Gekaufte Vernunft – Ein Lehrstück über Demokratie und Meinungsfreiheit bei BMW (Mai 1985)
Gekaufte Vernunft - Ein Lehrstück über Demokratie und Meinungsfreiheit bei BMW (Mai 1985)Mai 1985: Zu BMW Berlin-Spandau geben das Komitee für Grundrechte und Demokratie und das Solidaritätskomitee für die entlassenen BMW-Gewerkschafter die Broschüre „Gekaufte Vernunft – Ein Lehrstück über Demokratie und Meinungsfreiheit bei BMW“ in einer Auflage von 3000 Stück zum Preis von 7 DM heraus mit den Beiträgen: „Der Betrieb der Grundrechte oder wie ein Unternehmen seine Beschäftigten bändigt – Am Beispiel BMW Berlin-West“ von Wolf-Dieter Narr; „Wie ein Weltkonzern gegen unbequeme Gewerkschafter vorgeht und wie diese sich dagegen zu wehren Wissen – Chronologie einer Auseinandersetzung“ von Frank Steger; „Zur Geschichte eines deutschen Automobilkonzerns, seiner Marktstellung und betrieblichen Politik heute – Am Beispiel BMW“ von Hans-Hermann Hertle; „Die Gewerkschafts- und Betriebsratsarbeit im Berliner BMW-Motorradwerk“ vom Solidaritätskomitee für die entlassenen BMW-Gewerkschafter; „Der Fall BMW und die Politik der IG Metall“ von Bodo Zeuner; „Solidaritätsadressen und Protestschreiben – Eine Auswahl“…“ Dokumentation der Broschüre zu einem der wichtigsten betrieblichen Konflikte der mittleren 1980er Jahre in Westberlin, der Kettenkündigung der Betriebsräte als Materialien zur Analyse von Opposition von Jürgen Schröder vom 15.4.2021 in der Datenbank MAO – siehe auch das Buch: Macht und Recht im Betrieb . Der “Fall BMW-Berlin” weiterlesen »

Gekaufte Vernunft - Ein Lehrstück über Demokratie und Meinungsfreiheit bei BMW (Mai 1985)

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Der Ford-Streik in Köln 1973: „Ein großartiger internationalistischer Streikkampf und wie er niedergeschlagen wurde“
Broschüre vom April 2021 von und bei Gewerkschafter*innen und Antifa: Der Ford-Streik in Köln 1973 Vor rund 50 Jahren gab es in West/Deutschland eine Welle von wichtigen Streiks. Das waren die sogenannten „wilden“ Streiks in den Jahren 1969 bis 1973. Es waren selbstständige Streiks ohne und gegen die Gewerkschaftsführung. Das waren Streiks, welche die von den Herrschenden aufgestellten „Regeln“ auf breiter Front durchbrachen und ein großes Wutgeheul seitens der reaktionären Medien und Politiker hervorriefen, während die DGB- und IG-Metall-Führung alles taten, um diese Kampfbewegung abzuwürgen. Die Welle spontaner „wilder“ Streiks kulminierte in dem großen und militanten Ford-Streik 1973. Dieser wurde entscheidend von Arbeiter*innen getragen, die vor allem aus der Türkei, aber auch aus anderen Herkunftsländern stammten und als „Gastarbeiter“ bezeichnet wurden. Gegen diesen Streik richtete sich die geballte deutschnationalistische und rassistische Hetze der „Bild“, des Kölner „Express“ und anderer reaktionärer Medien. Dieser Streik wurde schließlich durch massive Polizeigewalt niedergeschlagen. Dies wurde von IG Metall-Bürokraten und -Betriebsräten direkt und indirekt unterstützt. Ja, der Kampf der streikenden Arbeiter*innen, vor allem der Arbeiter*innen aus der Türkei und aus Italien, aber auch aller anderen Arbeiter*innen bei Ford, endete mit einer Niederlage. Und trotzdem war es ein gigantischer Kampf, ein vorbildlicher Kampf, ein Kampf, der sich so oft wiederholen wird, bis die Bild-Zeitung nicht mehr triumphieren kann…“ Broschüre vom April 2021 von und bei Gewerkschafter*innen und Antifa – gemeinsam gegen Dummheit und Reaktion weiterlesen »

Broschüre vom April 2021 von und bei Gewerkschafter*innen und Antifa: Der Ford-Streik in Köln 1973

Der Ford-Streik in Köln 1973: „Ein großartiger internationalistischer Streikkampf und wie er niedergeschlagen wurde“
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Ideengeschichte von „Führung“ und „Effizienz“: Die Geburt des Managements aus dem NS-Geist
Effizienz macht hässlich„… „Leistungsbereitschaft“, „Flexibilität“, „Effizienz“ – das sind Begriffe, die uns auch heute leicht über die Lippen gehen. Der französische Historiker Johann Chapoutot rät nun dazu, über diese Begriffe im Management nochmal neu nachzudenken – aufgrund ihrer Geschichte im NS-Staat. Der Sorbonne-Professor hat sein Buch über die Kontinuität der Begriffe und der Eliten „Gehorsam macht frei. Eine kurze Geschichte des Managements – von Hitler bis heute“ genannt. (…) Darin hebt der französische Historiker eine Person besonders hervor, auf die er bei einer früheren Forschung auf das Thema gestoßen sei: „Da habe ich viele Juristen gelesen und unter denen einen gewissen Prof. Dr. Reinhard Höhn, der Mitglied der SS war und auch des SD und sehr jung zum Professor in Berlin befördert worden ist, mit der Aufgabe, ein Institut zu leiten, das Institut für Staatsforschung in Berlin-Dahlem. Er sollte mit anderen darüber nachdenken, wie man den Staat beziehungsweise die Verwaltung reformieren sollte, um sie an die neue Zeit anzupassen – das heißt, an eine Zeit, wo man viel leisten sollte und wo man auch ganz Europa erobern sollte. (…) Nach dem Krieg, in den 1950er-Jahren wird Reinhard Höhn Kopf der „Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft“ in Bad Harzburg. Erst in den 1970er-Jahren wird seine SS-Biographie ruchbar, es kommt zu einem großen Skandal, und Höhn muss von seinem Posten zurücktreten. (…) Diese Akademie haben aber Hunderttausende von deutschen Managern durchlaufen. Höhn hatte ein Management-System, das Harzburger Modell, vorgestellt, das in den 1960er-Jahren die Unternehmensführung in Deutschland bestimmen sollte. (…) Chapoutot weist auf ein grundsätzliches Problem in den Arbeitsbeziehungen hin, das im Widerspruch zum Gedankenmodell der Demokratie stehe: „Es gibt ein Problem im Arbeitsverhältnis an sich – und das ist die Unterordnung…“ Johann Chapoutot im Gespräch mit Joachim Scholl beim Deutschlandfunk Kultur am 7. April 2021 (Audiolänge: 11:25 Min.) weiterlesen »

Effizienz macht hässlich

Ideengeschichte von „Führung“ und „Effizienz“: Die Geburt des Managements aus dem NS-Geist
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Matthias Burchardt: Wider die neoliberale Zurichtung des Menschen„Ab Mitte der 1960er-Jahre avancierte Weiterbildung auf internationaler Ebene zum dreifachen Schlüssel gesellschaftlicher Zielvorstellungen: Sie versprach ökonomische Prosperität, soziale Gerechtigkeit und individuelle Selbstverwirklichung. Durch diesen umfassenden Anspruch lösten sich die Grenzen zwischen beruflicher und politischer Bildung auch in der Bundesrepublik auf. Weiterbildung wurde hier zum Kampfplatz divergierender politischer Ordnungsmodelle, deren Legitimität unter dem Eindruck der Proteste um 1968 zwischen den Vertretern von Arbeit und Kapital besonders vehement ausgefochten wurde. Der Beitrag analysiert, wie Unternehmen und ihre Interessenverbände bewusst in die politische Bildung einstiegen, um sie im Sinne der eigenen Gesellschaftsideale zu einem wirksamen Instrument der Personalentwicklung zu machen. Im Zentrum stand dabei die Einübung politischer Kommunikation als eine Form der Selbstermächtigung gegen linke Herausforderer. Am Beispiel von Marxismus- und Dialektik-Seminaren für Führungskräfte aus Unternehmen wird gezeigt, wie diese politische Schulung auf eine Stärkung der Gruppenidentität und eine Transformation individueller Selbstverhältnisse zielte. Komplementär dazu versuchten die Arbeitgeber, die Weiterbildung für Betriebsräte zu entpolitisieren und sie dem Einfluss der Gewerkschaften zu entziehen…“ Aus der Zusammenfassung (Abstract) der Studie von Franziska Rehlinghaus aus Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Heft 3/2020 (Online-Ausgabe) weiterlesen »

Matthias Burchardt: Wider die neoliberale Zurichtung des Menschen

Gegen Linke reden: Die Politisierung beruflicher Bildungsarbeit in der Bundesrepublik der 1970er-Jahre
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[Buch] Einspruch im Namen der Arbeit
Buch von Rolf Geffken: Einspruch im Namen der ArbeitGeschichten aus dem Anwaltsleben eines 1968ers“ von Rolf Geffken. Genauer gesagt enthält es 30 Geschichten aus über 40 Jahren Anwaltsleben. Es ist das Anwaltsleben eines Angehörigen der 1968er Generation, für den die Maßstäbe des damaligen Aufbruchs auch in seiner späteren beruflichen Praxis gültig blieben: Solidarität mit den Arbeitenden und aufrechter Gang bei der Wahrnehmung ihrer Rechte. Es sind Geschichten – nicht frei von Enttäuschungen und Niederlagen – aber auch von bleibenden Spuren. Deshalb ist das Buch zugleich ein Geschichtsbuch zu den letzten 50 Jahren dieser Republik mit zum Teil längst vergessenen aber wichtigen Episoden des demokratischen Widerstands gegen Willkür und Machtmissbrauch im Arbeitsleben. Dr. Rolf Geffken arbeitet als Anwalt für Arbeitsrecht und Autor seit 1977 in Hamburg und im Landkreis Cuxhaven. Das Vorwort zum Buch schrieb Dr. Gysi.“ Thüringer Kommunalverlag zum Buch von Rolf Geffken – siehe weitere Infos zum Buch und als Leseprobe im LabourNet Germany Auszüge aus dem Kapitel „Der Betriebsrat als Biertisch-Runde: Betriebsrat HDW gegen BILD“ weiterlesen »

Buch von Rolf Geffken: Einspruch im Namen der Arbeit

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100 Jahre nach Kronstadt: Und wie Jahre viele noch?
Matrosendemonstration Kronstadt März 1921„… Im Frühjahr 1921 sah es so aus, als sei der Bürgerkrieg gewonnen und der Krieg mit Polen praktisch beendet. In diesem Zusammenhang hielt die Kronstädter Garnison Anfang März Neuwahlen zum örtlichen Sowjet ab und erhob eine ganze Reihe von Forderungen – darunter vor allem das Recht auf freie Meinungsäußerung, das Recht der Oppositionsparteien, sich zu organisieren, und das Recht auf freie Wahlen –, und diejenigen Bolschewiki, die die Festung nicht verließen, wurden verhaftet. Am 5. März stellte Trotzki in seiner Eigenschaft als Kriegsminister ein Ultimatum: «Ergebt euch oder wir marschieren ein». Aber im Laufe des 7. bis 10. März scheiterte der erste Angriff der Regierung auf Kronstadt. Dann gab es eine Pause, die mit dem 10. Parteitag (8.-16. März) zusammenfiel, der die Neue Ökonomische Politik verabschiedete. Die NEP war natürlich keine Antwort auf Kronstadt, denn die Pläne dafür waren schon vor dem Kongress gemacht worden, aber da sie weitreichende Zugeständnisse beinhaltete, vor allem an die Bauernschaft, untergrub sie eine mögliche breitere Unterstützung für Kronstadt. Da die Partei an der wirtschaftlichen Front einen Rückzug vom Kriegskommunismus zu einer gemischten Wirtschaft vollzog, sah die Führung die Notwendigkeit, die Kontrolle an der politischen Front zu verschärfen. Daher beschloss derselbe Parteitag das formale Verbot von organisierten Fraktionen innerhalb der Partei – etwas, das noch heute von der Linken aufgegriffen wird. Dann, am 16. und 18. März, unmittelbar nach dem Kongress, startete die Rote Armee einen erfolgreichen Angriff über das Eis, und Kronstadt fiel bald...“ so beginnt der Beitrag „Russische Revolution: 1921 als Wendepunkt?“ von Mike MacNair am 16. März 2021 bei den Maulwürfen über die heutige Bedeutung von Kronstadt… Siehe dazu auch zwei weitere historische Beiträge. weiterlesen »

Matrosendemonstration Kronstadt März 1921

100 Jahre nach Kronstadt: Und wie Jahre viele noch?
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Das Beispiel Frankfurt am Main: Migrantische Organisationen und Gewerkschaften in den 70er und 80er Jahren
1. Mai 1977 in Berlin. Foto von Thomas Kacza„In welchem Verhältnis standen Migrant*innen und ihre Organisierungen zu den westdeutschen Gewerkschaften in den 1970er und 1980er Jahren als immer deutlicher wurde, dass viele sogenannte „Gastarbeiter“ langfristig in Deutschland bleiben würden? Diese Frage wird anhand von Fallstudien zu Organisationen von und Einrichtungen für Migrant*innen in der Einwanderungsregion Frankfurt am Main nachgegangen. Sie ergänzen die Ergebnisse des Projekts „Interessenvertretung – Kooperation – Konflikt. Zum Verhältnis von Migrant*innenorganisationen und Gewerkschaften in Westdeutschland (1970/80er Jahre)“. Hinweis der Hans-Böckler-Stiftung auf das Working Paper Forschungsförderung Nr. 208 vom März 2021 von Clemens Reichhold unter Mitarbeit von Bernd Schneider und Anne Lisa Carstensen, wo u.a. zu dem teilweise heftig umstrittenen Verhältnis von Klassen- zu Identitätspolitik festgestellt wird: „… Ohne die schwierige Frage nach der Übertragbarkeit der damaligen Bedingungen für ein Gelingen, bzw. Misslingen gemeinsamer Interessenvertretung von Migrant*innenorganisationen und Gewerkschaften abschließend zu klären, lässt sich doch feststellen: Die in gegenwärtigen Debatten immer wieder bemühten vermeintlich unversöhnlichen Widersprüche zwischen einer „Klassenpolitik“, die sich um verallgemeinerbare Arbeitsrechte dreht und einer „Identitätspolitik“, die sich den speziellen Rechten bestimmter Gruppen wie Frauen oder Migrant*innen widmet, lassen sich nicht bestätigen. Auch wenn partiell Reibungen oder Konflikte auftraten, so wurden die Organisierungen in der Rhein-Main-Region doch geprägt durch das Handeln von Migrant*innenorganisationen und Gewerkschaften…“ weiterlesen »

1. Mai 1977 in Berlin. Foto von Thomas Kacza

Das Beispiel Frankfurt am Main: Migrantische Organisationen und Gewerkschaften in den 70er und 80er Jahren
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Richard Kaselowsky (Oetker) und Hermann Göring 1937; Foto: Walter Chales de Beaulieu; Logo Gemeinfrei; Montage LCM„… Kaselowskys Stiefsohn Rudolf-August Oetker, der 1944 die Konzernleitung übernommen hatte, verhinderte zeitlebens jede Aufklärung. Deswegen stand Oetker lange nur für reaktionär-heimelige Nachkriegs-Pudding-Werbung, Kuchenrezepte oder die Ristorante-Fertigpizza und nicht für die gegenseitige Unterstützung von NS und deutschem Kapital. (…) So war Oetker ab 1933 mehrfach Nutznießer von sogenannten Arisierungen, am Beginn des Einstiegs ins Brauereibusiness etwa – bis heute ein Oetker-Geschäftsbereich – stand der Erwerb der Brauerei Groterjan, deren jüdische Besitzer brutal enteignet worden waren. (…) Eine besondere „Chance“ ergab sich überdies für das Kerngeschäft der Oetkers – die Lebensmittelproduktion – durch die Aufrüstung und den 1939 begonnenen Krieg (…) Wegen der vielen da schon nachgewiesenen Beteiligungen an Firmen, die Zwangsarbeiter*innen und KZ-Häftlinge ausgebeutet hatten, zahlte auch Oetker im Jahr 2000 in den seinerzeit von Bundesregierung und einer Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft aufgesetzten gemeinschaftlichen Entschädigungsfonds ein (…) In verschiedenen Rankings der reichsten Deutschen landet die Oetker-Familie mit einem Vermögen von geschätzten sieben Milliarden Euro stets auf einem der vorderen Plätze. Die Oetker-Gruppe erzielt Unternehmensangaben zufolge zudem einen Jahresumsatz von 7,4 Milliarden Euro, 34.000 Menschen arbeiten für den Konzern. Dass dieser wirtschaftliche Erfolg nicht zuletzt auf der engen Zusammenarbeit mit dem NS aufbaut, gerät vor lauter Pudding und Verklärung zum Traditionsunternehmen allzu oft in Vergessenheit…“ Artikel von Nelli Tügel vom 9. März 2021 beim Lower Class Magazine in deren Reihe „Deutschlands brutalste Familienclans“ weiterlesen »

Richard Kaselowsky (Oetker) und Hermann Göring 1937; Foto: Walter Chales de Beaulieu; Logo Gemeinfrei; Montage LCM

Oetker: Backpulver, Pudding, Waffen-SS und Zwangsarbeit
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[Zum 150. Geburtstagstag] Rosa Luxemburg über die Gewerkschaften – und jene über sie
"Rosa Luxemburg. Leben und Wirken" im Büchner-Verlag„… Als explizit konterrevolutionär bzw. sozialimperialistisch charakterisierte Rosa Luxemburg die deutschen Gewerkschaften spätestens seit dem Burgfriedensschluss von 1914. (…) In der Autoritätshörigkeit, dem Organisationsfetischismus und der »standhafte[n] Kadaverhaltung des deutschen Proletariats« setzte sich nach Luxemburgs Einschätzung das obrigkeitsstaatliche Erbe der deutschen Geschichte bis in die gewerkschaftliche Alltagsarbeit hinein fort. (…) Kann man in der Minderheit marxistischer Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter überhaupt die noch sehr viel kleinere Minderheit ausmachen, die explizit oder klandestin den antiautoritären Marxismus Luxemburgs fortgesetzt hat oder gar noch heute praktiziert? (…) Luxemburgs zuletzt radikalisierte Kritik an Stellvertreterpolitik, Bürokratismus und (Selbst-)Verstaatlichung der Gewerkschaftsapparate hingegen bietet weder für die Propagierung wirtschaftsdemokratischer Konzepte noch für das taktische Ringen in innergewerkschaftlichen Auseinandersetzungen ausreichend Anknüpfungspunkte und bleibt deshalb unterthematisiert. Wo aber die strukturell sozialfriedliche Rolle ausgeblendet wird, die Gewerkschaften spätestens seit dem Ersten Weltkrieg in der kapitalistischen Klassengesellschaft spielen, drohen auch die im marxistischen und zuletzt sogar in Luxemburgs Namen unternommenen Anstrengungen zur  Revitalisierung der Gewerkschaftslinken in eine bloß noch sozialdemokratische Arbeitsteilung mit dem rechten Gewerkschaftsflügel überzugehen, dessen tagespolitische Kompromisse eines ideologischen Überbaus ebenso bedürfen wie jener einer ökonomischen Basis…“ Aufsatz von Malte Meyer (wir danken!) aus „Rosa Luxemburg. Leben und Wirken“, dem Band 1 der zweibändigen Studie, herausgegeben von Frank Jacob, Jörn Schütrumpf und Albert Scharenberg im Marburger Büchner-Verlag und im Open Access verfügbar! Siehe weitere Infos dazu und weitere zum 150. Geburtstagstag von Rosa Luxemburg weiterlesen »

"Rosa Luxemburg. Leben und Wirken" im Büchner-Verlag

[Zum 150. Geburtstagstag] Rosa Luxemburg über die Gewerkschaften – und jene über sie
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»Am siebten Tage sollst du ruhen«. Am 3. März vor 1.700 Jahren wurde der Sonntag für arbeitsfrei erklärt. Der Kampf darum ist bis heute nicht entschieden
Wochen ohne Ende? Schluss jetzt!„… Das Gebot der Sonntagsruhe hat eine lange Tradition, insbesondere in christlich geprägten Ländern. Doch umkämpft war der freie Sonntag schon immer. 1888 konstatierte August Bebel zum Beispiel: »Die zunehmende Verschärfung des Konkurrenzkampfes der Unternehmerklasse unter sich, und namentlich seitdem die deutsche Industrie in erheblichem und stets wachsendem Umfange für den Export produziert, lässt einer großen Zahl von Unternehmern die Ausdehnung der Arbeitszeit auf die Nächte und die Sonn- und Festtage als das geeignetste Mittel erscheinen, den Konkurrenzkampf um so leichter zu bestehen.« Erst im Gefolge der Novemberrevolution vor 100 Jahren wurde in Deutschland der Sonntag in Artikel 139 der Weimarer Reichsverfassung festgeschrieben: »Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt.« Diese Bestimmung wurde ausdrücklich in das Grundgesetz der Bundesrepublik übernommen und gilt bis heute. August Bebels Feststellung über die Angriffe auf den arbeitsfreien Sonntag könnte jedoch im Prinzip auch von heute sein, denn im Kampf um die Arbeitszeiten ist die Gewerkschaftsbewegung seit mehreren Jahrzehnten in der Defensive. (…)An der Auseinandersetzung um die Arbeitszeiten und speziell den freien Sonntag entscheidet sich jedoch auch, ob der Zugriff der Konzerne auf die Lebensgestaltung der Menschen noch weiter entgrenzt wird oder ob es der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung gelingt, spürbare Verbesserungen mit und für die lohnabhängig Beschäftigten zu erreichen. Das zeigt sich beispielhaft an der Entwicklung im Einzelhandel…“ Artikel von André Scheer und Orhan Akman in der jungen Welt vom 03.03.2021 – siehe auch die PM von ver.di vom 01.03.2021: 1700 Jahre arbeitsfreier Sonntag: Für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft weiterlesen »

Wochen ohne Ende? Schluss jetzt!

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[Digitale Konferenz am 21./22.3.21] 100 Jahre der Revolte von Kronstadt
Volin: Die unbekannte RevolutionDie Kommunen-Bewegung, in den 1870er Jahren in verschiedenen Städten Frankreichs kurzzeitig an die Macht gekommen, hatte schon damals in alle Welt ausgestrahlt, sei es beispielsweise Algerien oder auch Uruguay und einige weitere, weit entfernte Länder. 50 Jahre später auch in das revolutionäre Russland, mit den „Matrosen von Kronstadt“ – und einer Reaktion der bolschewistischen Partei, die deutlich macht, was die „führende Rolle“ der Partei, weit über die Kritik am „Stalinismus“ hinaus, so alles bedeuten kann – eben beispielsweise das Ende der Kommunarden-Bestrebungen. Wer Interesse an der Diskussion um diese Entwicklungen hat, sollte sich die Einladung „March 20-21, 2021: A two-day online conference to commemorate the Kronstadt Commune of March 1921“ auf der Sonderseite der Initiative einmal ansehen und dann eben überlegen, ob er oder sie daran teilnehmen möchte – noch ist es innerhalb der Anmeldefrist… Siehe zu „Kronstadt“ auch drei weitere Beiträge/Hinweise. weiterlesen »

Volin: Die unbekannte Revolution

[Digitale Konferenz am 21./22.3.21] 100 Jahre der Revolte von Kronstadt
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SDS/APO 68 Hamburg: Jahre der Revolte – Informationen und Diskussion zu 1968 und heute’68 – Was ist die Geschichte hinter der Geschichte? Dies ist eine Plattform der Erinnerung, der Dokumente und – so unser Ziel – der erhellenden Debatte über das, was uns vor 50 Jahren gemeinsam bewegt hat und was man heute daraus lernen könnte. Wir, ehemalige linksradikale Aktivisten – man nennt sie auch die „68er“ – haben uns in Hamburg zusammengefunden, um die Gründe für unseren damaligen begrenzten Aufstand, aber auch uns selbst zu hinterfragen. Wir wollen Informationen auch für all jene liefern, die sich noch heute oder morgen für diesen kurzen, aber die deutsche Nachkriegsgeschichte mitprägenden Zeitabschnitt interessieren. Im besten Falle bereichert unsere Website die wissenschaftliche Forschung und beeinflusst ein gerechtes Urteil darüber in der Zukunft. (…) Auf dieser Website haben wir, damals Beteiligte der Rebellion (vorwiegend aus Hamburg und dem norddeutschen Raum) sowie Weggefährten und Historiker begonnen, eine umfassende Chronik, autobiografische Skizzen oder Reflexionen, Berichte – vor allem über die Jahre 1966 bis 1971 – zu erstellen. Dabei ist der Weg zur historischen Wertung der eigenen Geschichte für uns fast wichtiger als das Ergebnis. Denn so wie die 68er Rebellion damals ihr vages Ziel einer Umwälzung aller herrschenden Verhältnisse nicht erreichte, sondern stattdessen zerfiel in eine unüberschaubare Vielzahl von untereinander zerstrittenen Gruppen, Initiativen, Kleinparteien oder einem privatem Rückzug, ist auch die Rückbesinnung auf sie kein monolithisches Bekenntnis, sondern ein offener Prozess. Und nahezu ähnlich kontrovers. Wir wollen also einen Diskurs entfalten, der sowohl der Selbstvergewisserung wie der Reflexion dient, sowohl der Verteidigung menschlich emanzipatorischer und egalitärer Ziele wie der Kritik an eigenen Irrtümern und Sackgassen…“ Aus der Selbstdarstellung der neuen Website deren Herausgeber und Träger der „Historische Arbeitskreis SDS/APO Hamburg 1968“ ist weiterlesen »

SDS/APO 68 Hamburg: Jahre der Revolte – Informationen und Diskussion zu 1968 und heute

SDS/APO 68 Hamburg: Jahre der Revolte – Informationen und Diskussion zu 1968 und heute
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[Approbationsordnung] Ärzte sollen mehr über Missbrauch der Medizin im Nationalsozialismus wissen
Theodor W. Adorno: Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung„Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, will angehenden Ärzten in ihrer Ausbildung mehr Wissen über den Missbrauch der Medizin während des Nationalsozialismus vermitteln lassen. Dazu solle die Approbationsordnung geändert werden – derzeit gebe es eine Lücke in der medizinischen Ausbildung, sagte Klein. Zu viele Mediziner hätten unzureichende Kenntnisse über die Rolle der Medizin im Dritten Reich. Das betreffe gerade ethische Fragen. So fehle es zum Beispiel an Kenntnissen über die menschenverachtenden Versuche des KZ-Arztes Josef Mengele und anderer Mediziner. „Das waren glatte Verstöße gegen den hippokratischen Eid“, betonte Klein. Es sei wichtig, Mediziner von heute stärker auf diese ethischen Fragen zu bringen. Die ethischen Grundlagen des Medizinerberufs müssten prüfungsrelevant werden…“ Beitrag vom 14. Februar 2021 im Ärzteblatt online – siehe dazu eine kleine Aufarbeitung anhand des Deutschen Ärztetags weiterlesen »

Theodor W. Adorno: Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung

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#BlackHistoryinDeutschland: Rassismuskritische Lehre an Schulen
#BlackHistoryinDeutschland: Rassismuskritische Lehre an SchulenDie derzeitigen Zustände und Morde an George Floyd, Breonna Taylor, Ahmaud Arbery und vielen mehr sorgen für Erschütterung und Proteste weltweit. Auch in Deutschland ist Rassismus ein tief verankertes Phänomen, welches Menschen im alltäglichen Leben begleitet. Diskriminierungen, Beleidigungen und Angriffe gehören dazu. Ganz klar fehlt die Aufklärung und Prävention in der Schule. Deswegen fordern wir, dass deutsche Kolonialgeschichte und Anti-Rassismus Unterrichtsreihen fester Bestandteil des Lehrplans in Nordrhein-Westfalen werden! Unsere heutigen und zukünftigen Schüler*innen sind die Zukunft und es kann nicht so weitergehen, dass wir in der Schule kaum was über die weltweite Problematik bezüglich der Rassismus- und Diskriminierungsgeschichten mitnehmen! Dieses Problem muss beim Namen genannt werden, damit so tiefsitzende Strukturen überhaupt entwurzelt werden können! Nur so kann eine funktionierende Gesellschaft entstehen. Diese Petition fordert: deutsche Kolonialgeschichte & Migrationsgeschichte kritisch aufarbeiten und lehren; Anti-Rassismustraining für Schüler*innen und Lehrer*innen; Anti-Rassismus als integrierte und regelmäßige Unterrichtseinheit einführen…“ Aus der Petition „Anti-Rassismus und deutsche Kolonialgeschichte als Teil des Lehrplans an Schulen in NRW!“ bei change.org (als Beispiel) – diese Petition ist Teil der deutschlandweiten Bewegung #blackhistoryindeutschland. Alle Unterschriften der regionalen Petitionen laufen auf einen Unterschriftenzähler. Siehe 17 Petitionen für alle Bundesländer weiterlesen »

#BlackHistoryinDeutschland: Rassismuskritische Lehre an Schulen

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„Verhärtung und Frontenbildung“. In den 1970er-Jahren verloren aufgrund des Radikalenerlasses von ´72 viele Lehrkräfte und im Bildungssektor Beschäftigte ihre Anstellung. Die DGB-Gewerkschaften folgten dieser politischen Vorgabe mit Unvereinbarkeitsbeschlüssen
Der 50. Jahrestag des Radikalenerlasses steht bevor – die Zeit ist reif, mehr Demokratie zu wagen!Dazu GEW-Interview von Esther Geißlinger vom 11. Februar 2021 mit der Historikerin Alexandra Jaeger, die die Frage „Wen trafen die Berufsverbote?“ so beantwortet: „… Menschen an Hochschulen, die sich der DKP und K-Gruppen angeschlossen hatten. (…) Insgesamt gab es in der GEW ähnliche Konflikte wie im Rest der Gesellschaft, allein durch die Jüngeren, die vor allem an Uni-Standorten in die Gewerkschaft eintraten. Diese Konflikte spitzten sich seit Anfang der 1970er-Jahre zu. Zudem wuchs durch den Radikalenerlass der Druck auf die GEW, sich als verfassungstreu zu präsentieren. (…) Bei der entscheidenden Mitgliederversammlung im April 1974 erhielt der Vorstand, wenn auch knapp, eine Mehrheit für den Unvereinbarkeitsbeschluss. Der DGB hatte bereits im Herbst 1973 einen entsprechenden Beschluss gefasst. Ausgehend von Hamburg setzte sich die Praxis auch in der GEW durch. In der Bundessatzung forderte die GEW von ihren Neumitgliedern ein Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung. Ein Gewerkschaftstag beschloss, dass diese Bundessatzung in allen Landesverbänden verbindlich wurde. (…) Als gewerkschaftsschädigend galt es bereits, wenn eine GEW-Gliederung ein ausgeschlossenes Mitglied von einer GEW-Veranstaltung nicht ausschloss. Es entstand ein Klima des Misstrauens, eine Verhärtung und Frontenbildung. Gegen diese Stimmung wehrten sich viele jüngere Mitglieder, auch wenn sie K-Gruppen kritisch sahen. Sie wollten den Konflikt politisch und nicht administrativ lösen…“ weiterlesen »

Der 50. Jahrestag des Radikalenerlasses steht bevor – die Zeit ist reif, mehr Demokratie zu wagen!

„Verhärtung und Frontenbildung“. In den 1970er-Jahren verloren aufgrund des Radikalenerlasses von ´72 viele Lehrkräfte und im Bildungssektor Beschäftigte ihre Anstellung. Die DGB-Gewerkschaften folgten dieser politischen Vorgabe mit Unvereinbarkeitsbeschlüssen
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