranche hat der Staat viele Milliarden übrig, für die Sozialfälle nix." Der zweiteilige mp3-Mitschnitt der Sendung von GegenStandpunkt - Kein Kommentar

Brüllender Gummilöwe Staat. In der Finanzkrise nichts entgegen zu setzen

"Verstandberaubend! Eben noch lag in der kapitallogischen Privatisierung das Heil. Jetzt keucht "der Staat" überall. Vor allem von denen wird er herbeigerufen, die ihn nur noch als ihren Gewaltschutz für die wachsende private Ungleichheit akzeptierten. Er, "der Staat", schafft nun "Vertrauen". Heroisch hält er die Geldflucht in Bann, damit blanke Banken wieder banken. Damit die Bürger ihr Geld nicht vergraben, sondern anlegen." Artikel von Wolf-Dieter Narr, Peter Grottian, Roland Roth und Benedict Ugarte Chacón externer Link in NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung, Online-Flyer Nr. 171  vom 05.11.2008

Die Panik im Finanzkasino und ihre Folgen

Artikel von Heiner Flassbeck externer Link in Blätter für deutsche und internationale Politik - Ausgabe 11/2008

Die Pest der Gegenwart - Wirtschaftskrisen können menschliche Existenzen tilgen, nicht aber den Kapitalismus

Artikel von Holger Marcks aus der Direkte Aktion 190 bei der FAU externer Link. Aus dem Text: ".Es ist ein Gemeinplatz, dass der Kapitalismus die Widersprüche hervorbringt, die zu seiner Beseitigung führen (können). Die Frage ist nur, ob man dabei das Abstrakte oder das Konkrete im Blick hat. Weder wird sich der Kapitalismus ganz von selbst - quasi durch die unsichtbare Hand der Geschichte - zum Sozialismus transformieren, noch wird die Politik marxistische Ökonomen für ihr weises Wissen als Erretter feiern und entsprechend die Gesellschaft umgestalten. Es sind allein die aus den Widersprüchen entspringenden Klassenkämpfe, die die Veränderung herbeiführen können. Auf diesem Feld fällt die Entscheidung, dort wird gesät und geerntet. Ob stabiler oder instabiler Kapitalismus - es ist an uns, diese Kämpfe Tag um Tag zu führen, um so gut wie möglich aufgestellt zu sein. Denn nichts geschieht automatisch. Dort, wo es zum Krach kommt, können freigesetzte Potentiale sich auch gefährlich entwickeln. Eine Krise ohne eine vitale und bewusste Arbeiterbewegung ist eher eine Chance für die Reaktion als für den Fortschritt. Eine Bewegung, die das ignoriert, wird von den Ereignissen überrollt und muss mit ansehen, wie die Geschichte einen dunklen Weg nimmt."

Trink, trink, Brüderlein trink. Rhetorik und Rituale des Finanzkrisenmanagements

"Wie jedes andere Großereignis auch schafft sich die gegenwärtige Finanzkrise ihre eigenen Umgangsformen, zunächst vor allem in der Sprache." Artikel von Marcus Hammerschmitt in telepolis vom 02.11.2008 externer Link. Aus dem Text: "Was ist ein Rettungspaket? Eine unschuldige, ja moralisch unterstützenswerte Sache, die der Rettung von Notleidenden dient. Man könnte zu den aktuellen "Rettungspaketen" auch "Hochfinanz-Sozialhilfe" sagen, oder "Mutter aller Subventionen", aber das würde der Realität gefährlich nahekommen: dass es sich nämlich hier um einen gigantischen Akt der Solidarität der Schwächeren mit den Stärkeren handelt, genau wie bei den zurückliegenden Steuerverschiebungen von unten nach oben auch."

Ursachen und Folgen der Finanzkrise. Konzept und Fakten für Referate und Veröffentlichungen

Die Krise der Finanzmärkte ist ein zentrales Thema in Parteien, Gewerkschaften, Organisationen und Initiativen. Um die Beschäftigung mit dem Thema zu erleichtern, hat isw-Mitarbeiter Leo Mayer ein Konzept ausgearbeitet externer Link pdf-Datei, das ausführlich Fakten und Argumente zusammenträgt (Stand: 20.10.2008) beim isw

Finanzkrise: Welche Schuld trägt die Politik? Deregulierung als Ursache der Krise

Text der Plusminus-Sendung von Wolfgang Wirtz-Nentwig und Dietrich Krauß externer Link (SR, 14. Oktober 2008 im Ersten), dort auch Video des Beitrags

Robert Kurz zur Finanzkrise

  • Teil 1: Die Mutter aller Krisen
    Interview von Reinhard Jellen in telepolis vom 14.10.2008 externer Link. Aus dem Text: ". Die Suche nach subjektiv Schuldigen ist die bevorzugte Art und Weise kapitalistischer Vernunft, auf objektive Krisen zu reagieren, weil das Selbstzweck-System der "Verwertung des Werts" und die davon bestimmten Daseinsbedingungen die historische Grundlage dieser Vernunft bilden und für sie als "naturgegeben" erscheinen. Die Widersprüche werden auf die individuelle "Ethik" abgeschoben. Daran knüpfen sich ideologische Traditionen, etwa der Antiamerikanismus und der Antisemitismus. Die Krise wird dabei auf angebliche negative Eigenschaften von "Kulturen" oder Kollektivsubjekten zurückgeführt. Aber auch diejenigen, die von "strukturellen Ursachen" reden, sind davon oft nicht unberührt. Denn mit "Struktur" oder "System" ist in der Regel nicht der Kapitalismus als solcher gemeint, sondern nur ein bestimmtes "Modell", eine bestimmte Moderations- oder Regulationsweise des blind vorausgesetzten kapitalistischen Formzusammenhangs. Deshalb wird gegenwärtig etwa ein "angelsächsisches Modell" für die Krise verantwortlich gemacht. Aber es geht hier nicht um ein "Modell", das auf denselben Grundlagen durch ein anderes ersetzt werden könnte, sondern um die Verwertungslogik selbst, egal unter welcher Regulationsweise oder "Wirtschaftspolitik"."
  • Teil 2: Sozialisierung der Verluste, Lafontaine und Attac
    Interview von Reinhard Jellen in telepolis vom 15.10.2008 externer Link. Aus dem Text: ". Wenn das allgemeine Volksvorurteil angesichts der Finanzkrise bloß die Banker als windige Gewinnabgreifer denunziert, muss es selber als Mentalität von willigen Arbeitstieren denunziert werden, die sich nach "normalen", "seriösen" Gewinnabgreifern sehnen. (.) Erst recht taugt eine isolierte Kritik des Finanzkapitalismus nichts, weil sie das Verhältnis von Realökonomie und Finanzüberbau auf den Kopf stellt und die Spekulation für eine Krise verantwortlich macht, die ihren Ursprung eben in der Verwertungslogik selbst hat. Auch Attac wollte nie etwas anderes als einen "guten" Arbeitsplatz-Kapitalismus. (.) Erforderlich wäre eine autonome soziale Gegenbewegung jenseits des nationalen Rahmens, die sich die Lebensinteressen nicht von den Krisenverwaltern ausreden lässt, und die jede soziale, geschlechtliche, ethnische oder "rassische" Ausgrenzung radikal negiert. Die ist aber ebenso wenig in Sicht wie neue Verwertungspotentiale."

Was der Kollaps des Finanzsystems über den Reichtum der kapitalistischen Nationen lehrt

  • Teil 2: "Im 1. Teil dieser Analyse haben wir die Grundlage des Bankgeschäfts erläutert. Die Bank stellt Kapitalisten Geld zur Verfügung, mit dem diese mehr Geschäft machen können, als es ihnen möglich wäre, wenn sie nur über ihr eigenes Kapital verfügen könnten. Die Bank bereichert sich über die Angewiesenheit aller Unternehmen auf fremdes Geld zur Ausweitung ihres Geschäfts und zur Beschleunigung des Umschlags ihres Kapitals, indem sie ihren Schuldnern Zinsen abverlangt. Darüber hinaus behandelt sie die Forderungen, die sie ihren Schuldnern gegenüber hat, gleich wieder als Geschäftsmittel: Sie werden ihrerseits wieder verkauft, beliehen und zur Grundlage weiterer Finanz-"Produkte", mit denen sich die Bank immer neue Geschäftsfelder und Bereicherungsquellen erschließt." Die Analyse des GegenStandpunkt-Verlags in Radio Lora München vom 13. Oktober 2008 externer Link
  • Teil 1: Skript der Sendung von GegenStandpunkt externer Link - Kein Kommentar - im Freien Radio für Stuttgart vom 8. Oktober 2008

Business as usual. Wie uns die Finanzkrise erklärt wird

"Seit über einem Jahr herrscht Krise an den Finanzmärkten. Das fordert die professionellen BeobachterInnen des Geschehens heraus. Sie sehen etwas im Gange, das eigentlich nicht sein kann, nicht sein darf. Also machen sie sich daran, die Krise zu erklären - sich selber und dem staunenden Publikum. Es soll lernen, dass die gigantische Wertvernichtung mit Marktwirtschaft eigentlich nichts zu tun hat, dass die Politik es schon richten wird und dass es auf die Milliarden, mit denen die Banken derzeit gerettet werden, keinen Anspruch hat. So werden die Horrorgeschichten von den Finanzmärkten ergänzt um den Hinweis, dass wir alle von ihnen abhängen und das auch so bleiben soll. Denn ein weltmarktfähiger kapitalistischer Standort braucht Kredit und daher florierende Finanzmärkte. Von daher gilt: Wer über den Irrsinn des Kapitalismus nicht reden will, sollte über den Irrsinn kapitalistischer Finanzmärkte schweigen." Artikel von Anna Blume und Nick Sinakusch im ak - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis - vom 17.10.2008 externer Link

Wie die Finanzkrise das Kapital stärkt und die Arbeiterbewegung schwächt

"So sieht es im Moment zumindest aus. "Die «Notlage» der Spekulation wirkt für die Gesellschaft bedrohlicher als die Armut Not leidender Menschen", fasste treffend am 09. Oktober Wolfgang Hafner in der WOZ den Umgang auch vieler sich "links" verstehenden Kommentatoren mit der Finanzkrise zusammen. Tatsächlich sieht es im Moment so aus, als ob das Kapital gestärkt aus der Krise hervorgeht, während besonders die Menschen, welche nur ihre Arbeitskraft verkaufen können, die Überwindung der Finanzkrise mit verschärfter Ausbeutung und Repression bezahlen müssen. Während die herrschende Politik alles daran setzt, die Menschen für einen Verzicht zugunsten des Kapitals zu werben, betreibt die IG-Metall statt Interessenvertretung dezente Anpassung an die Wünsche des Kapitals. Dies ist jedoch kein Zufall. Viel zu wenig hat sich die Gewerkschaftsbewegung bisher konsequent an den Bedürfnissen des ärmsten Teils der Bevölkerung orientiert und sich statt dessen eher als unersetzbarer Teil eines Systems verstanden, welches nun bestrebt ist, bis an die Grenzen der freiwilligen Selbstaufgabe zu gehen." Kommentar von Armin Kammrad vom 12.10.2008. Aus dem Text: ".Deshalb wäre es umgekehrt eher angebracht, angesichts der Krisen des Finanzmarktes die ursprüngliche Forderung zu erhöhen (z.B. zu verdoppeln). Zugegeben - solch ein Schritt ist leider hier im Land bei vielen abhängig Beschäftigten nicht gerade populär. Dies ändert jedoch nichts an der wirtschaftlichen Funktion möglichst hoher Löhne. Berthold Huber mag der herrschenden Wirtschaftslehre noch so viel an Widerwillen entgegenbringen und den Eindruck haben: "Diese Zunft ist versaut ohne Ende. Sie hat keine kritische Substanz. Das sind die Schlechtredner der Nation, die sich immer auf der sicheren Seite fühlen". Der erste Schritt zur Besserung sollte sein, dieser Zunft ganz konsequent jegliche Gefolgschaft theoretisch wie vor allem praktisch zu verweigern."

Weltwirtschaftskrise 2.0 oder der Zusammenbruch des neoliberalen Finanzkapitalismus

Artikel von Joachim Hirsch vom Oktober 2008 externer Link. Aus dem Text: ".Um die Krise zu bewältigen, steht jetzt die "Re-Regulierung" der Wirtschaft auf der politischen Tagesordnung. Sie wird darin bestehen, dass der staatsmonopolistische Kapitalismus, die enge Verbindung von Staat und Kapital zwecks Sicherung des Profits weiter ausgebaut wird und festere institutionelle Strukturen bekommt. (.) Schon jetzt wird die Krise dazu benutzt, den Leuten einzureden, dass sie den Gürtel künftig noch enger zu schnallen haben. Darauf sollte man nicht hereinfallen, sondern darüber nachdenken, dass das bestehende Wirtschafts- und Gesellschaftssystem abgeschafft statt wieder einmal nur notdürftig repariert werden sollte. Die Alternative zum Neoliberalismus ist nicht, wie es jetzt allenthalben herbeigeredet wird, ein "moralischer" und "verantwortlicher" Kapitalismus. Das ist ein Widerspruch in sich."

Ende des Neoliberalismus? Und die Linke?

Artikel von Rainer Rilling in Arbeit & Kapital vom 11.10.2008 externer Link

Dabeisein war alles. Der globale Finanzkrach zerstört die "private Daseinsvorsorge"

"Allenthalben wird gerätselt über die Folgen des finanzkapitalistischen Flächenbrands, der selbst von Berufsoptimisten als "historisch" eingestuft wird. Dabei sind sie absehbar. Man kann nicht von einer "historischen" Krise sprechen und gleichzeitig so tun, als würde sich das Drama hauptsächlich im undurchsichtig verhangenen Finanzhimmel abspielen, ohne einschneidende Rückwirkungen auf die ganze Gesellschaft." Artikel von Robert Kurz in Freitag vom 9.10.08 externer Link

Die große Illusion - Mega-Blase Weltwirtschaft

"Die "Regulierung der Finanzmärkte" wird zum neuen Mainstream. Der CDU-Politiker Heiner Geißler erklärt, dass "die Marktideologie gescheitert" sei. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac fühlt sich bestätigt. Hat man es doch seit Jahr und Tag gesagt: die "entfesselten" Finanzmärkte sind instabil. Nun fühlt Attac seine große Stunde gekommen, so scheint's. Und man bläst zum Halali: "Die Krise ist die direkte Folge der Gier und der Skrupellosigkeit der Banker und Fondsmanager - und vor allem der Tatenlosigkeit der Politik", tönt Attac Deutschland auf der Titelseite seiner Webpage. Attac liegt falsch. Die vermeintliche "Gier" ist dem Kapitalismus eingebaut." Artikel von exner2 vom 6. Oktober 2008 externer Link in Sinet - das Social Innovation Network

Zur Umverteilung von unten nach oben, genannt: "Finanzkrise"

"Ob nun mit staatlichen Bürgschaften und Schuldenübernahme oder ohne, die Zeche zahlen in jedem Fall die Vermögenslosen. So ist es zumindest geplant. Denn eine Stabilisierung der Finanzmärkte bedeutet nichts weiter, als die Umverteilung von unten nach oben zu beschleunigen. Dies ist allein aus wirtschaftlicher Logik heraus zwangsläufig. Entweder begleichen diejenigen die Schulden, welche sie verursacht oder gar von Schulden im großen Umfang profitiert haben, oder man sucht nach noch offenen Geldquellen. Dabei wird man denen die viel haben, möglichst nichts nehmen. Allerdings kann man denen, die kaum noch etwas haben, immer noch ein Bisschen nehmen, eben weil sie zu wenig haben, um anderen etwas nehmen zu können." Kommentar von Armin Kammrad vom 05.10.2008

Betriebsstörung oder Systemversagen?

"Die Finanzkrise hat Europa erreicht. Nun geht es nicht nur um Schadensbegrenzung, sondern auch um die Frage nach Ursachen und Konsequenzen. Kaum jemand hätte ernsthaft vermutet, dass die Pleitewelle auf den amerikanischen Finanzmärkten ohne Folgen für die Entwicklung in Europa bleiben würde. Doch seit Anfang der Woche verdichten sich die Anzeichen für eine Krise ungeahnten Ausmaßes." Artikel von Thorsten Stegemann in telepolis vom 01.10.2008 externer Link

Ob "Finanzkrise" oder "Bayernwahl", es muss für uns weiter gehen!

"Die Finanzierungsprobleme der Privateigentümer der bestehenden Gesellschaftsordnung sollten uns nicht davon abhalten, für uns, die aus der kapitalistischen Regulierungs- und Verwertungskrise Ausgeschlossenen und Abgeschriebenen, dass Überlebensnotwendige weiterhin zu fordern und durchzusetzen, auch mit Hilfe und Unterstützung der Gewerkschaften!..." Anmerkungen zur "Finanzkrise" des Kapitals - und "Hartz IV" von Reinhard Schramm externer Link vom 29.9.08 bei scharf links

Finanzcrash setzt sich fort - Drei erste Einsichten

"Ja, natürlich ist der Plan des US-Finanzministers Paulson, allen US-Banken den größten Teil ihrer gigantischen faulen Kredite abzunehmen und diese in eine Art Super-Bad-Bank des US-Staates zu packen, unglaublich - ebenso kühn wie zynisch. Wann, wenn nicht jetzt, sollten sich die taumelnden Börsen erholen? Doch die Anzeichen trügen, dass damit die Finanzmarktkrise gestoppt und ihr Übergehen in eine Weltwirtschaftskrise verhindert werden könnte. Vielmehr wird, so meine Prognose, die weltweite Krise nun zunächst an anderen Punkten aufbrechen - in den Schwellenländern, in der Realwirtschaft, in der EU. Schließlich wird die Finanzkrise an ihren Ursprungsort zurückkehren - in die USA. Zum Beispiel, indem der US-Dollar als Weltwährung in Frage gestellt wird.
Ende der nächsten Woche wissen wir, ob ich Recht habe - oder wie falsch ich liege. Doch unabhängig davon: Hier und jetzt drei erste Einsichten, die bereits aus einer Zwischenbilanz der neuen weltweiten Krise der Finanzmärkte (die erst zwei Wochen währt) zu ziehen sind
." Kommentar von Winfried Wolf vom 22.9.08 im blog (Lunalog) von Lunapark21 externer Link

Finanzwirtschaft und Grafik von FroschRealwirtschaft anno 2008

Artikel von Wal Buchenberg vom 21.09.2008 externer Link

 

Weltmarktbeben. Über die tieferliegenden Ursachen der aktuellen Finanzmarktkrise

Artikel von Norbert Trenkle vom Mai 2008 pdf-Datei. Dieser Artikel zur Analyse der gegenwärtigen ökonomischen Krisenentwicklung und den ideologischen Reaktionen darauf nimmt u.a. Bezug auf die Debatte um die ver.di-Broschüre zum Finanzkapital - siehe dazu im LabourNet ""Finanzkapitalismus - Geldgier in Reinkultur!" - Insektenbefall bei ver.di" unter Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland

Bail Out People! Not Banks

Specials

Gewerkschaften in der Weltwirtschaftskrise updated

"Sparzwang" für "alternativlose" Rettungspakete?

Bankwesen und Banksterben

Finanzmarktkrise 2008 international, und USA: 700 Milliarden US Dollar für die Wall Street sowie Finanzmarktkrise 2008 international: Berichte und Proteste mit Der Londoner G 20-Gipfel

"Green New Deal" (GND)?

Bad Bank oder Bankenverschrottung

Rettungspakete

We are your crisis!

Wir zahlen nicht für eure Krise!

Das Kapital soll seine Krise selbst bezahlen! - Initiativen für eine zentrale Demonstration 2009

Proteste gegen die Finanz-Wirtschafts-Krise

Mobilisierungsdebatte: Wie kämpfen gegen die Krisenfolgen?

Zitat zum Thema:
"Eine Krise kann jeder Idiot haben. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag."
Anton Pawlowitsch Tschechow

Thomas Plaßmann karikiert die Krise - Galerie in der Frankfurter Rundschau externer Link

EU und die Finanzkrise

Internationales > Griechenland > Griechische Schuldenkrise

(Bürgerliche) Systemdebatte zur Rettung des Systems?

Wachstumsbeschleunig- ungsgesetz

Gesetz zur Umsetzung eines Maßnahmenpakets zur Stabilisierung des Finanzmarktes -
Finanzmarktstabili- sierungsgesetz (FMStG) beim Bundesfinanz- ministerium externer Link pdf-Datei

ak-Sonderseite zur Finanzmarktkrise externer Link

Handelsblatt-Liveticker zur Finanzkrise externer Link

das WoZ-Dossier: «Finanzkapitalismus» externer Link

Video-Empfehlung zum Thema: Thomas Reis - Kapital und Banken externer Link

"Casino Crash" externer Link - Critical radical thinking on the financial crisis. Blog beim Transnational Institute (TNI)

Für einen sehr guten, kommentierten Presseüberblick zum Thema siehe auch die Hinweise des Tages der Nachdenkseiten vom 6. Oktober 2008 externer Link

Für alle Schadenfrohen: "Banker am Boden". Die Bilder der Finanzkrise externer Linkbei der Süddeutschen Zeitung

Für die Proteste der sozialen Bewegungen und Gewerkschaften an der Wall Street siehe Internationales > USA > economics


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