System change - not Climate change„Allzu lange hat auch die Ökonomie die ökologischen Probleme unserer Zeit und damit die planetaren Grenzen weitgehend ignoriert. Nun aber ändert sich dies rasant: Schlüsselbegriffe wie „Markt“, „Wettbewerb“, „Wachstum“ oder „Schulden“ werden in den Wirtschaftswissenschaften neu gedacht und bewertet – insbesondere in Bezug auf unsere Freiheit. (…) Freiheit wurde einerseits – wie im Alltag – weitgehend als Abwesenheit von Zwang begriffen. Andererseits aber war sie zugleich eng an das private Eigentumsrecht gekoppelt. Mit seinem Eigentum sollte man tun dürfen, was man wollte. Von vielen Ökonomen wurde deswegen jeglicher „Eingriff“ in das Privateigentum mit der Begrenzung von Freiheit gleichgesetzt. Das aber ignoriert einen wichtigen Teil der Wirklichkeit. Denn wenn man Privateigentum – also das Recht an einer Sache – mit Freiheit gleichsetzt, unterschlägt man den Freiheitsentzug derer, die das Recht an dieser Sache nicht haben. (…) All das hat aber auch dramatische Folgen für die Umwelt – und befördert daher auch die Klimakrise. (…) Vor diesem Hintergrund – vor allem aber auch mit Blick auf das Karlsruher Urteil – zeigt sich eines allzu deutlich: Wir brauchen dringend ein anderes Verständnis von Freiheit. (…) Offen ist nun noch, wie die CO2-Emissionen gesenkt werden sollen. Es gibt, grob gesagt, zwei Wege dahin: sauberer produzieren oder weniger produzieren. Der CO2-Preis soll den ersten Weg ermöglichen. Durch die Besteuerung sollen Unternehmen und Verbraucher*innen dazu gebracht werden, CO2-intensive Produktionsweisen und Konsumstile aufzugeben, aber im Großen und Ganzen soll unsere auf Wachstum ausgerichtete Wirtschaftsweise unangetastet bleiben…“ Artikel von Till van Treeck aus der ‚Blätter‘-Ausgabe vom August 2021 weiterlesen »

System change - not Climate change

Klimakrise oder: Die Grenzen der Freiheit
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System change - not Climate changeDeutschland will bis 2045 klimaneutral werden. Aber geht das in unserem Wirtschaftssystem überhaupt? Ein Streitgespräch. Patrick Graichen ist Direktor des Thinktanks Agora Energiewende, der umfassende Studien vorgelegt hat, wie Wege zu einem „klimaneutralen Deutschland“ aussehen könnten. Sie lesen sich wie Blaupausen für eine schwarz-grüne Regierung, die den Klimaschutz ernst nimmt. Er trifft an einem langen Abend auf Ulrike Herrmann, Finanzexpertin der taz und Bestsellerautorin von Büchern wie „Der Sieg des Kapitals“. Sie stellt infrage, ob die Versöhnung von Ökonomie und Ökologie so gelingen kann. Es wird ein intensives Gespräch. Für die Dauer einer Fußballpartie mit Nachspielzeit spielen die beiden sich die Bälle zu. Die taz fungiert als Schiedsrichter, aber der Austausch bleibt fair…“ Interview von Bernhard Pötter vom 30.7.2021 in der taz online und darin Ulrike Herrmann: „Das Problem daran ist, dass sie behaupten, auch eine klimaneutrale Wirtschaft könnte stetig wachsen – ohne dass dies irgendwo genau modelliert wäre. Diese Lücke ist kein Zufall, glaube ich. Grünes Wachstum ist nicht möglich. (…) Aus meiner Sicht ist Energie alles. Ohne billige Energie hätte es den Kapitalismus nicht gegeben. Und Wachstum ohne billige Energie ist nicht möglich. (…) In einer Demokratie, wo jeder eine Stimme hat, ist es schlicht nicht denkbar, dass nur die Reichen Zugriff auf die begehrten Güter haben…“ weiterlesen »

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Debatte über Klimaschutz im Kapitalismus: „Grünes Wachstum ist nicht möglich“
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Harald Welzer: „In manchen Berufen wird nur noch Unsinniges gemacht“
Leben statt funktionierenIn Island wurde erfolgreich die 4-Tage-Woche getestet. Der Soziologe Harald Welzer argumentiert im Interview, warum das auch ein Modell für Deutschland wäre, wir uns vom Fetisch der Erwerbsarbeit befreien sollten und die grassierende Bewertungskultur zur Entmenschlichung führt. (…) Auch wenn es heute meist andere Akzentuierungen gibt, ist eine derartige Verkürzung keinesfalls ausgeschlossen. Dennoch ist recht deutlich, dass es in Deutschland einen Fetisch von Erwerbs- und Lohnarbeit gibt. (…) Deutschland ist eines der frühindustrialisierten Länder, in dem sich die entsprechende Produktionsart mitsamt dem zugehörigen Zeitregime sowie einer dazu passenden, normativen Hochbewertung von Arbeit über mehrere Generationen in die Psyche eingeschrieben hat. Zudem hat auch die Arbeiterbewegung ihren Teil dazu beigetragen, da diese erst lernen musste, mit dem industriell diktierten Zeitrhythmus umzugehen. Allerdings hat sie im Zuge dieses Lernprozesses und damit parallel zur Forderung des 8-Stunden-Tages auch begonnen, Arbeit als etwas ganz besonders Großartiges anzusehen. (…) Eine Möglichkeit bestünde darin, dass man eine andere Sichtweise auf Erwerbsarbeit entwickelt, etwa indem man eingesteht, dass es natürlich auch schlechte Arbeit gibt, die es am besten abzuschaffen gilt. (…) Wer noch immer unangenehme Arbeiten verrichtet, müsste viel besser bezahlt werden, als dies bis dato der Fall ist. Denken Sie nur an die Pandemie und eines der großen ungelösten Rätsel der Menschheit, wieso die sogenannten systemrelevanten Jobs mit die schlechtesten Arbeitsbedingungen haben und zudem noch miserabel bezahlt werden…“ Interview von Dominik Erhard vom 22. Juli 2021 im Philosophie Magazin weiterlesen »

Leben statt funktionieren

Harald Welzer: „In manchen Berufen wird nur noch Unsinniges gemacht“
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„Ermüdender Aufstieg“: Kapitalistischer Wettbewerb und die Herausbildung der Arbeiterklasse. Oder: Warum die ArbeiterInnen nicht revoltieren
Howard Botwinick: Persistent Inequalities: Wage Disparity Under Capitalist CompetitionWie die „wirklich existierende“ Arbeiterklasse zu einer kohärenten gesellschaftlichen Kraft wird, eine Kraft, die kulturell, materiell und strategisch unabhängig ist, um den Kampf um eine gesellschaftliche Veränderung zu führen, ist die Frage, die Sozialisten am stärksten umtreibt.“ Mit diesen Worten leitet Sam Gindin seinen langen Rezensions- und Analyseartikel zu Howard Botwinicks 2017 bei Haymarket wiederveröffentlichtem Buch „Persistent Inequalities: Wage Disparity Under Capitalist Competition“ (Fortdauernde Ungleichheiten: Lohndisparität im kapitalistischen Wettbewerb) ein. Botwinicks zentrale These fokussiert darauf, dass die innerhalb der Arbeiterklasse fortbestehenden Ungleichheiten „einen der zentralen Stolpersteine für die Entwicklung einer einheitlichen Arbeiterbewegung darstellen“. Gindin betont die Bedeutung von Botwinicks Werk und fordert im Sinne von Marx die genaue Beschäftigung mit der „politischen Ökonomie von Arbeitsmärkten“…“  Aus der Zusammenfassung des Artikels von Sam Gindin vom Juni 2021 im US-Amerikanischen Jacobin-Magazine durch Lars Stubbe – wir danken! Siehe den gesamten Text im Beitrag weiterlesen »

Howard Botwinick: Persistent Inequalities: Wage Disparity Under Capitalist Competition

„Ermüdender Aufstieg“: Kapitalistischer Wettbewerb und die Herausbildung der Arbeiterklasse. Oder: Warum die ArbeiterInnen nicht revoltieren
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Kapitalismuskritik„Rechte behaupten gerne, der Kapitalismus sei das System, das der menschlichen Natur am nächsten sei. Haltbar ist diese These nicht. (…) Es gibt einen signifikanten Unterschied zwischen Kapitalismus und bloßem Markttreiben. Die 2016 verstorbene marxistische Politikwissenschaftlerin Ellen Meiksins Wood beschreibt die kapitalistische Gesellschaft als eine Gesellschaft, in der nicht die »Ökonomie in die gesellschaftlichen Beziehungen eingebettet ist«, sondern die gesellschaftlichen Verhältnisse »in die Ökonomie«. Die Komplexität der kapitalistischen Produktionsweise lässt sich also nicht allein anhand einer Reihe möglicher menschlicher Motive und Wünsche erklären. Der Kapitalismus zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass die menschliche Neigung zum Tausch und Handel in diesem System die Vorherrschaft hat, sondern dass die Menschen angehalten sind, sämtliche Bereiche des Lebens als Transaktion zu begreifen. Dies ist nicht das Resultat freier Entscheidung, sondern ein Zwang. (…) Die Kernthese von Brenner und Wood zeigt, dass die Struktur einer Gesellschaft nicht von abstrakten Erwägungen zur menschlichen Natur bestimmt wird, sondern von politischen Konflikten. (…) In einem Gespräch mit der Sunday Times im Jahr 1981 sagte Margaret Thatcher über ihre Reformen: »Die Wirtschaft ist die Methode; das Ziel ist es, Herz und Seele zu verändern.« Diese Perspektive sollte sich die heutige Linke zunutze machen. Wir sollten daher die menschliche Natur als umkämpftes Feld begreifen, auf dem der Klassenkampf geführt werden muss.“ Artikel von John-Baptiste Oduor in der Übersetzung von Franziska Heinisch bei Jacobin.de am 6. Juli 2021 weiterlesen »

Kapitalismuskritik

Der Kapitalismus ist nicht natürlich
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Der Neoliberalismus untergräbt unser Selbstwertgefühl
Effizienz macht hässlichStändiger Leistungsdruck führt dazu, dass immer mehr junge Menschen unter Angststörungen leiden. Die Psychologie hat für dieses Phänomen einen klaren Auslöser identifiziert: den Neoliberalismus. Eine in der Psychological Bulletin veröffentlichte Studie von Thomas Curran und Andrew Hill kam zu dem Ergebnis, dass der Perfektionismus auf dem Vormarsch ist. Die beiden britischen Psychologen stellten fest, dass die heutige »Generation junger Menschen das Gefühl hat, dass andere mehr von ihnen verlangen, dass sie mehr von anderen verlangen, und dass sie mehr von sich selbst verlangen«. Bei der Suche nach der Ursachen für dieses wachsende Streben nach Exzellenz nehmen Curran und Hill kein Blatt vor den Mund: Der Neoliberalismus ist die treibende Kraft hinter dieser Entwicklung. Die neoliberale Ideologie fördert Konkurrenzkampf, ist hinderlich für Kooperation, steht für Ehrgeiz und verknüpft Selbstwert mit beruflichen Erfolgen…“ Artikel von Meagan Day in der Übersetzung von Sascha Gander am 09.07.2021 bei Jacobin.de weiterlesen »

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Der Neoliberalismus untergräbt unser Selbstwertgefühl
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Sabine Nuss über die Umverteilung des Privateigentums – und wofür sie einen Shitstorm erntet
Commons not Capitalism„Die Politikwissenschaftlerin Dr. Sabine Nuss hat in dieser Woche eine Diskussion darüber angestoßen, wie Privateigentum anders verteilt werden könnte. „Privateigentum abschaffen heißt übrigens nicht, jemandem was wegnehmen, sondern allen was geben.“ – mit diesem eigentlich eher harmlosen Tweet hat die Politikwissenschaftlerin Dr. Sabine Nuss in dieser Woche eine Diskussion um die Verteilung von Privateigentum angestoßen…“ Im Interview bei radioeins vom 2. Juli 2021 erläutert Sabine Nuss ihre Ansicht zum Privateigentum u.a. so… weiterlesen »

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Sabine Nuss über die Umverteilung des Privateigentums – und wofür sie einen Shitstorm erntet
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Lauter kleine Diktaturen: Die Wirtschaft ist der undemokratischste Bereich unseres Lebens. Wie können wir das ändern?
Chef„Wir leben in einer Demokratie – oder zumindest haben wir uns daran gewöhnt, das zu denken. (…) In der Wirtschaft legitimiert sich Macht nicht mittels allgemeiner Wahlen, sondern über privates Eigentum. Die meisten Unternehmen gleichen eher Diktaturen als Demokratien: Schließlich wird das Anrecht der Vorgesetzten, ihre Belegschaften zu kommandieren, in der Regel nicht von den Angestellten selbst erteilt. Wo es Betriebsräte gibt, haben diese das Recht, vom Chef angehört und informiert zu werden sowie in einzelnen betrieblichen Angelegenheiten mitzubestimmen – was die unternehmerischen Entscheidungen angeht, haben sie aber nichts zu melden. Einen Staat, dessen Parlament nur derart eingeschränkte Befugnisse besäße, würden wir ohne zu zögern als Scheindemokratie bezeichnen. (…) »Demokratisierung der Wirtschaft« kann zweierlei bedeuten: Im Rahmen des einzelnen Unternehmens bilden die Beschäftigten das »Volk«. In dieser Hinsicht müsste eine Demokratisierung die Arbeiterinnen und Arbeiter in die Lage versetzen, selbst darüber zu bestimmen, was sie mit ihrer Arbeitskraft und den durch sie erzeugten Profiten anfangen wollen. Auf Ebene der Gesellschaft müsste die Wirtschaftsdemokratie hingegen die Gesamtheit der Bürgerinnen und Bürger darüber entscheiden lassen, welchen Prioritäten die Wirtschaft ihres Landes folgen soll. (…) Geben die Belegschaften in den Unternehmen einmal den Ton an, ändern sich auch die Prioritäten und Ansprüche, welche »die Wirtschaft« an »die Politik« durchgibt. Wirklich im Sinne der Menschen wird selbst ein demokratischer Staat erst dann handeln können, wenn auch die Wirtschaft demokratisiert ist.“ Artikel von Thomas Zimmermann vom 13. Juni 2021 bei Jacobin.de weiterlesen »

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Lauter kleine Diktaturen: Die Wirtschaft ist der undemokratischste Bereich unseres Lebens. Wie können wir das ändern?
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[Buch] Shutdown. Klima, Corona und der notwendige Ausstieg aus dem Kapitalismus
[Buch] Shutdown. Klima, Corona und der notwendige Ausstieg aus dem Kapitalismus„»Es ist kein Luxus, gerade jetzt die emanzipative Aufhebung der kapitalistischen Reichtumsproduktion anzustreben, sondern der einzige Ausweg aus der Spirale ökologischer Zerstörung, sozialer Exklusion und autoritärer Formierung der Gesellschaft.« Klima- und Coronakrise machen deutlich, dass die kapitalistische Produktions- und Lebensweise zunehmend unhaltbar wird. Der systemische Selbstzweck der endlosen Anhäufung von Kapital (›Wachstumszwang‹) ist mit der Endlichkeit der Welt und der natürlichen Ressourcen grundsätzlich unvereinbar. Auch die Corona-Pandemie verdankt sich der fortschreitenden Zurückdrängung von Naturräumen im Dienste der Kapitalvermehrung. Zudem nimmt die soziale Exklusion immer schlimmere Ausmaße an – obwohl längst die Potenziale vorhanden sind, um allen Menschen auf der Welt ein gutes Leben zu ermöglichen. Daher ist eine grundlegende Neuorientierung angesagt. Eine andere Gesellschaft ist machbar, doch das erfordert einen Bruch mit der kapitalistischen Logik.““ Umschlagtext zum im November 2020 erschienenen Buch beim Unrast-Verlag, herausgegeben von Ernst Lohoff und Norbert Trenkle. Siehe weitere Informationen zum Buch und als Leseproble im LabourNet Germany das Kapitel „Gestohlene Lebenszeit. Warum Kapitalismus zu Verzicht nötigt und wir viel weniger arbeiten könnten“ von Lothar Galow-Bergemann und Ernst Lohoff – wir danken! Neu aus dem Buch: Die wahren Kosten des kapitalistischen Reichtums: Zum Mythos, der Kapitalismus sei aufgrund seiner unglaublichen Effizienz und Produktivität allen anderen Gesellschaftsformen überlegen weiterlesen »

[Buch] Shutdown. Klima, Corona und der notwendige Ausstieg aus dem Kapitalismus

[Buch] Shutdown. Klima, Corona und der notwendige Ausstieg aus dem Kapitalismus / Die wahren Kosten des kapitalistischen Reichtums: Zum Mythos, der Kapitalismus sei aufgrund seiner unglaublichen Effizienz und Produktivität allen anderen Gesellschaftsformen überlegen
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[Buch] Störung im Betriebsablauf. Systemirrelevante Betrachtungen zur Pandemie
[Buch] Störung im Betriebsablauf. Systemirrelevante Betrachtungen zur PandemieMein Ausgangspunkt bleibt, dass dem »Plan« des deutschen Staates ein notwendiges kapitalistisches Kalkül zugrunde liegt, nämlich das Ausbalancieren von akzeptierten Opfern und die Vermeidung einer »zu hohen«, das nötige Reservoir der Ware Arbeitskraft beeinträchtigenden Zahl von Infektionen – bei Erhalt der Loyalität gegenüber dem Staat sowie seinem regierenden und konstruktiv-oppositionellen Personal selbstverständlich. Mit diesen Worten fasst Thomas Ebermann in seinem neuen Buch Störung im Betriebsablauf. Systemirrelevante Betrachtungen zur Pandemie das Kalkül politischen Handelns in der Corona-Krise zusammen. Er wendet sich gegen einen Staat, der die Bewirtschaftung des Menschenmaterials organisiert und für die Aufrechterhaltung des kapitalistischen Betriebs Opferbereitschaft fordert; gegen die rechten und linken Verharmloser einer todbringenden Krankheit, gegen die Rücksichtslosigkeit und Brutalität der durch die Herrschaft geformten Subjekte; gegen die fortwährende Produktion falscher Bedürfnisse und gegen das große Heilsversprechen dieser Tage, dass wir, wenn wir uns alle nur richtig anstrengen, bald wieder zur »Normalität« zurückkehren können.“ So der Umschlagtext zum Buch von Thomas Ebermann im konkret-Verlag – siehe weitere Informationen und als Leseprobe im LabourNet Germany das Kapitel „Erziehung zur Verhärtung“ – wir danken Autor wie Verlag! weiterlesen »

[Buch] Störung im Betriebsablauf. Systemirrelevante Betrachtungen zur Pandemie

[Buch] Störung im Betriebsablauf. Systemirrelevante Betrachtungen zur Pandemie
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smileys„… „Positiv zu sein ist nicht so sehr eine Geisteshaltung oder ein Geisteszustand, sondern ein ideologisches Element“, sagt Barbara Ehrenreich in Smile Or Die: How Positive Thinking Fooled America and the World. Und was sie meint, ist nicht mehr und nicht weniger, als dass die Glücksindustrie uns eintrichtert, dass alle unsere Zustände, das, was uns widerfährt, die Frucht unseres eigenen Handelns ist. Damit wird die Vorstellung legitimiert, dass es in der kapitalistischen Gesellschaft nichts gibt, was mit unserer Armut oder dem Reichtum einiger weniger zu tun hat, mit unseren Schwierigkeiten, mit Krankheit umzugehen, oder mit der Tatsache, dass wir, ohne ein Wort zu sagen, aus unseren Jobs gefeuert oder aus unseren Wohnungen vertrieben werden. Es geht nur um unsere individuellen Unzulänglichkeiten, darum, dem Leben nicht mit einer positiven Einstellung begegnen zu wollen oder nicht jede Krise als Chance zu nutzen. (…) Vielleicht, weil angesichts von so viel Ungerechtigkeit, Willkür, Diskriminierung und Schande, die sich aus der Ausbeutung von Millionen von Menschen ergeben, das Einzige, was dem Glück ähnelt, darin besteht, jeden Tag zu leben und die freiwillige Entscheidung zu genießen, sich gegen diesen trostlosen Zustand zu verschwören. Und diese Verschwörung ist, anders als das obligatorische merkantilistische und individualistische Glück, das uns der Kapitalismus auferlegt, ein kollektives Projekt.“ Beitrag Andrea D’Atri in der Übersetzung von Stefan Schneider vom 6. Mai 2021 bei ‚KlasseGegenKlasse‘ weiterlesen »

smileys

Der (kapitalistische) Zwang zum Glücklichsein
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Effizienz macht hässlich„… Mit der ersten eigenen Uhr begann, was der Ernst des Lebens genannt wurde. Ab jetzt schob sich die lineare Zeit der Erwachsenen über die zyklische Zeit der Kindheit. Mit der Einschulung legte man den ersten Schritt in die gesellschaftliche Fremde zurück. Diese begegnete den Kindern in Gestalt eherner Zeitvorgaben und Regeln. Wer zu spät kam, wurde bestraft. (…) Es war der Rhythmus der Produktion, der seit der industriellen Revolution den Rhythmus der Sozialisation einstellte. In der Schulglocke kündigte sich die Fabriksirene an. Kinder sollten durch den Schulbesuch vordringlich lernen, dass man ein Leben lang morgens irgendwohin hinzugehen hatte, wohin man nicht wollte. (…) Die Verinnerlichung der Zeitdisziplin kann als größtes verhaltensmodifikatorisches Experiment der Geschichte betrachtet werden. (…) Die Rigidität, die das Alltagsleben bis zum Anbruch des konsumistischen Zeitalters kennzeichnete, war nicht nur das Resultat einer moralisch-religiösen Indoktrination: »Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen«, sondern zugleich eine prägnante und ungreifbare Determiniertheit, ein Bündel von verkörperlichten Gewohnheiten, von denen man sich nicht so leicht befreien kann. (…) Man kann der hinterherhinkenden subjektiven Zeit durch Praktiken der Selbstoptimierung, die Einnahme von Beschleunigungsdrogen und psychoaktiven Substanzen auf die Sprünge helfen. Gegenwärtig bemühen sich Massen von Menschen, ihr Leben dem Rhythmus des entfesselten Kapitalismus und einer verwilderten Selbsterhaltung zu unterwerfen…“ Wie immer ein sehr lesenswerter Artikel von Götz Eisenberg in der jungen Welt vom 21.04.2021 weiterlesen »

Effizienz macht hässlich

Der Rhythmus der Produktion. Ichzeit und Weltzeit: Indem er uns »in Flow« hält, verformt der Kapitalismus unser Zeitempfinden
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[Buch] Cyber Valley – Unfall des Wissens. Künstliche Intelligenz und ihre Produktionsbedingungen – Am Beispiel Tübingen

Dossier

[Buch] Cyber Valley - Unfall des Wissens. Künstliche Intelligenz und ihre Produktionsbedingungen - Am Beispiel TübingenKünstliche Intelligenz (KI) ist das Thema der Gegenwart und als solches formt es die Zukunft. Der Staat propagiert sie, die Industrie forciert sie und die Bevölkerung nutzt sie. Erstere reden von einer Revolution, letztere erwarten keine großen Veränderungen. Schauen wir uns an, wo sie erforscht wird, wer von Anfang an dabei ist und wer nicht. Schauen wir auf das beschauliche Universitätstädtchen Tübingen. Hier soll Amazon ansiedeln, hier soll ein Top-Standort für KI-Forschung weltweit entstehen. Man baut hier Forschungslabore statt Wohnungen; man hofft auf den Boom; man lügt wie gedruckt. Vielleicht war es zu viel Zukunft für einen kleinen Ort. Man wollte als Standort „viral gehen“, glänzen durch Popularität. Man baute einen Erlebnispark für Risikokapital. Man baute einen Forschungcampus. Und es regt sich Protest. Die Wissenschaft fusioniert hier mit der Wirtschaft: Gemeinsam testen sie Datenbanken und Infrastrukturen mit irgendwelchen Daten und verkaufen uns das als Vergangenheit der Menschheit, Zukunft der Technik oder Aufbau der DNA. Sie meinen, alles bewiesen zu haben, weil sie es berechnet haben. Woher sie das nehmen, liegt im Dunkel der Datenbanken – die wir ohne ihre Hilfe nicht mehr entschlüsseln können.“ Klappentext zum Buch von Christoph Marischka vom Dezember 2019 (Papyrossa-Verlag, ISBN: 978 3894387228, 164 S., 14,90 €). Siehe weitere Informationen zum Buch und als Leseprobe im LabourNet Germany das Unterkapitel „Überwachungs- oder Plattformkapitalismus?“ – wir danken Autor und Verlag! Siehe darüber hinaus weitere Informationen zum Cyber Valley in Tübingen und Protesten – neu dazu: Kundgebung am 22. März 2020 in Tübingen mit ca 30 Personen – u.a. solidarisch mit dem Streik in Italien weiterlesen »

Dossier zum Buch „Cyber Valley – Unfall des Wissens. Künstliche Intelligenz und ihre Produktionsbedingungen – Am Beispiel Tübingen“

[Buch] Cyber Valley - Unfall des Wissens. Künstliche Intelligenz und ihre Produktionsbedingungen - Am Beispiel Tübingen

Kundgebung am 22. März 2020 in Tübingen mit ca 30 Personen – u.a. solidarisch mit dem Streik in Italien
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Kapitalismuskritik„… Seit der Finanzmarktkrise 2008 und mitten in der Coronakrise wurde und wird die Frage diskutiert, ob die neoliberale Entwicklungsphase des Kapitalismus ihrem Ende zugeht und ob die Krisenperiode 2008–2020 zu strukturellen Veränderungen im globalen Kapitalismus führen wird. Im Folgenden wird versucht, die Triebkräfte zu skizzieren, die Epochenbrüche im Kapitalismus bewirken können. (…) Die Klimakrise stellt eine globale Bedrohung dar, die – und das ist inzwischen allen wichtigen Kapitalfraktionen und herrschenden politischen Kräften mehr oder weniger klar – einschneidende Veränderungen des Akkumulationsmodells erfordert (…) Die Begrenzung des Raubbaus sowohl an der menschlichen Arbeitskraft als auch an der Natur setzt sich im Kapitalismus aber nie über wissenschaftliche Erkenntnisse oder Einsicht in die Notwendigkeit durch, solange die entsprechenden Maßnahmen den Verwertungsinteressen der dominierenden Einzelkapitale widersprechen. Das zeigt die Geschichte des Klimaschutzes sehr deutlich (…) Erstens, der Kapitalismus stirbt nicht als Folge mechanisch-ökonomischer Widersprüche. Ebensowenig wächst er quasi automatisch aus ökonomischen oder technologischen Gründen in eine neue, humanere und zivilere Gesellschaftsform hinüber. Er kann nur politisch überwunden werden. Zweitens: Solange die politischen Bedingungen seiner Überwindung nicht gegeben sind, führt jede Krise des Kapitalismus zum Zusammenbruch einer bestimmten historischen Entwicklungsphase. Drittens werden die jeweiligen Entwicklungsphasen durch »große Krisen« beendet, die entweder die politischen Bedingungen einer grundlegenden Umwälzung oder die ökonomischen und politischen Voraussetzungen einer neuen, veränderten Entwicklungsphase schaffen…“ Referat von Jörg Goldberg am 1. März 2021 beim marxistisches Kolloquium, veröffentlicht in der jungen Welt vom 12. März 2021  weiterlesen »

Kapitalismuskritik

Der Formwandler: Von alleine geht er nicht, man wird ihn treten müssen. Der Kapitalismus als historische und veränderliche Produktionsweise
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PROKLA 202: Green New Deal!? Wie rot ist das neue Grün?
PROKLA 202: Green New Deal!? Wie rot ist das neue Grün?„»Und wir können unseren Kindern diese Welt als einen besseren Ort übergeben« – diesen Satz hat nicht der Papst, Karl Marx oder eine aufstrebende Führungsfigur der Grünen formuliert, sondern die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Mit dem »Green Deal« soll die EU bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Jetzt sei »unsere Chance, unsere Volkswirtschaften anders zu gestalten und sie widerstandsfähiger zu machen«, so von der Leyen. Damit greift die Kommissionspräsidentin ein Thema auf, das dank sozialer Bewegungen wie »Fridays for Future« vor der Corona-Krise stark in die öffentliche Aufmerksamkeit gerückt wurde: den Klimawandel. Oder ist auch dieses Mal alles wieder nur Rhetorik? Das PROKLA-Heft nähert sich dem »Green New Deal« und der unübersichtlichen Gemengelage über drei thematische Stränge: die Ideengeschichte, die aktuellen progressiven Debatten sowie die gegenwärtig herrschende Politik. Wie ist das transformatorische Potenzial des »European Green Deal« einzuschätzen? Verbleibt er auf der Ebene einer technologiefixierten ökologischen Modernisierung, oder gibt es Elemente, die in Richtung einer grundlegenden sozial-ökologischen Transformation weisen?“ Umschlagtext zu PROKLA 202 vom März 2021: Green New Deal!? Wie rot ist das neue Grün? Siehe neben Infos zu Heft und Bezug als Leseprobe im LabourNet Inhaltsverzeichnis, Editorial und den Beitrag von Christian Zeller „Green New Deal als Quadratur des Kreises“ – wir danken dem Bertz + Fischer Verlag weiterlesen »

PROKLA 202: Green New Deal!? Wie rot ist das neue Grün?

PROKLA 202: Green New Deal!? Wie rot ist das neue Grün?
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