1. Mai 2019: Tag der Arbeit oder der EU-Illusionen? Oder: Kampftag der Gewerkschaftsbewegung jenseits des DGB und international

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Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum Tag der Arbeit 2019 : "Europa. Jetzt aber richtig!" Wenn es die Europäische Union nicht gäbe, müsste man sie erfinden. Die EU hat dafür gesorgt, dass wir in Europa seit Jahrzehnten in Frieden leben. Und sie hat für die Menschen in Deutschland und europaweit erhebliche Vorteile gebracht. (…) Und auch wirtschaftlich profitiert Deutschland enorm von der Mitgliedschaft in der Europäischen Union…“ So beginnt der diesjährige Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum Tag der Arbeit 2019 : „Europa. Jetzt aber richtig!“ Alljährlich sind die DGB-Aufrufe die schwächsten, doch dieser wohl am peinlichsten ob der Ignoranz der Fakten und den Illusionen über ein „sozialeres“ Europa den Maastricht-Verträgen zum Trotz (siehe dazu auch unsere Rubrik „Ein anderes Europa“ (?) und die Linke). Da der Kampftag der Arbeiterklasse schließlich kaum zu verwechseln ist mit dem EU-Wahlkampf, gefällt uns sogar der diesjährige Aufruf der schweizerischen Dienstleistungsgewerkschaft Unia besser: «Mehr zum Leben: Wir wollen nicht nur arbeiten, wir wollen auch leben» samt der Mobilisierung zum Frauen*streik und -aktionstag am 14. Juni in der Schweiz . Es gibt aber zum Glück auch antikapitalistische Aufrufe zu dezentralen Demos in Deutschland (soweit bekannt) – und nach dem ersten Mai folgen wie immer internationale Berichte (leider auch 2019: Brauner 1. Mai 2019 – doch nicht ohne Proteste). Neu: [Indonesien] Massenfestnahmen in Indonesien am 1. Mai 2019: Gegen jugendliche Anarchisten, Papua-Aktivisten und Journalisten weiterlesen »

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Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum Tag der Arbeit 2019 : "Europa. Jetzt aber richtig!" "Wenn es die Europäische Union nicht gäbe, müsste man sie erfinden. Die EU hat dafür gesorgt, dass wir in Europa seit Jahrzehnten in Frieden leben. Und sie weiterlesen »

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Film „Streik“: Arbeitskampf in der finanzkapitalistischen Globalisierung – und wie geht es dann, bitteschön, auch mit sozialer Gerechtigkeit zur Klimawende?
Film "Streik" von Stephane BrizeEin Film „Streik“ über einen Arbeitskampf in der Globalisierung von dem Franzosen Stephane Brize: En guerre / Streik (2018) – Daniel Kothenschulte schreibt dazu unter „Auf verlorenem Posten“: „Es ist lange her, dass – bei uns – eine Fernsehserie wie Fassbinders „Acht Stunden sind kein Tag“ eine lebensnahe und würdige Darstellung der Arbeitswelt in der Tradition der „Neuen Sachlichkeit“ versuchte. Doch was ist aus dieser Welt geworden? In Brizes Studie „Streik“ zeigt sich eine gänzlich entmythologisierte Sicht auf die Arbeiterschaft; alles Heroische, das man den Arbeitern bei ihrem Lohnverzicht abverlangt hat, erweist sich als sentimentale Lüge. Was bleibt ist Wut.“ Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 25.4.2019 – wir danken! weiterlesen »

Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 25.4.2019 - wir danken!

Film "Streik" von Stephane BrizeEin Film "Streik" über einen Arbeitskampf in der Globalisierung von dem Franzosen Stephane Brize: En guerre / Streik (2018) - (Trailer (French) weiterlesen »

All India Streik am 2. September 2015„… Im Mai vor 250 Jahren wurde das Wort „Strike“ in die englische Sprache aufgenommen, um eine Form des kollektiven Arbeitsstopps zu beschreiben. Zum ersten Mal wurde es während der Londoner Streiks der Kohleträgerinnen und Seeleute 1768 verwendet. Es bezieht sich auf die Handlung des Segel-Streichens („Striking“), also das Entfernen der Toppsegel der Schiffe, was diese bewegungsunfähig macht. Seitdem ist das Wort „Streik!“ das symbolträchtige Wort geworden, das Arbeiterinnenkämpfe beschreibt – von den Londoner Docks 1768 bis zur Hauptstadt West Virginias 2018. Doch es war natürlich nicht das erste Mal, dass Arbeiterinnen in kollektivem Protest ihre Arbeit unterließen. Tatsächlich waren die Kielmänner (welche auf den „Kielen“ arbeiteten: Boote, die Kohle vom Ufer zu den Schiffen transportieren) aus der Grafschaft Tyne and Wear im Nordosten Englands seit Mitte des 17. Jahrhunderts, noch vor den Londoner Streiks 1768, mit ihren kollektiven Aktionen so effektiv gewesen, dass sie, wie John Stevenson bemerkte, „zu den ersten Handwerkern gehörten, die in einer ursprünglichen Form der Gewerkschaft organisiert waren“. Im Nordwesten Englands unterbrachen im Dezember 1762 Seeleute in Liverpool ihre Arbeit, um eine Lohnerhöhung zu fordern. Und 1765 unternahmen auch Kohleminenarbeiterinnen eine langwierige Arbeitsunterbrechung. April 1768 hinderten die Seeleute in Sunderland die Schiffe am Verlassen des Hafens, indem sie deren Rahe herunterholten (und somit die Segel strichen) – mit dem Ergebnis, dass die Besitzerinnen und Kapitäne der Schiffe den Forderungen der Seeleute nach Lohnerhöhung nachgaben. Im Mai desselben Jahres sollten Seeleute auf der Themse diese Aktionen wiederholen. Die Neuigkeiten dieser Taktik im Nordosten erreichte die Londoner Kohleträgerinnen und entlang der Bewegung war ein neues Wort geboren…“ Beitrag Dermot Feenan vom April 2019 bei Ada (deutsche Übersetzung von Johannes Liess) weiterlesen »
All India Streik am 2. September 2015"... Im Mai vor 250 Jahren wurde das Wort „Strike“ in die englische Sprache aufgenommen, um eine Form des kollektiven Arbeitsstopps zu beschreiben. Zum ersten Mal wurde es während der Londoner Streiks der Kohleträgerinnen und Seeleute 1768 weiterlesen »

[Ausstellung 3. April bis 8. Oktober 2019] Das Reichsarbeitsministerium 1933–1945: Beamte im Dienst des NationalsozialismusDer Name Franz Seldte sagt heute wohl nur noch Spezialisten etwas, obwohl der Magdeburger Fabrikantensohn von 1933 bis 1945 dem Reichsarbeitsministerium vorstand. Welche Rolle dieses im Dritten Reich spielte, zeigt die neue Sonderausstellung in der Berliner „Topographie des Terrors“. Sie dokumentiert die Funde und Erkenntnisse einer Historikerkommission, die seit 2013 die Geschichte des Ministeriums erforscht. In sechs Kapiteln geht es um Struktur und Personal der Behörde, die Rentenversicherung, den Arbeitsmarkt, die Arbeitsverwaltung im Krieg, die Rekrutierung von Arbeitskräften in der besetzten Ukraine und um die Nachkriegszeit. (…) Ausführlich zeigt die Ausstellung, wie der freie Arbeitsmarkt zugunsten staatlicher Lenkung eingeschränkt wurde. Dabei spielten die 1935 eingeführten Arbeitsbücher ebenso eine Rolle wie die von Hitler persönlich ernannten „Treuhänder der Arbeit“, die in den Betrieben die „Volksgemeinschaft“ herzustellen hatten…“ Artikel von Jens Bisky vom 3. April 2019 in der Süddeutschen Zeitung online, siehe weitere Informationen zur Ausstellung im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors in Berlin weiterlesen »
[Ausstellung 3. April bis 8. Oktober 2019] Das Reichsarbeitsministerium 1933–1945: Beamte im Dienst des Nationalsozialismus"Der Name Franz Seldte sagt heute wohl nur noch Spezialisten etwas, obwohl der Magdeburger Fabrikantensohn von 1933 bis 1945 dem Reichsarbeitsministerium vorstand. Welche Rolle dieses im Dritten Reich spielte, weiterlesen »

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Rote Hilfe Zeitung 1/2019„Die Auseinandersetzung mit der eigenen linken Geschichte ist ein schmerzhafter Prozess. Zu einfach ist es, oberflächliche Bekenntnisrituale oder Distanzierungen zu verlauten: Die (libertär-)kommunistische Idee von heute habe mit der kommunistischen Idee von früher nichts mehr zu tun. Die Fehler, falschen Annahmen und Verbrechen der widersprüchlichen linken Geschichte nichts mit der eigenen. Will man als gesellschaftliche Bewegung jedoch lernen, kommt man um eine Aufarbeitung nicht herum. Dies kann aber nur gelingen, wenn man die gesamte linke Geschichte, ihre Versuche, Siege und Niederlagen, als Teil der eigenen begreift. Was bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Und trauern zu können, um neue Kraft zu schöpfen. Die linkspluralistische Solidaritätsorganisation »Rote Hilfe« stellt sich derzeit dieser Verantwortung – und stößt dabei auf eigene Widersprüche und offene Fragen. Die aktuelle Ausgabe 1/19 der »Rote Hilfe«-Zeitung hat Repression gegen linke Oppositionelle in der DDR zum Thema. Laut dem Redaktionskollektiv eine »Herausforderung«. Vorausgegangen sei der Veröffentlichung eine längere Debatte, »teils sehr emotional, nicht immer solidarisch«. (…) Ungeachtet der anhaltenden Auseinandersetzungen erklärte das Potsdamer »Rote-Hilfe«-Mitglied aber auch: »Eigentlich ist es ja gut, wenn unterschwellige Konflikte mal ans Tageslicht kommen und endlich offen diskutiert werden.« Dem kann man sich nur anschließen und der »Roten Hilfe« wünschen, dass sie den schwierigen Prozess der Aufarbeitung solidarisch weitergeht. »Ohne den Gang durch die Geschichte der revolutionären Versuche wird es keine revolutionäre Versuchung mehr geben«, schrieb die linke Historikerin Bini Adamczak. »Trauer, Traum und Trauma, von denen das dritte sich um den zweiten schließt und nur durch die erste jemals sich wieder zu öffnen erweicht werden könnte.«“ Beitrag von Sebastian Bähr bei neues Deutschland vom 12. März 2019 und die Rote Hilfe Zeitung 1/2019 – siehe dazu kritische wie solidarische Reaktionen sowie eine erste Reaktion der Roten Hilfe. Neu: Da ist er wieder: Der „lange Schatten des Stalinismus“… / Die Wahrheit ist unsere Stärke! Offener Brief an Mitglieder und Freund_innen der Roten Hilfe weiterlesen »

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Rote Hilfe Zeitung 1/2019"Die Auseinandersetzung mit der eigenen linken Geschichte ist ein schmerzhafter Prozess. Zu einfach ist es, oberflächliche Bekenntnisrituale oder Distanzierungen zu verlauten: Die (libertär-)kommunistische Idee von heute habe mit der kommunistischen Idee von früher nichts mehr zu tun. Die Fehler, weiterlesen »

100 Jahre ILO„Die Internationale Arbeitsorganisation (englisch: International Labour Organization, ILO) hat sich seit Langem zu einer der wichtigsten Unterorganisationen der UNO entwickelt. Ihre Geschichte ist allerdings bedeutend älter als die UNO und ein Ergebnis der Versailler Verhandlungen nach dem Ersten Weltkrieg. Erstmals wurden die Unternehmer für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in die Pflicht genommen und das Ziel verankert, weltweit geltende arbeitsrechtliche Standards zu erarbeiten. Gegenüber allen anderen UNO-Unterorganisationen – WHO, UNESCO u.a. – ist die ILO durch die Besonderheit einer tripartistischen Struktur geprägt, in der neben Regierungsexperten auch Vertreter der Arbeitgeber und Gewerkschaften mit gleichem Stimmrecht sitzen. Konflikte waren damit vorprogrammiert. Auch wenn das Wirken der ILO in der öffentlichen Wahrnehmung hierzulande nur eine Nebenrolle spielt, zeigen ihre ausgehandelten Standards und Veröffentlichungen durchaus Wirkung – insbesondere in den Ländern des globalen Südens. (…) Das Jubiläumsjahr der ILO bietet die Chance, eine größere öffentliche Resonanz für das Wirken, aber auch die sich abzeichnenden Risiken dieser Institution zu gewinnen. (…) Zusätzliche öffentliche Resonanz verspricht auch der zum Jubiläumsjahr vorgelegte Bericht einer »Globalen Kommission zur Zukunft der Arbeit: Für eine bessere Zukunft arbeiten« zu bekommen, in dessen Mittelpunkt die Auswirkungen des digitalen Umbruchs in der Arbeit stehen. (…) Die Debatte über diese Thesen zur Zukunft der digitalen Arbeit könnte die zukünftige Bedeutung der ILO-Standards unterstreichen.“ Artikel von Klaus Pickshaus aus Sozialismus, Heft 4-2019, siehe zum Hintergrund das ILO-Special zu The ILO Centenary   weiterlesen »
100 Jahre ILO"Die Internationale Arbeitsorganisation (englisch: International Labour Organization, ILO) hat sich seit Langem zu einer der wichtigsten Unterorganisationen der UNO entwickelt. Ihre Geschichte ist allerdings bedeutend älter als die UNO und ein Ergebnis der Versailler Verhandlungen nach dem Ersten Weltkrieg. Erstmals wurden weiterlesen »

[Stillegung der letzten Zeche im Ruhrgebiet] Den Schmerz und den Dreck vergessen

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Bergarbeiter-InfoIm Dezember 2018 endet mit der Stillegung der Zeche Prosper-Haniel in Bottrop nun endgültig die mehr als 1.000-jährige Geschichte des Ruhrbergbaus. Eine wahre Flut von Veranstaltungen, Ausstellungen, Projekten und Aktionen soll dafür sorgen, dass dieses Finale kein stiller Abschied wird. Die Museen des Ruhrgebiets zeigen Kunst zum Thema Kohle, das Ruhrmuseum auf Zollverein die Sonderausstellung »Das Zeitalter der Kohle«. Die RAG Aktiengesellschaft (ehemals Ruhrkohle AG), RAG-Stiftung, Evonik und die IG BCE (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) starten für 30 Millionen Euro die Initiative »Glückauf Zukunft!« und die WAZ veröffentlicht das Panini-Sammelalbum »Schwarzes Gold«. Gedacht wird der Epoche prägenden großen Industrien und ihrer Helden der Arbeit. Einmal mehr wird der Mythos Ruhrgebiet zelebriert. Der Schmerz und der Dreck, die zerstörten Leben, spielen in dieser Erzählung allenfalls am Rand eine Rolle. Eine explizite Nachfrage ist notwendig um sie aus dem kollektiven Gedächtnis des Ruhrgebiets hervorzuholen…“ Beitrag vom 31. Mai 2018 bei DER BLOG VON RECHT AUF STADT – RUHR, siehe dazu: [Kumpel für AUF] Demo für die Zukunft der Jugend in Essen am 16.03.2019 weiterlesen »

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Bergarbeiter-Info"Im Dezember 2018 endet mit der Stillegung der Zeche Prosper-Haniel in Bottrop nun endgültig die mehr als 1.000-jährige Geschichte des Ruhrbergbaus. Eine wahre Flut von Veranstaltungen, Ausstellungen, Projekten und Aktionen soll dafür sorgen, dass dieses Finale kein stiller Abschied wird. Die weiterlesen »

[29./30. März 2019 in Berlin] Symposium "Die unvollendete Revolution 1918/19"Über hundert Jahre sind vergangen, seit die deutsche Arbeiterbewegung versucht hatte, die Ursachen der Barbarei des I. Weltkrieges zu beseitigen. Über alle politischen Differenzen der Arbeiterorganisationen (SPD, USP, Spartakusbund) hinweg hatte der erste allgemeine Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte 1918 mit überwältigender Mehrheit gefordert: die Beseitigung des Militarismus, die Sozialisierung der großen Schlüsselindustrien und deren unmittelbare Einleitung durch die Enteignung des Bergbaus. Diese Forderungen konnten nicht durchgesetzt werden. Der Einfluss der alten monarchistischen Kräfte und der besitzenden Klassen, der Unternehmer und des preußischen Landadels auf die Verwaltung der Weimarer Republik und auf das Militär blieben erhalten. Das waren die Kräfte, die den Aufstieg der Nationalsozialisten förderten und dem Faschismus 1933 zur Macht verhalfen. Damit wurden auch alle sozialen Errungenschaften der Weimarer Republik, wie beispielsweise die Anerkennung der Gewerkschaften als Tarifpartner und das Betriebsrätegesetz, beseitigt. (…) In den fast drei Jahrzehnten nach der Wiedervereinigung mussten wir erleben, wie die sozialen, gewerkschaftlichen und demokratischen Regelungen der alten BRD in Frage gestellt und abgebaut wurden. (…) Auf unserem Symposium wollen wir Rückschau halten und aktuelle Fragen aufwerfen. Wie lassen sich die sozialen und demokratischen Rechte, die auf die Novemberrevolution zurückgehen, heute verteidigen? Welche nicht erfüllten Erwartungen und Forderungen haben auch heute noch ihre Bedeutung, wo gibt es Ansätze für eine breite soziale Bewegung, um die Übermacht des Kapitals heute zurückzudrängen? Welche Bedeutung kommt den Beschäftigten, den Betriebsräten und den Gewerkschaften dabei zu?“ Das Symposium findet am 29. und 30. März im Großen Saal des IG Metall-Hauses Berlin – siehe Details und Anmeldung auf der Homepage der Koordination ›Unvollendete Revolution 1918‹ – siehe auch: Hundert Jahre Novemberrevolution. Rede von Bodo Zeuner bei der Kundgebung “November 2018 – 100 Jahre unvollendete Revolution” am 8.11.2018 in Berlin weiterlesen »
[29./30. März 2019 in Berlin] Symposium "Die unvollendete Revolution 1918/19""Über hundert Jahre sind vergangen, seit die deutsche Arbeiterbewegung versucht hatte, die Ursachen der Barbarei des I. Weltkrieges zu beseitigen. Über alle politischen Differenzen der Arbeiterorganisationen (SPD, USP, Spartakusbund) hinweg hatte der erste allgemeine weiterlesen »

AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost-WestAngesichts der Fülle der von uns gesammelten Dokumente haben wir uns entschlossen, diese Seite zu einem Internet-Archiv von Dokumenten sozialer Kämpfe in Ostdeutschland gegen die Privatisierungspolitik der Kohl-Regierung und ihrer Treuhandanstalt auszubauen. Wir werden nach und nach solche Dokumente und Artikel zu diesem Thema an dieser Stelle veröffentlichen…“ Archivseite des ak geschichte sozialer bewegungen ost-west mit Beiträgen zum Bündnis Kritischer GewerkschafterInnen Ost-West, zur Initiative Ostdeutscher und Berliner Betriebsräte, Personalräte und Vertrauensleute sowie zur Zeitungsrecherche über Streik und Protest 1990-1994. weiterlesen »
AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West"Angesichts der Fülle der von uns gesammelten Dokumente haben wir uns entschlossen, diese Seite zu einem Internet-Archiv von Dokumenten sozialer Kämpfe in Ostdeutschland gegen die Privatisierungspolitik der Kohl-Regierung und ihrer Treuhandanstalt auszubauen. Wir werden nach und nach solche Dokumente weiterlesen »

AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost-WestStreiks und soziale Proteste in Ostdeutschland zwischen 1990 und 1994, dem Zeitraum der Existenz der Treuhandanstalt, kommen in der Geschichtsschreibung bisher kaum vor. Dies gilt unabhängig von der politischen Proveniènz und Zielrichtung. Sie waren wesentlich von der Treuhandpolitik bestimmt, die in kürzester Zeit eine ganze Volkswirtschaft stilllegte oder an private UnternehmerInnen aus dem Westen verkaufte. (…) Die in den Jahren zwischen 1990 und 1994 massenhaft stattfindenden Streiks und betrieblichen Proteste in Ostdeutschland, richteten sich vor allem gegen deren Politik. (…) Die in der hier vorgelegten Studie angeführten Proteste, Demonstrationen, Blockaden, Besetzungen, politischen und wirtschaftlichen Streiks zwischen 1990 und 1994 in Ostdeutschland sind zumeist vergessen (…) Es scheint, als sei die Zeit günstig, sie wieder dem Vergessen zu entreißen, da gerade in diesem Jahr 2018 ein deutliches Interesse an der Darstellung der Treuhandanstalt und den Geschehnissen der 1990er Jahre in Ostdeutschland insgesamt festzustellen ist…“ Eine Zeitungsrecherche von Dietmar Dathe als Broschüre vom Dezember 2018 im Auftrag des Arbeitskreis Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West weiterlesen »
AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West"Streiks und soziale Proteste in Ostdeutschland zwischen 1990 und 1994, dem Zeitraum der Existenz der Treuhandanstalt, kommen in der Geschichtsschreibung bisher kaum vor. Dies gilt unabhängig von der politischen Proveniènz und Zielrichtung. Sie waren wesentlich von der Treuhandpolitik bestimmt, die weiterlesen »

„Kriege, Krisen, Klassenkampf – Fragen des Feminismus“
Buch "Nothing in common? Differänzen in der Klasse" von Torsten Bewernitz bei Edition Assemblage„… Eine ganz entscheidende Weiterentwicklung dieser Position, die Feminismus und Klassenkampf zusammendenkt, ist aus der italienischen Gruppe „Lotta Feminista“ hervorgegangen. 1973 erschien Mariarosa Dalla Costas „Die Macht der Frauen und der Umsturz der Gesellschaft“ auf deutsch im Merve-Verlag. Mariarosa Dalla Costa und Silvia Federici waren aktiv in der Kampagne für einen Lohn für Hausarbeit, in dem es nicht so sehr um den Lohn ging, sondern letztlich darum, die Hausarbeit als reproduktive Arbeit zu dekonstruieren und von der männlich konnotierten Lohnarbeit ununterscheidbar zu machen. Wenn wir uns also fragen „Wat is eene Hex‘?“, ist die Antwort schlicht: die aktive Frau in der Öffentlichkeit. (…) Die Geschichte hat die Anführerinnen unsichtbar gemacht, aber in den ketzerischen Bewegungen waren Frauen Anführerinnen, bei den Kämpfen gegen die Einhegung der Allmende in England gab es zahlreiche weibliche Captains. „Passiv“ wurden Frauen immer erst, wenn sie mit Gewalt dazu gezwungen wurden. In der offiziellen Geschichtsschreibung der Arbeiterbewegung tauchen kaum Frauen auf – wie auch, wenn sich diese Geschichtsschreibung auf die Industriefabriken konzentriert, aus denen Frauen meist und mehrheitlich ausgeschlossen wurden? Die Ausnahme des Crimmitschauer Textilarbeiter*innenstreiks wurde zwar aufgenommen, aber der erfolgreiche wilde Streik für einen gleichen Lohn von 1.600 migrantischen Arbeiterinnen (bei insgesamt 2000 Streikenden) 1973 bei Pierburg/Neuss fehlt meist immer noch (…) Wenn der Klassenkampf wahrgenommen wird als Kampf männlicher Arbeiter in Fabriken, sind Frauen selbstverständlich unsichtbar. Folglich ist dies eine völlig verkehrte Wahrnehmung des Konflikts von Kapital und Arbeit. Denn wie wir gesehen haben, ist die Konstruktion der Frau ein Fundament des Kapitalismus. Und eingedenk der fortgesetzten ursprünglichen Akkumulation, die immer auch eine Akkumulation des – vor allem weiblichen – Körpers ist und deren Gewaltförmigkeit in Krisensituationen wie der aktuellen eskaliert, wird deutlich, dass die Geschlechterdifferenz in der Krise besonders bedeutsam wird…“ Aus dem Kapitel „Kriege, Krisen, Klassenkampf – Fragen des Feminismus“ des Buchs „Nothing in common? Differänzen in der Klasse“ von Torsten Bewernitz. Das Buch ist bereits im Dezember 2015 bei Edition Assemblage erschienen (978-3-942885-84-3 | 973), siehe weitere Informationen beim Verlag, dem wir für die Freigabe des Kapitels danken! weiterlesen »
Buch "Nothing in common? Differänzen in der Klasse" von Torsten Bewernitz bei Edition Assemblage"... Eine ganz entscheidende Weiterentwicklung dieser Position, die Feminismus und Klassenkampf zusammendenkt, ist aus der italienischen Gruppe „Lotta Feminista“ hervorgegangen. 1973 erschien Mariarosa Dalla Costas „Die Macht der Frauen und weiterlesen »

Damals wie heute: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!„… Viele von denjenigen, die mit Sicherheit etwas über die Vernichtung der rund sechs Millionen Juden und über den tödlichen Terror gegen andere Minderheiten wussten, behaupten bis heute, davon damals nichts gehört zu haben. Auschwitz war weit weg, irgendwo im Osten. Die Wirklichkeit ist aber auch hier noch eine andere. Die meisten Menschen wurden nicht in Auschwitz, sondern in einem der vielen anderen Lager umgebracht. (…) Doch bis heute hält sich die Verdrängung. Viele wollen weiter schweigen. So wie einige Anwohner, die wir befragten (…) Dreißig KZs und Vernichtungslager gab es in Deutschland, dazu 1.300 Außenlager. Weitere 2.300 Lager, etwa Arbeitserziehungslager und Vernichtungslager für Behinderte. (…) Auch die Judenverfolgung wurde nicht nur von oben angeordnet. Henny Brenner, eine Holocaust-Überlebende, wuchs in Dresden auf und musste damals den Judenstern tragen. Ihr Albtraum waren nicht nur die Nazis, sondern ganz normale Deutsche: „Es sind hinterhergelaufen ganze Schulklassen: Judenschwein, Judensau, guckt mal. Es hat eine Frau in der Bosbergstraße – ich kann Ihnen die Ecke zeigen – immer auf mich gewartet, regelmäßig, und mich angespuckt: Runter vom Bürgersteig.“ Wie ihr ging es vielen anderen. Die meisten überlebten die Niedertracht ihrer Mitbürger nicht. (…) Rassenwahn und Massenmord. Viele beteuern noch heute: Wir wussten von nichts. Die Wahrheit ist eine andere weiß Gellately: „Die Deutschen wussten sehr viel, die wussten es sehr früh, und die haben sehr viel mehr erfahren können, als wir vielleicht manchmal denken.“…“ Bericht von Volker Steinhoff bei Panorama vom 10. Mai 2001 (Videolänge: 12:15 Min., mit Manuskript der Sendung) – immer noch aktuell! weiterlesen »
Damals wie heute: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!"... Viele von denjenigen, die mit Sicherheit etwas über die Vernichtung der rund sechs Millionen Juden und über den tödlichen Terror gegen andere Minderheiten wussten, behaupten bis heute, davon damals nichts gehört zu haben. Auschwitz war weiterlesen »

Damals wie heute: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!„Rechtspopulismus will die Verantwortung für die Vergangenheit und die Solidarität für heute Hilfsbedürftige abschaffen. Das kann er nur, wenn wir uns nicht mehr daran erinnern, welche Folgen das hat. (…) Für historisch denkende Menschen ist das Vergessen keine Option. Historisch denkende Menschen haben meist – durchaus nicht immer – ein gutes Gedächtnis, aber vor allem ist Geschichte für sie nicht vergangen. Ähnlich einem Raum, dessen Wände mit Bildschirmen gepflastert sind, erfahren sie Momente der Geschichte und Gegenwart parallel. Gegenwart ist dann niemals nur Gegenwart, Gegenwart ist dann immer auch Vergangenheit. Denn Geschichte prägt uns, ist unser Referenzrahmen und verantwortlich für unsere Identität – auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind. „History is not the past, it is the present. We carry our history with us, we are our history“, schrieb der afroamerikanische Literat und Vertreter der Bürgerrechtsbewegung James Baldwin: „Geschichte ist nicht Vergangenheit, Geschichte ist Gegenwart. Wir tragen unsere Geschichte in uns, wir sind unsere Geschichte.“ (…) Rechtspopulisten machen ein perfides Angebot: Sie befreien kollektiv und pauschal von jedweder Verantwortung, von der Last der Vergangenheit ebenso wie von der Solidarität für Hilfsbedürftige im eigenen Land oder an den Grenzen Europas. In Österreich verlangt der Kanzler für Sozialleistungen fortgeschrittene Deutschkenntnisse und der Innenminister stellt öffentlich die Europäische Menschenrechtskonvention in Frage. Im Gegenzug für diese „Entlastung“ geben immer mehr Menschen in autoritären Staaten Europas ihr demokratisches Mitspracherecht auf und lassen sich von den von ihnen selbst gewählten Vertretern in eine voraufklärerische Unmündigkeit zurückversetzen. Vor dem Hintergrund des nationalsozialistischen Massenmordes forderte der französische Philosoph Albert Camus eine solidarische Revolte, einen gewaltfreien, zivilgesellschaftlichen Widerstand, dessen Akteure sich nicht als Richter und Henker aufspielen. In Abwandlung des berühmtes Descartes-Satzes „Ich denke, also bin ich“ schrieb Camus „Ich revoltiere, also sind WIR“ – ein „Wir“, das niemanden ausschließt.“ Gastkommentar von Mirjam Zadoff vom 27. Januar 2019 bei Spiegel online weiterlesen »
Damals wie heute: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!"Rechtspopulismus will die Verantwortung für die Vergangenheit und die Solidarität für heute Hilfsbedürftige abschaffen. Das kann er nur, wenn wir uns nicht mehr daran erinnern, welche Folgen das hat. (...) Für historisch denkende Menschen ist weiterlesen »

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RLS: Heft 3/18 der Zeitschrift Luxemburg – Gesellschaftsanalyse und linke PraxisRosa Luxemburg war keine Feministin, sagen viele. Dabei wusste die Sozialistin schon vor über 100 Jahren, was wir im Kampf für eine gerechtere Gesellschaft brauchen: Das Zusammendenken von Sexismus, Rassismus und Klassismus. (…) Zudem erkannte Rosa Luxemburg schon Jahrzehnte bevor der Begriff der Intersektionalität in die feministische Theorie Einzug erhielt, dass verschiedene Formen der Ausbeutung von Menschen untrennbar miteinander verbunden sind: Sexismus, Rassismus und Klassismus. Zentrale Bedeutung misst sie dabei der Kategorie Klasse zu. Luxemburg wird deshalb in der Literatur immer wieder, unter anderem von der US-amerikanischen Rechts- und Politikwissenschaftlerin Drucilla Cornell, als eine sozialistische Feministin bezeichnet. Sozialistische Feminist*innen würden genauso wie liberale Feminist*innen heute für eine gesetzliche Verankerung des Rechts auf Abtreibung eintreten, diese aber mit Forderungen nach Krankenversicherung, Kinderbetreuung und gleichem Lohn für gleiche Arbeit verbinden – damit Frauen wirklich über ihre Reproduktion selbst bestimmen können. Der Kapitalismus ist für Luxemburg der Rahmen, in dem sich andere Unterdrückungsformen wie Sexismus und Rassismus entfalten können...“ Artikel von Nina Monecke vom 15. Januar 2019 bei ze.tt der Zeit online, siehe dazu auch die kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 15.1.2019 – wir danken! – und weitere Beiträge. Neu: Rosa Luxemburg und die Sinnlichkeit weiterlesen »

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RLS: Heft 3/18 der Zeitschrift Luxemburg – Gesellschaftsanalyse und linke Praxis"Rosa Luxemburg war keine Feministin, sagen viele. Dabei wusste die Sozialistin schon vor über 100 Jahren, was wir im Kampf für eine gerechtere Gesellschaft brauchen: Das Zusammendenken von Sexismus, Rassismus und weiterlesen »

[13.1.19 in Berlin] 100 Jahre – Streik, Rätemacht & Frauenkampf! Aufruf zum antifaschistischen-internationalistischen Block auf der Liebknecht-Luxemburg-DemonstrationNovember 1918: Die Mehrheit der Arbeiter*innen in Deutschland war es leid, für einen schier endlosen Krieg zu hungern, Waffen für das Morden zu produzieren oder sich damit zu arrangieren, dass ihre Familienangehörigen fürs Vaterland ins Gras beißen sollen. (…) Sowohl die sozialistische, als auch Teile der bürgerlichen Frauen*bewegung hatten spätestens seit der Jahrhundertwende in vielen Ländern für ein Wahlrecht für Frauen* gekämpft. Während letztere – wenn überhaupt – nur das allgemeine Wahlrecht einforderte, waren sich die Sozialistinnen bewusst, dass es für die Befreiung der Frau* und die Befreiung aller Menschen die Revolution brauchen würde, und nicht bloß das Frauen*wahlrecht als Zugeständnis durch die herrschende Klasse. Die kriegsbedingte Abwesenheit vieler Männer sorgte dafür, dass immer mehr Frauen* zu den alleinigen Ernäher*innen ihrer Familien wurden. Dadurch wuchs ihre Bedeutung auch für die Kriegswirtschaft, die im Bereich der Waffen- und Munitionsproduktion nun viele Frauen* beschäftigte. Die Belastung durch Lohnarbeit kam zusätzlich zu der bisher zu verrichtenden Reproduktionsarbeit: Frauen* übernahmen oft die alleinige Verantwortung für Familie, Hausarbeit und die wirtschaftlichen Versorgung unter den erschwerten Bedingungen des Krieges: die heute sogenannte »Zweite Schicht«. Die Arbeit in den Berieben führte allerdings auch dazu, dass Frauen*, die zuvor nur im Haushalt tätig waren, ihre Isolation überwinden konnten. (…) Weil der Kapitalismus und die bürgerliche Demokratoe eben nicht das Ende der Geschichte sind, ist es um so wichtiger aufzuzeigen, dass Revolution, Räte, Frauen*kämpfe und Streiks auch heute noch eine gesellschaftliche Alternative zum Bestehenden sind. Lasst uns also eigene Akzente setzen! Nehmen wir es selbst in die Hand!“ Aufruf zum antifaschistischen-internationalistischen Block auf der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration (13. Januar 2019 – Liebknecht-Luxemburg-Demo – Berlin: 10.00 Uhr | S/U-Bhf. Frankfurter Tor | Demonstration / 12.00 Uhr | Friedhof der Sozialist*innen | Gedenken am Revolutionsdenkmal (anschließend Rundgang zu den Gräbern gefallener Revolutionär*innen)). Siehe auch unser Dossier: Frauenstreik 2019: Einfach machen weiterlesen »
[13.1.19 in Berlin] 100 Jahre – Streik, Rätemacht & Frauenkampf! Aufruf zum antifaschistischen-internationalistischen Block auf der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration"November 1918: Die Mehrheit der Arbeiter*innen in Deutschland war es leid, für einen schier endlosen Krieg zu hungern, Waffen für das Morden zu produzieren oder sich weiterlesen »

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